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Welche Hauterkrankung könnte vorliegen?

Kategorie: Haut-Haar-Nägel » Expertenrat Dermatologie | Expertenfrage

gestern, 16:28 Uhr

Therapieresistenter Hautausschlag mit Juckreiz, vorwiegend im Intimbereich

Hallo zusammen,

ich bin 25 Jahre alt, arbeite als Gesundheits- und Krankenpfleger und habe mich nun auch in meiner Freizeit intensiv mit einem dermatologischen Problem beschäftigt, das mich seit knapp einem Jahr begleitet – leider bislang ohne klare Diagnose oder nachhaltige Besserung. 

 

Beginn der Beschwerden:

Im Juli 2024 begann alles mit starkem, generalisiertem Juckreiz, den ich zunächst auf eine Medikamentennebenwirkung zurückführte. Nach dem Absetzen der Medikation besserte sich der Juckreiz allerdings nicht. Anfang August bildeten sich im Intimbereich, genauer gesagt auf der Eichel, kleine, NICHT juckende Pusteln, die langsam größer wurden. Mein erster Verdacht fiel auf eine mykotische Infektion, weshalb ich einen Urologen aufsuchte. Dort erhielt ich Nystaderm– leider ohne nachhaltigen Effekt.

 

Erste dermatologische Vorstellung:

Mitte/Ende September stellte ich mich bei einer Hautärztin vor. Es folgte eine Therapie mit Hydrocortison + Clotrimazol (Kombinationspräparat), die den Ausschlag nur temporär milderte. Parallel dazu entwickelte ich vereinzelte rote, juckende Hautveränderungen am restlichen Körper (v. a. Rücken, Hüfte, Arme), nie mehr als 3–4 gleichzeitig.

 

Zwischenzeitliche Diagnose Skabies:

Nach eigener Recherche hatte ich den Verdacht auf Skabies – dieser wurde von meiner Hautärztin bestätigt. Es folgte eine kombinierte systemische und topische Therapie mit Ivermectin und Permethrin. Anfangs zeigte sich eine deutliche Besserung, der Ausschlag verschwand für ca. 2–3 Wochen. Ende Oktober trat der Ausschlag erneut im Intimbereich (Eichel, zum Teil Hoden) auf. HSV und bakterieller Abstrich waren negativ. Therapieversuche mit Betaisadona-Sitzbädern, Elidel und Deumavan blieben weitgehend wirkungslos. Ich führte sicherheitshalber erneut eine vollständige Skabies-Therapie durch – oral und topisch.

 

Temporäre Besserung – aber kein Durchbruch:

Bis Ende Dezember war ich relativ zufrieden. Der Ausschlag war fast verschwunden, Juckreiz jedoch weiter vorhanden (was ich zunächst auf die postskabiöse Reizung schob). Im Januar 2025 kehrten die Beschwerden jedoch zurück – vorwiegend an Eichel und Hoden. Zusätzlich traten weiterhin vereinzelt rote, juckende Stellen an verschiedenen Körperregionen auf (Rücken, Hüfte, Arme). Diese waren klein, mückenstichartig, juckten stark und wechselten die Lokalisation.

 

Weitere Therapieversuche:

Ich behandelte in Eigenregie mit Prednitop, später erneut unter Anleitung mit Lotricomb (bis zum Abklingen) und anschließend mit Protopic zur Erhaltung. Auch das brachte nur kurzzeitig Erfolg. Der Ausschlag kommt stets wieder, sobald ich das Cremen pausiere.

 

Aktueller Stand:

Meine Hautärztin war zuletzt ebenfalls ratlos und überwies mich in die Dermatologie einer Uniklinik – Termin: 01.07.2025. Zwischenzeitlich habe ich in Eigenregie einen Versuch mit 20 mg Prednisolon unternommen, ohne relevante Linderung.

 

Ich habe unzählige medizinische Lotionen und Pflegeprodukte aus der Apotheke getestet – von Urea über rückfettende Cremes bis hin zu Spezialprodukten für Ekzempatient:innen – nichts hat langfristig geholfen.

 

Symptomatik heute:

  • Eichel: Der Ausschlag ist aktuell kaum sichtbar, aber ich bin sicher, dass er ohne Protopic/Lotricomb-Therapie wiederkehrt
  • Hoden: Aktiver Ausschlag vorhanden
  • Körper: Vereinzelte, stark juckende rote Flecken (wechselnde Lokalisation)
  • Juckreiz: Teils unerträglich, am stärksten morgens und abends, aber auch tagsüber ständig aktiv. Teilweise fühlt es sich an wie Ameisenbisse
  • Aussehen des Ausschlags:

    – Während der Skabies: klassischer Milbengang-artiger Ausschlag

    – Jetzt:

    – Eichel: dunkelrote, quaddelartige Flecken, oft in Grüppchen

    – Körper: kleine rote Papeln, eher wie Mückenstiche

Ich bin für jede Idee oder jeden Impuls dankbar – sei es aus medizinischer Sicht, durch eigene Erfahrungen oder durch Hinweise auf seltenere Dermatosen. Vielleicht kennt jemand eine ähnliche Verlaufsform oder hat eine Idee, in welche Richtung man weiter diagnostisch oder therapeutisch denken könnte.

 

Danke euch im Voraus!

 

Viele Grüße

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