Guten Tag
Ich bin seit 3 Jahren beruflich in einer schwierigen Situation. Der Lohn ist unter der Armutsgrenze im Land, was das Geld für eine Einzelperson ausmacht. Ich muss jeweils bis am Ende zittern, ob ich die Stunden im Stundenlohn erreiche pro Monat, dass es für das Budget reicht.
Trotzdem geht es mir sehr gut: ich habe eine Wohnung wie aus einem Wunder gefunden und habe genug zu essen und es reicht budgetmässig fast immer.
Ich nehme Beratung in Anspruch; gehe aber nie zum Sozialdienst, da hier besonders unausgebildete Leute sind, die ,zusammenscheissen'. Dies habe ich bereits in Schule und anderen Beratungsangeboten erlebt und deshalb kann ich eigentlich von den 70 Angeboten da nicht profitieren.
d.h. oft wird vom Staat her nur dem Sozialdienst eben Angebote für Jobsuche etc. angegliedert. Es gibt KEIN Mittelweg. Denn Mittelweg habe ich probiert: Beratung ohne Taggeld. aber da kann man nur 1x hingehen und der Berater meldet einem wieder ab. Weil es einfach nicht vorgesehen ist. Man kann auch den Sozialdienst nicht auswählen: man muss zu einem vorgegebenen Ort und erhält immer dieselbe Beratungsperson: man kann sich nicht wehren.
Man "muss" sich also anmelden und kann nur hoffen, dass man jemand Gutes hat.
Ich tätige zwar eine Weiterbildung; und bin sehr erfolgreich bei meinen Ideen. Ich kann hier nicht ins Detail gehen, aber staatliche Stellen u.a. profitierten von meinen freiwilligen Eingaben extrem - das zeigt sich an 2 Beispielen, wo 2 entscheidende Änderungen dann initiiert wurden in dieser Krisensituation. Denn ich arbeitete da - jedoch in einer ganz anderen und sehr tiefen Position. Jedoch wurde ich nie angestellt. Ich muss entscheidend immer kämpfen.
Ebenfalls im Verein oder sonst - ich muss immer die ,grossen' Ideen verfolgen und ,alleine' was tun. Bin aber leider 1 Mensch, der 1 Strohhalm braucht, sei es nur eine Bezugsperson, die mir hilft, zu reflektieren. Ich hab alles gefragt bei allen möglichen Stellen: Tandem gibt es auch nur beim Sozialdienst: Tandem ist was, wenn jemand einem hilft, der erfahren ist in was. Und man zusammen eine Idee oder ein Dossier etc. aufbringen kann. Nicht einmal für linkedin finde ich jemanden; und bezahlen kann ich derzeit nicht.
Kurz: Ich habe oft Zeit, bin 12 kg über meinem Standardgewicht und bin einfach sehr, sehr müde. Ich bin seit 2-3 Jahren sehr müde und bringe an manchen Tagen die einfachsten Dinge nicht zustande. Oft ist dies der Fall, wenn ich eben 3 Ideen gleichzeitig verfolgen muss, die sehr schwer und sehr umfassend sind. Also rein subjektiv natürlich.
Und bei der Weiterbildung habe ich letztens gemerkt: wenn ich was tun kann durch den Tag, bin ich viel produktiver. Aber ich bin nicht gut darin, mir eigene Aufgaben zu setzen. Ich brauch ein wenig Motivation wie z.b. eine Arbeit, die bezahlt ist, und kann erst von da aus wirken/Pläne verfolgen, die ich vorhabe.
Aber das ist ein unendlicher Kreis: Ohne Arbeit und minimalem Lohn kann ich mich selber nicht so gut motivieren. Es scheint alles auf die Arbeit ausgerichtet zu sein in meinem Leben. Dabei hätte ich alle Möglichkeiten: Mein Budget ist sehr knapp, aber reicht grad aus.
Dennoch bin ich oft sehr sehr müde, und ich weiss nicht, woran es liegt.
Klar hab ich nie Ferien, aber ich hab ja auch 30% unter der Woche frei. Ich hab eigentlich alle Möglichkeiten; es liegt in meiner Hand. Ja, es gibt keine Hilfestellungen, auf die ich zurückgreifen kann. Aber ich könnte einiges selber schaffen.
Wie äussert sich denn eine Depression? Evtl. ist es ja ein medizinisches Problem; meine Familie hatte spät Darmkrebs; zig Krebsarten oder Niereninsuffizienzen können Müdigkeit verursachen. Ich komme teilweise 12h lang nicht aus dem Bett hoch. Ich bin schon jahrelang sehr müde. Mein Hausarzt kann sowas nicht klassifizieren und er schickt eben ungern und fast nie zum Spezialisten weiter. Also es hat Familienmitglieder gegeben, die er ab 50 J. nicht zur Darmuntersuchung schicken wollte.
MfG michel