Petechien als Nebenwirkung von Impfung?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

10.05.2021 | 11:11 Uhr

Hallo,

Ich habe vor 2 Wochen meine erste Biontech-Impfung bekommen und habe seit vier Tagen Petechien an den Armen, Händen und Dekolleté. Es sind nicht massig viele, vielleicht so 50 Stück pro Arm gut verteilt im Abstand von 1cm. Mein Hausarzt hat mich leider nicht sehr ernst genommen. Er hat mein Blut untersucht, es wurden vier Röhrchen Blut abgenommen, die Werte waren wohl in Ordnung. Mir machen die Petechien trotzdem große Sorgen, da ich diese vor der Impfung nie hatte, und ich Angst habe, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ebenso Bedenken habe ich vor der zweiten Impfung. Soll ich lieber noch einen anderen Arzt aufsuchen?

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10.05.2021, 14:01 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

natürlich weiß ich nicht, woher Ihre Petechien kommen. Es kann dafür viele Ursachen geben. Und ebenso natürlich verstehe ich, dass Sie sich Sorgen wegen der Impfung gegen Covid-19 machen. Wenn es sich darum handeln sollte, hätte man bei der Untersuchung des Blutes einen Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten) sehen sollen.

Tatsächlich sind ja nach Impfungen gegen Covid-19 Thrombosen vor allem im Gehirn bei gleichzeitigem Mangel an Blutplättchen beobachtet worden. Davon betroffen war hauptsächlich der Impfstoff Vaxzevria von Astra Zeneca, Am 7. Mai hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) über bis dahin 46 solcher ernsten Nebenwirkung nach Vaxzevria berichtet. Der Impfstoff Vaxzevria war (Stand 29,04.) 5.775.546 mal angewendet worden.

Nach dem Impfstoff Comirnaty®, der 21.329.667 mal verimpft worden war, hatte es 8 Fälle von Thrombozytopenie gegeben. Die Wahrscheinlichkeit einer solchen Nebenwirkung ist also bei Comirnaty® sehr viel geringer. Auch war der Beginn der Petechien relativ spät für einen Zusammenhang mit er Impfung.

Ich würde an Ihrer Stelle nochmal versuchen, mit Ihrem Arzt zu sprechen und ihn vor allem zu fragen, ob die Zahl der Blutplättchen bei der Untersuchung zu niedrig gewesen sei.

Alles Gute und gute Besserung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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