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Bin ich in meine Psychologin verliebt?

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage

26.11.1999 | 01:11 Uhr

Ich befinde mich seit ungefähr drei Monaten in einer Therapie bei einer wirklich netten Psychologin. Sie nimmt sich sehr viel Zeit für mich und hat immer ein offenes Ohr für meine Probleme, ich habe sie sogar schon öfter privat angerufen, wenn ich das Gefühl hatte, dass die Welt mal wieder zusammenbricht! Hier mein Problem: ich glaube, ich mag meine Psychologin viel zu sehr. Ich würde viel lieber privat etwas mit ihr unternehmen, als diese Therapie fortführen. Ich gehe eigentlich nur zu der Therapie, um sie zu sehen, weniger um die Probleme, die ich habe, zu besprechen (das tun wir natürlich auch!) und irgendwie habe ich das Gefühl, sie ist eine Art Mutterersatz für mich! Nur leider komme ich nicht damit klar, denn irgendwie ist das ja nicht der Sinn dieser Therapie bzw. eines Psychologen. Das Schlimmste ist, dass diese Therapie auch irgendwann zu Ende ist und ich möchte mich nur ungern von ihr trennen. Ich glaube auch, dass sie mich unheimlich gerne mag, dass spürt man! Sie hat z.B. auch oft bei mir angerufen und sich erkundigt, ob es mir gut geht! Ein normaler Psychologe würde das doch nicht unbedingt tun, oder? Mich würde echt mal interessieren, wie Psychologen über die Probleme der Leute denken, die sie mögen. Geben Psycholgen eigentlich zu, jemanden zu mögen oder verdrängen sie das? Gibt es eine Möglichkeit eine private Beziehung aufzubauen oder ist sowas nicht möglich? Ich weiß auch schon gar nicht mehr, wie ich ihr gegenübertreten soll! Ich bin vor und während den Therapiestunden immer total aufgeregt und weiß schon gar nicht mehr, worüber ich reden soll. Ich habe auch sehr große Angst mit ihr darüber zu sprechen. Ich habe sehr großes Vertrauen zu ihr, aber in dieser Angelegenheit ist mein Schamgefühl größer! Manchmal habe ich sogar das Gefühl, als hätte ich mich ihn sie verliebt, da sie mir irgendwie Wärme und Geborgenheit gibt (klingt blöd, aber empfinde ich so!). Was soll ich nur machen? Sie ist 60 und ich 20? Wie soll ich ihr das alles erklären? Sie kriet sicher eine Herzattacke, wenn ich ihr alles erzähle?
Bitte helft mir, sonst gehe ich an diesem Problem kaputt!

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26.11.1999, 01:11 Uhr
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sei einfach froh, daß du ein so großes glück hattest und eine so tolle psychologin gefunden hast. du bist nicht in sie verliebt- es ist wahrscheinlich eben die einzige person zu der du unbegrenztes vertrauen hast und über alles reden kannst! warum sagst du ihr nicht, daß du angst davor hast irgendwann keinen kontakt mehr zu ihr zu haben? du hast doch nichts zu verlieren!! sag ihr doch einfach, daß du sie gerne nach der therapie als freundin hättest! ich bin mir sicher, daß sie dir keine ablehnung entgegen bringt! trotz allem mal was anderes: hast du denn keine freundin oder freund zu dem du dir ein ähnliches vertrauensverhältnis aufbauen könntest? ich weiß es ist schwer und ich schenke auch nicht jedem grenzenloses vertrauen, ich z.b. habe auch nur 1 oder 2 personen denen ich alles oder fast alles erzählen kann! mach dich auf jeden fall nicht verrückt- du hast einfach nur angst eine freundin zu verlieren, geb deinem herz einen stoß und sag es deiner psychologin- sie hat dich immer verstanden - 100%ig auch dieses mal!

