Hallo liebes Experten-Team,
ich versuche, es so kurz wie möglich zu machen. Ich (34, w.) leide seit meinem 13. Lebensjahr an rezidivierenden unipolaren depressiven Episoden in meist schwerer oder sehr schwerer Ausprägung. Ich war zweimal deshalb stationär in der Psychiatrie, mit 19(1. Behandlung mit SSRI) und mit 31. Leider habe ich -wiederholt- den Fehler gemacht, die Antidepressiva abzusetzen, ausschleichen unter ärztlicher Betreuung. Das hat jedesmal dazu geführt, dass ich wieder depressiv wurde, obwohl zuvor völlig zufrieden. Es gab auch einige Medikamentenwechsel, Wirkstoffe, die aufhörten zu wirken bzw. nach dem Absetzen nciht mehr wirkten.
Mittlerweile habe ich alle SSRI durch. Seit 3 Jahren (Klinikaufenthalt) nehme ich Sertralin und Lamotrigin und komme stimmungsmäßig damit gut zurecht. Ich nehme allerdings die absolute Höchstdosis von 200 mg. Alles darunter zeigte in der Depression überhaupt keine Wirkung, es war der letzte Versuch vor Wechsel der Substanzgruppe. Mein ambulant behandelnder Psychiater hat schon öfter angesprochen, dass man die Erhaltdosis reduzieren könnte. Mir sind die Behandlungsleitlinien prinzipiell klar, aber meine Frage ist:
Gibt es einen nachweisbaren gesundheitlichen Vorteil, wenn die Antidepressiva-Dosis reduziert wird?
Meine Blutwerte sind so weit in Ordnung, Cholesterin leicht erhöht trotz Normalgewicht und Schilddrüsenunterfunktion.
Allerdings verursacht Sertralin als NW bei mir Müdigkeit, Schlafstörungen, Heißhunger-Attacken. Ob es meine chronische Migräne negativ beeinflusst, ist unklar.
Ich habe große Angst vor einer Dosis-Minderung, denn wenn Sertralin dann nicht mehr wirkt, habe ich nur noch wenig Optionen. Alle ausprobierten Trizyklika haben zu katastrophalen NW geführt, ebenso wie Quetiapin und Topiramat.
Was würden Sie mir raten? Ich bin seit fast 3 Jahren stabil, so lange wie seit 20 Jahren nicht. Aber natürlich würde ich gerne die NW mindern.
Vielen Dank für Ihre Hilfe!
NW sind Gewichstzunahme und Schilddrüsenunterfunktion.