Guten Tag Herr Dr. Leidel, meine Frau (Mitte 50, Risikopatientin u.a. aufgrund zweier "überstandener" Krebserkrankungen) wurde zu einem Zeitpunkt Corona-erstgeimpft, als sie eine hochdosierte Kortison-Stoßtherapie gerade beendet hatte. Sie wurde zu der Zeit (obwohl wir es im Aufklärungsbogen vermerkt hatten) nicht darüber aufgeklärt, das Kortison die Schutzwirkung der Impfung eventuell abschwächt. Wir können es zeitlich nicht mehr ganz genau einordnen, gehen aber davon aus, dass sie im Rahmen der Stoßtherapie zwei Wochen vor der Erstimpfung kurzfristig über der Schwelle von 20 mg Prednisolon gelegen haben dürfte; danach wurde auf 10 mg runterdosiert. Erst kurz vor der Zweitimpfung las ich rein zufällig über die Wechselwirkung Kortison/Biontech-Impfung. Macht es nun Sinn, einen Antikörpertest durchzuführen? - Im WWW findet man sehr widersprüchliche Angaben zur Sinnhaftigkeit eines solchen Tests. Eine "Impfreaktion" nach der 2. Impfung in Form von Müdigkeit hat meine Frau immerhin gezeigt... Vielen Dank im Voraus, B. Buchholz
Kortison (Prednisolon) und Biontech-Impfung
Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage
Antwort von Experte-Leidel
Guten Tag,
ja, bei einer Dosis von etwa 20 mg Prednisolon kann das Immunsystem so eingeschränkt sein, dass der Erfolg einer impfung zumindest deutlich abgeschwächt ausfällt.
Ich fände es daher nicht verkehrt, eine Bestimmung der Antikörper durchfühgren zu lassen. Meiner Meinung nach sollte man das mit dem Hausarzt bzw. der Hausärztin besprechen und die Bestimmung der Antikörper durch diese veranlassen.
Wichtig ist, dass das Labor darüber informiert wird, dass es um eine Impferfolgskontrolle geht. Aber das weiß der einsendende Arzt natürlich auch.
Mit freundlichen Grüßen und guten Wünschen für Ihre Frau
Dr. Jan Leidel