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27.11.1999, 11:11 Uhr
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Liebe Nicole,
also Deine Therapeutin ist mit 60 sicher sehr erfahren und kennt die Situation, daß ihr heftige positive Gefühle entgegengebracht werden. Dies ist in Therapien überhaupt nicht ungewöhnliches, sondern eher die Regel.
Es führt kein Weg daran vorbei, dies mit ihr zu besprechen. Sie wird es auch längst wissen, aber wenn es ausgesprochen ist, läßt es sich leichter händeln. Viel Erfolg.
Mit freundlichem Gruß,
Dagmar Schilling

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27.11.1999, 12:11 Uhr
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Hallo Jana ! <p>Als ich deine E mail gelesen habe hatte ich das Gefühl als ob wir Seelenverwandt wären.Ich habe ein ähnliches Problem mit meinem Therapeuten und habe vor ein paar Tagen auch eine E mail geschrieben: ( verliebt in meinen Therapeuten).Nur mit dem Unterschied, dass ich mir 100% sicher bin in ihn verliebt zu sein, und dass wir nicht so ein persönliches Verhältnis zueinander haben.Ich meine zum Beispiel,dass er mich nicht zu hause anruft,oder mir seine Telefonnummer gibt.(ich würde mich auch nie trauen ihn danach zu fragen).Ich verstehe genau wie du fühlst, und denkst.Bei mir war es so,dass ich mich in junger Vergangenheit in unzählige proffesoren(männlich,u. weiblich)verliebt habe.Immer haben Altersunterschied und Unerreichbarkeit meine Liebe gekennzeichnet.Irgendwann habe ich dann angefange über die Hintergründe dieses Problems nachzudenken. Vor ca.1 1/2 jahren habe ich mich dann für eine Therapie entschieden(auch noch wegen anderen problemen)und mich hoffnungslos in meinen Therapeuten verliebt.Seine Wärme und sein Verständnis haben mir so viel Kraft gegeben.Bis jetzt hatte ich noch nicht genug Mut ihm meine Gefühle zu gestehen, aber jetzt denke ich, es ist doch besser mich dazu zu überwinden.Durch Schweigen werden die Probleme schließlich auch nicht besser. Der innere Druck der dieses Schweigen begleitet muss sich irgendwann entladen,und ich bin mir sicher,dass auch du irgendwann an den Punkt angelangst an dem du deine Gefühle annehmem,und dazu stehen kannst,vorallem weil du ja so eine nette Psychologin hast.Wenn du ein so vertrauliches Verhältnis zu ihr hast,und sie sich so um dich kümmert wird sie dich sicher nicht verletzen, eher im Gegenteil,ich glaube sie wird dir viel Wärme und Verständnis entgegenbringen.Versuche einfach,dir noch einmal über deine Gefühle klar zu werden und nimm dann deinen ganzen Mut zusammen.Ich werde das bei meinem Therapeuten auch versuchen. <p>Ich halte dir die Daumen
deine Simone! <r>

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29.11.1999, 09:11 Uhr
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Hallo;-)
Ich möchte mich nochmal ganz lieb bei allen bedanken, die sich meines Problems angenommen haben und versucht haben, mir zu helfen. Besonderer Dank gilt Simone, die quasi meine Leidensgenossin zu sein scheint.
Danke Simone! Wenn du mal Lust zum quatschen hast, dann schick mir doch einfach ne Mail! Ich würde mich sehr darüber freuen, denn scheinbar habe wir beide einiges zu besprechen ;-)
Meine E-Mail Adresse: [email protected] <p>Noch eine Frage an die Experten, die bis jetzt unbeantwortet blieb: Was empfinden Psychologen für ihre Patienten bzw. Klienten? Sind sie für eine private Freundschaft offen oder verbietet sich das in diesem Beruf von selbst? Vielleicht bringe ich meine Therapeutin dadurch eher in Verlegenheit und es wäre besser, wenn ich ihr von diesem Problem nichts erzähle und lieber die Therapie abbreche! Eine Freundschaft könnte doch gar nicht zustandekommen, wenn man in diesem Fall nicht privat von beruflich trennt, oder? Werden meine Probleme dann nicht zwangsläufig ihre Probleme? Oder sind sie das bereits, wenn sie gemerkt hat, wie sehr ich sie mag?
Es wäre sehr nett, wenn mir jemand all diese Fragen beantworten könnnte.
Vielen Dank im voraus!

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