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Suizidgedanken

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage

03.05.2020 | 00:52 Uhr

Hallo, 

Ich bräuchte mal ihren Rat, ich habe Ende letzten Jahres kurzzeitig etwa 1 Woche ganz real im Kopf durchgespielt, wie ich mir das Leben nehmen könnte. Eine von vielen Situationen war zb. Ich saß im Auto und war in der unmittelbaren Nähe eines Bahnübergang's und musste diesen auch passieren. Ich habe mir dann gedacht, wenn du jetzt mitten auf dem Bahnübergang stehen bleibst und wartest ...Habe ich natürlich nicht gemacht und ich war immer wieder erschrocken über meine Gedanken, bis es das nächste mal auftrat, so spielte sich das über mehrere Tage ab. Mittlerweile habe ich diese Gedanken nicht mehr, jedoch mache ich mir noch heute Gedanken, was das zu bedeuten hatte. Meine damals aufgetreten Gedanken sind niemanden bekannt. Ich bin in Neurologischer Behandlung und habe demnächst ein Termin und bin mir unschlüssig ob ich es bei meiner Neurologin ansprechen sollte. Für das nicht erwähnen, würde sprechen, es wird nirgends Dokumentiert, ich muss mir keine predigt über irgendwelche sinnlosen Medikamente anhören, die gegen solche Gedanken helfen  ich bin absolut Psychopharmakakritisch und dementsprechend habe ich keine Lust mit meiner Neurologin zu DDiskutieren.1Aber, es gibt auch Gründe warum ich es doch erzählen sollte, ich nehme Medikamente, die Selbstmordgedanken ... auslösen können und somit ist das Medikament eine Gefahr für mich. Da ich aber Angstpatientin bin und ungern in der "Ich" Form rede beim Arzt, bin ich beim Überlegen ob es Sinn macht, zwar an sich die Thematik zu schildern, allerdings geht es dann um eine Freundin, was mir viel viel leichter Fallen würde. Haben Sie ein Tipp für mich, wie ich am besten handeln könnte, nix sagen (da es ja nicht mehr Aktuell ist, oder Erwähnen? 

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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04.05.2020, 12:45 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wir raten Ihnen dringend, dies anzusprechen! Falls es Ihnen schwer fällt, in der Ich Form zu sprechen, fragen Sie Ihre Neurologin, ob Sie nicht in einem Gedankenexperiment über eine Freundin sprechen könnten.

Sollten solchen Gedanken gehäuft auftreten, raten wir Ihnen, sich umgehend in einer psyhiatrischen Klinik vorzustellen, damit Ihnen dort geholfen werden kann. Dies muss nicht über eine Medikamenteneinnahme passieren, sehr wichtig ist zB die Gesprächstherapie, in der Sie sich klar werden, warum Sie diese Gedanken haben und was Sie an der Ursache ändern können oder wie Sie mit der Ursache umgehen können.

Zögern Sie nicht, sich dort vorzustellen!

Es gibt sogenannte Sektorkrankenhäuser. Jeder Bezirk, jede Straße ist einem bestimmten Krankenhaus zugewiesen, dort darf man Sie nicht abweisen. 

Auch wenn Ihnen zu einer Medikamenteneinnahme geraten wird, können Sie darüber immer noch diskutieren und sich die für und wider darlegen lassen, Sie werden zu nichts gezwungen werden.

Dennoch ist es anscheinend so, dass Sie dringend Hilfe brauchen, nehmen Sie diese bitte in Anspruch!

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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05.05.2020, 00:13 Uhr
Antwort

Hallo, 

Danke für die Antwort.

Meine Sorge ist, wenn ich das Erwähne bei meiner Neurologin, ist das Dokumentiert und das möchte ich eigentlich vermeiden. Sie müsste ja gegebenenfalls auch was auf die Einweisung drauf schreiben, aber das möchte ich keinesfalls auf die Einweisung geschrieben haben. Ich weiß halt auch nicht wenn ich meine Neurologin bitte, das nicht in meine Patientenakte zu schreiben, aber ich wüsste auch das Sie das trotzdem macht. 

 

 

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05.05.2020, 00:18 Uhr
Antwort

Ich bin ja nicht in dem Sinne Psychisch Krank, so würde man mich dann aber mit der Diagnose auf der Einweisung betrachten und ehe ich mich verdebe bin ich auf einer Geschlossenen, weil man mir Eigengefährdung unterstellt, dieses Risiko möchte und kann ich nicht eingehen. 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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06.05.2020, 14:08 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

es ist ja auch die Pflicht Ihrer Neurologin, sich bestmöglich um Ihre Gesundheit zu kümmern. Zudem unterliegt sie der Schweigepflicht, dh falls etwas dokumentiert werden würde, dürfte sie es niemandem mitteilen, außer Sie geben Ihr Einverständnis dazu.

Sollten Sie es nicht bei Ihrer aktuellen Neurologin erwähnen wollen, können Sie sich auch bei einer zweiten Neurologin vorstellen, wo Sie dann nur darüber sprechen.

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, sich umzubringen, sind Sie ja in gewisser Weise eigengefährdend. Deshalb müssen Sie aber nicht unebdingt auf einer geschlossenen Station untergebracht werden.

In einer stationären Therapie geht es nicht darum, dass man Sie einsperren möchte, sondern darum, dass Ihnen geholfen wird. Deshalb gelten Sie nicht als psychisch krank, sondern Sie brauchen aktuell einfach Hilfe. 

Wir bitten Sie inständig, sich Hilfe zu holen!

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

Lifeline Gesundheitsteam
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06.05.2020, 14:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Es gibt auch sogenannte "Sorgentelefone", bei denen Sie anrufen und über Ihre Probleme reden können. Das Ganze erfolgt anonym. Dort kann Ihnen durch Ratschläge ezüglich Therapien ebenfalls weitergeholfen werden. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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06.05.2020, 17:20 Uhr
Antwort

Hallo, 

Leider ist die Telefonseelsorge nicht erreichbar bzw. ich bin niemals bei meinen unzähligen Anrufen mit einem Gesprächspartner/in verbunden worden. 

Ich hatte nach Ihrer, ersten Antwort mal in unmittelbarer Umgebung zu meinem Wohnort geschaut und es gibt tatsächlich ein Krankenhaus mit dem Behandlungsangebot, allerdings bin ich mir ziemlich sicher nach "Studieren" der Information was die entsprechende Station betrifft, das ich dort nicht richtig bin, denn das ist eher für Betroffene geeignet die Depressionen oder akute Selbstmordgedanken haben. Ich bin mir zu 1000% sicher das ich keine Depressionen habe und akute Selbstmordgedanken habe ich derzeit auch nicht. Klar, kann ich nicht ausschließen, ob die Gedanken in Zukunft nochmal auftauchen, aber erst dann würde mir eine Behandlung (Gesprächstherapie) oder dergleichen zustehen, momentan gibt es sicherlich Menschen die es viel viel nötiger haben Hilfe zu bekommen. Sollte dies allerdings nochmal so real sein mit den Selbstmordgedanken werde ich unter Umständen dort Hilfe suchen. 

 

Gruß

Lifeline Gesundheitsteam
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07.05.2020, 17:21 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

das ist aber ungewöhnlich, dass Sie dort niemanden erreicht haben. Hören Sie bitte nicht auf, es zu versuchen. Oder rufen Sie doch bei einer anderen Telefonseelsorge an, vllt ist die eine gerade sehr überlastet.

Vllt hilft es Ihnen ja auch schon in diesem Gespräch, Ihre Gedanken ein wenig zu ordnen und dann abzuschätzen, ob Sie nicht doch ein solches Angebot der Klinik in Anspruch nehmen wollen. 

Sie können ja auch ohne einen Klinikaufenthalt eine psychotherapeutische Therapie beginnen. Der Therapeut wird mit Ihnen alles genau durchsprechen und dann gemeinsam mit Ihnen abwägen, ob für Sie ein ambulantes oder stationäres Setting besser passen würde.

Auch wenn Sie sich aktuell von suizidalen Gedanken distanzieren können, sollten Sie beim erneuten Auftreten unbedingt Hilfe in Anspruch nehmen!

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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