Avatar

Zweitimpfung nach Nebenwirkungen der ersten Impfung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

05.10.2021 | 07:59 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

ich hatte Ihnen bereits am 05.06.2021 eine Frage gestellt betreffs der Zweitimpfung trotz Nebenwirkungen nach der ersten Impfung.

Meine Erstimpfung mit Biontech war am 19.5.2021. Danach litt ich etwa ein viertel Jahr unter folgenden Nebenwirkungen: extreme Abgeschlagenheit, Schwäche, ständige Müdigkeit, Schweregefühl in den Armen und Beinen (fühlt sich an wie Muskelschwäche, -lähmung). Ich war während dieser Zeit arbeitsunfähig. Die Zweitimpfung habe ich aus Angst vor weiteren Nebenwirkungen noch nicht bekommen.

Meine Hausärztin hat am 10.09.2021 einen Antikörpertest veranlasst mit dem Ergebnis SARS-CoV-2 IgG  Wert: 175,0 BAU/ml. Sie hat den Befund ergänzt mit dem Vermerk: "Patient gilt als genesen" und mir von der Zweitimpfung abgeraten. Ich bekomme mit diesem Befund und der durchgeführten Erstimpfung jedoch kein Zertifikat ausgestellt als geimpft oder genesen, muss mich als weiter testen lassen für Veransteltungen....

Nun möchte ich nochmals um Ihren ärztlichen Rat bitten bezüglich der Zweitimpfung. Soll ich es wagen? Ob wieder Nebenwirkungen auftreten, kann mir natürlich niemand voraussagen. Das ist mein persönliches Risiko.Würde ich trotz des großen Abstandes zwischen den Impfungen das Zertifikat als geimpft erhalten?

Herzlichen Dank im voraus für Ihren Expertenrat.

Mit freundlichen Grüßen

Quellwasser

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Experte-Leidel
Beitrag melden
05.10.2021, 11:09 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ja, ich habe Ihre Frage von Anfang Juni noch auf dem Schirm. Damals hatten ja die Muskelprobleme (noch) nicht so lange gedauert und Ihre Ärztin wollte die zweite impfung nach 6 Wochen durchführen, was völlig ok gewesen wäre.

Jetzt schreiben Sie, dass die Beschwerden doch wesentlich länger angedauert haben und die zweite Impfung daher nicht erfolgt ist. Haben Sie oder ihre Ärztin diese langanhaltende Nebenwirkung an das PEI gemeldet? Eine über das übliche Maß einer Impfreaktion hinausgehende Schädigung ist als Verdacht auf eine Impfkomplikation nach dem Infektionsschutzgesetz durch Ihre Ärztin eigentlich meldepflichtig. Tatsächlich ist die lange Dauer Ihrer Beschwerden eher ungewöhnlich.

Der Antikörpertest zeigt, dass eine gute Immunantwort stattgefunden hat.  Aber diese wird nicht sehr lange anhalten und natürlich können Sie weder eine Genesung nachweisen (dazu müsste ein positiver PCR-Test vorliegen), noch eine vollständige Impfung.

Ich würde Ihnen in dieser Situation tatsächlich raten, die Zweitimpfung jetzt noch nachzuholen. Es ist durchaus möglich, dass es dann nicht zu ernsthaften Nebenwirkungen kommt. Die allermeisten vertragen Biontech sehr gut.

Ihnen alles Gute!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

Diskussionsverlauf
Corona: Welche Symptome sind möglich?

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →

mehr...
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.