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Chr. PTBS mit reaktiven Phasen

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage

29.06.2024 | 10:30 Uhr

Liebe Experten

1. KPTBS auf Grund frühkindlichen Missbrauchs durch Mutter mit NPS + Boderline, no Contact seit 7 Jahren.

2. Mehrere Psychotherapien, EMDR, laut Therapeutin austherapiert

3. 46 Jahre, Weiblich und seit 2019 EM Rentnerin 

4. Aktuell nach 2 symptomfreien Jahren, neuer Schub. Befinde mich auch in den WJ (Gynokadin Gel+Utrogest), Gynäkologen schließen Zusammenhänge aus. Vom HA verordnet Opipramol 50 mg (3x1Tbl.) Im Vordergrund stehen innere Unruhe, Überforderung, nicht definierbare Ängste, Konzentrationsprobleme mit Brain Fog, Gedankenkreisen ,wie Hoffnungslosigkeit weil es immer wieder kommt.

Folgende Fragen habe ich. 

1. Ist Opipramol geeignet für eine Dauertherapie? Ist eine lebenslange medikamentöse Therapie, die einzige Möglichkeit?

2. Gibt es noch irgendwelche medikamtenfreie Ansätze? (Affirmationen, Entspannungstechniken, wie 4-7-8 Atmung sind mir bereits geläufig). Den normalen Alltag bewältige ich sehr gut, es liegt keine Depression und Antriebslosigkeit vor, ich fühle mich aber durch die immer wiederholten Schübe damit überfordert.

3. Gibt es nach neusten Erkenntnissen noch eine bessere Methode oder Heilungschance? Meine Therapeutin erklärte mir, dass bei bereits frühkindlichen Missbrauch sich die Gehirnstruktur derart anders entwickelt, dass man dadurch quasi nicht normal ist (weiß nicht wie ich das jetzt anders ausdrücken soll), weil die Hirn Chemie derart gestört / durcheinander ist, weil das Gehirn daran gewöhnt ist immer so viel Stresshormone zu bilden. Also Veränderung im Hypocampus und Hypophyse-fight anf flight. Daher reagieren Menschen mit KPTBS  anders als gesunde. 

Im voraus herzlichen Dank 

MfG C.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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14.07.2024, 15:49 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo C., 

Verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort. 

Prinzipiell ist Opipramol durchaus für eine Langzeittherapie geeignet. Wichtig ist aber, dass die Behandlung damit regelmäßig von einem Arzt überwacht wird. Natürlich ist es das Ziel, dass die medikamentöse Therapie nicht lebenslang notwendig ist, im Zweifel ist dies aber prinzipiell möglich.
Theoretisch könnten andere Medikamente eingesetzt werden, das weiß Ihr Arzt allerdings sicherlich besser als wir da Sie und Ihre Befunde kennt.
Tatsächlich gibt es auch medikamentenfreie Ansätze, wobei die Medikation oftmals eine unterstützende Rolle bei der erfolgreichen Behandlung spielt. Entspannungstechniken und vergleichbare, die sie genannt haben sind im Akutfall sehr hilfreich, um die Anspannung etwas zu reduzieren. Solche Techniken sollten bei solchen chronischen komplexen Störungen, wie der von Ihnen genannten, in einen größeres Therapiekonzept eingebettet werden. Spezifische Psychotherapieformen diesbezüglich wären z. B. die Trauma fokussierte kognitive Verhaltenstherapie oder die dialektisch-behavoriale Therapie, welche beispielsweise gezielt für Borderliner entwickelt wurde.
Irritable ihre Therapeutin hat grundsätzlich recht damit, dass frühkindlicher Missbrauch tiefgreifende Auswirkungen auf die Gehirnsentwicklung haben kann. Das bedeutet gleichzeitig aber nicht, dass keine Verbesserung möglich ist. Ziel ist es, die Neuroplastizität des Gehirns mittels geeigneter Ansätze dahin zu bringen, langfristige Verbesserungen zu erreichen. Neuroplastizität bedeutet dabei, dass das Gehirn die Fähigkeit hat, sich zu verändern und anzupassen. Darauf zielen beispielsweise die oben genannten Therapieformen ab. Derzeit in Erprobung befinden sich auch bewusstseinsverändernde Substanzen, welche möglicherweise vielversprechende Ergebnisse zeigen. Leider sind Nebenwirkungen davon noch nicht geklärt, sodass es derzeit noch keine offizielle Zulassung hierfür gibt. Es deutet aber klar darauf hin, dass deutliche Verbesserungen möglich sind.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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