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Schmerzmittel nach Covid-Impfung aufgrund von Bänderris?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

14.05.2021 | 07:19 Uhr

Liebes Team,

Ich bekam am Abend des 12.05.2021 die erste Covid-Impfung von Biontech/Pfizer. Gestern habe ich mir dann leider einen sehr schmerzhaften Bänderriss zugezogen. In der Klinik wurde mir angeraten, trotz Stillens (mein Baby ist drei Monate alt) die damit mehr oder weniger verträglichen Medikamente Seractil oder Medialen in Maßen einzunehmen, um die Schwellung im Griff zu behalten. Ich hatte allerdings vergessen anzumerken, dass ich am Vortag geimpft wurde. 

Meine Frage deshalb: Kann ich, was die Impfung betrifft, bedenkenlos die og. Schmerztabletten einnehmen oder schmälern diese die Wirkung der Impfung? Ich habe in einem Impfbuch gelesen, dass dies bei anderen Impfungen der Fall sein kann. Falls ja, wie lange nach der Impfung sollte man aus diesem Grund darauf verzichten?

Vielen Dank für Ihre Hilfe,

Sandra 

(35 Jahre, 3 Monate alten Säugling, durchgemachte Covid-Erkrankung im November 2020, derzeit keine nennenswerten Impfreaktionen nach der Impfung)

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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14.05.2021, 10:30 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Sandra,

zum Hintergrund: Es gibt eine ältere tschechische Studie, die den Effekt von nichtsteroidalen Schmerzmitteln wie Ibuprophen oder Paracetamol (zu denen ja auch die Ihnen empfohlenen Mittel gehören) auf die Immunität nach Schutzimpfungen untersuchte. Das Ergebnis war, dass eine prophylaktische Einnahme den Impferfolg beeinträchtigen könne. Seitdem hat sich dies so "eingebürgert".

Dann kam ein Impfstoff gegen Meningokokken B auf den Markt, der hauptsächlich bei Säuglingen und Kleinkindern angewendet wird und ziemlich erhebliches Fieber und Schmerzreaktionen verursachte. Die Firma hat den Zusammenhang zwischen den genannten Medikamenten und dem Erfolg der Impfung untersucht und keinen Effekt feststellen können.

Aufgrunf weiterer Studien überwiegt heute die Ansicht, dass man die vorbeugende Einnahme eher vermeiden solle. Dass aber nichts dagegen spreche, solche Mittel einzunehmen, wenn Fieber oder Schmerzen aufgetreten sind.

Also: Leiden Sie nicht unnötig und nehmen Sie die Mittel ruhig in empfohlener Dosis ein.

Mich würde interessieren, ob Sie wegen der durchgemachten Erkranung im November aufgrund der dezeit bestehenden STIKO-Empfehlung jetzt nur die eine Impfung erhalten haben und keine weiteren geplant sind oder ob Sie trotz der zurückliegenden Erkrankung eine zweite Impfdosis erhalten werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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14.05.2021, 13:15 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Leidl,

ich bedanke mich recht herzlich für Ihre ausführliche und informative Antwort. Das klingt sehr einleuchtend und erklärt einiges.

Bezüglich Ihrer Frage zu meiner Covid-Impfung: Bei mir ist, aufgrund der durchgemachte Erkrankung, nur eine Impfung vorgesehen. Ich lebe in Österreich und da werden, nach derzeitigem Stand, auch was Berechtigungen und Testverpflichtung anbelangt, Genesene mit einer Impfung jenen mit zwei Impfungen ohne durchgemachter Erkrankung, eichgesetzt. 

Vielen Dank nochmals und herzliche Grüße aus Tirol,

Sandra

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14.05.2021, 13:16 Uhr
Kommentar

Bitte entschuldigen Sie den Tippfehler bei Ihrem Namen, Herr Dr. Leidel!

Experte-Leidel
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14.05.2021, 13:19 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Herzlichen Dank für Ihr freundliches Feedback und die Informationen.

Ihnen alles Gute

Dr. Jan Leidel

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