Hallo, meine Ärztin hat bei der Medikamentenbesprechung Quetiapin als sinnvoll angesehen und mir dann die Informationsblätter zu diesem Medikament mitgegeben. Dort habe ich gelesen, dass es bei Shizophrenie, bipolaren Störungen und einer Major Depression als Zusatztherapie bei Patienten, die unzureichend auf die MonoTherapie mit einem Antidepressivum angesprochen haben, angewendet wird. Da ich aber keine Shizophrenie und bipolare Störung habe, aber auch kein Antidepressivum bekomme, sodass Quetiapin als Zusatztherapie infrage kommen könnte, frage ich mich jetzt, wie sie zu dem Entschluss gekommen ist, dass Quetiapin nützlich wäre. Während dem Gespräch hat sie auch noch erwähnt, dass sie kein Antidepressivum einsetzen möchte, da diese zur Verstärkung von Suizidgedanken führen könnten und im ambulanten Berreich schwer zu kontrollieren seien. Könnte das damit zusammenhängen? Meine Frage ist jetzt, wo genau darf man Quetiapin anwenden? (Außerdem bin ich noch minderjährig, falls das auch eine Rolle spielt).
Bei was wird quetiapin angewendet?
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Depression - Burnout - Stress | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
verzeihen Sit bitte unsere so späte Antwort.
Tatsächlich ist Quetiapin eigentlich ein Antipsychotikum, also ein Medikament gegen Schizophrenie, wie Sie aber schon richtig bemerkten, gibt es auch andere Gründe, das Medikament einzusetzen. Sie sprechen bereits die bipolare Störung an, das macht deutlich, dass Quetiapin die Stimmung stabilisieren kann. Deshalb wird es tatsächlich auch recht "gerne" eingesetzt.
Es stimmt auch, dass es zur Verstärkung eingesetzt werden kann. Die Monotherapie, also Quetiapin alleine, bei Depressionen ist seltener, aber nichts destotrotz möglich.
Gegenüber klassischen zugelassenen neuen Antidepressiva, die tatsächlich den Antrieb mit Suizidgedanken erhöhen und damit Suizidalität als Ganzes verstärken können, hat Quetiapin den Vorteil, dass es eher dämpft und damit auch den Schlaf gut fördert. Es "schießt aber nicht ab", Sie sind dadurch also nicht den ganzen Tag nur müde.
Insgesamt hat das Medikament auch recht wenige Nebenwirkungen im Vergleich zu anderen. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Bereich, in dem man das Medikament dosieren kann, sehr breit ist. Es lässt sich also nicht so einfach überdosieren.
Aus dem was Sie berichten kann es schon sein, dass das die Gründe für dieses Medikament sind. Sprechen Sie offen mit Ihrer Ärztin darüber.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam