Hallo, meine Mutter ist 67 und lebt mit meinem Vater zusammen. Sie ist sehr aktiv, treibt viel Sport und ist gesellig. Neben der anhaltenden Belastung/ Einschränkung durch Corona hatte mein Vater 2017 einen Schlaganfall (traumatisches Ereignis), ist aber kein Pflegefall. Von Ihrem Arzt (Allg. Medizin und Naturheilkunde) hat sie aufgrund der Belastung Opipram 50mg bekommen die sie sporadisch nimmt und später noch Citalopram 20mg, die sie aber abgesetzt hat.
Es gab schon immer ständige Konflikte zwischen meiner Mutter und meiner Schwester. An Weihnachten 2021 gab es dann einen Bruch und meine Schwester hat meiner Mutter geschrieben das sie keinen Kontakt mehr haben will.
Das hat meine Mutter schwer getroffen und seit dem verschlechter sich ihr Zustand zunehmend. Sie kocht meistens, isst aber nur noch 2-3 Gabeln am Tag und trinkt wenn es hoch kommt 250ml pro Tag. Ihre Haut ist total ausgetrocknet und sie wirkt "Fahrig" und verrent sich in einzelne Gesprächsthemen. Sie schläft fast den ganzen Tag und ist nur für wenige Stunden wach. Auch ihr Gemüt wechselt stark. Opipram nimmt sie 1-2 mal am Tag 50mg und diverse andere "Kräuter", z.B: Sedariston.
Leider hat sich ihr Zustand weiter verschlechtert, sie lallt leicht beim Sprechen wobei das abends schlimmer ist als morgens und wenn ihr Wörter nicht einfallen macht sie ein ganz merkwürdiges langgezogenes Summ-Geräusch was sich sehr befremdlich anhört.
Mit Mühe und Not hat mein Vater es geschafft sie zu einem Termin kommenden Dienstag bei einem Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie zu bewegen. Eine körperliche Untersuchung oder Blutabnahme lehnt sie aber ab. Das ist auch der erste richtige Arzttermin seit Weihnachten.
Vorerkrankungen: leichte Diabetes, Bluthochdruck
Nun zu meinen Fragen
- Ist der oben genannte Facharzt hier der richtige Ansprechpartner, oder sollte sie z.B zu einem Psychiater gehen?
- Ist eine psychische Erkrankung wahrscheinlich, oder sprechen die Symptome eher für eine physische Erkrankung?
- Ist die Medikation sinnvoll?
- wie schätzen Sie die Situation insgesamt ein?
- Ist in letzter Instanz eine Einweisung gegen ihren Willen notwendig wenn sie weiterhin nichts essen und trinken sollte?
Wir machen uns große Sorgen und mein Vater kann die Situation nicht mehr lange ertragen. Wir sind froh über jeden Tipp und jede Hilfe.
Vielen Dank für Ihre Mühe