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Impfung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

19.07.2022 | 07:20 Uhr

Sehr geehrter Dr. Leidel, 

meine Hausärztin hat mir gesagt, dass man alle 6 Monate die Corona-Impfung auffrischen soll. Jetzt verstehe ich gar nichts mehr, ehrlich gesagt, denn ich hatte es so verstanden, dass man mit 3 Impfungen als vollständig geimpft gilt, die 4. Impfung ist für Ü70 Jährige und Immunsuppremierte. 

Ich hatte dann nochmal in einer anderen Praxis gefragt, dort sagte man mir das genauso. Wenn dem so ist, dann wäre im September meine Impfung "abgelaufen", allerdings habe ich im Februar schon die 4. Impfung erhalten. So, dass es dann schon Nr. 5 wäre. Eine Corona-Infektion hatte ich bisher noch nicht.  

Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, wie ich mich da jetzt verhalten soll: scheinbar gibt es noch keinen an omikron angepassten Impfstoff und ich werde vermutlich im Herbst wieder mit Immunsuppressiva behandelt (wahrscheinlich Rituximab oder eventuell Ciclosporin, das entscheidet sich demnächst). Soll ich dann eine 5. Impfung nehmen, obwohl von der Stiko da noch keine Empfehlung vorliegt? Und was ist, wenn es keinen angepassten Impfstoff gibt, wegen den Immunsuppressiva nochmal den selben Impfstoff nehmen? Sollte ich erneut Rituximab erhalten, hätte ich ja dann wieder das Problem, dass ich in der ersten Zeit gar keine Antikörper auf eine Impfung bilden kann, so dass es ja sinnvoller wäre noch vor der Infusion eigentlich zu impfen......Wie es mit dem anderen Medikament wäre, weiß ich gar nicht....

Für meine Mutter, Ü70 wäre es dasselbe "Problem"?!! Sie hat chronisch lymphatische Leukämie aber keine Chemo, hat im Februar auch die 4. Impfung bekommen....

Und wie sieht es mit chronisch Kranken (Asthma, Bluthochdruck, Autoimmunthyreoiditis....) aus, die im Oktober 2021 die 3. Impfung bekommen haben, sollten die sich jetzt ein Jahr danach die 4. Impfung holen?

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Experte-Leidel
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19.07.2022, 12:02 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ja, es gibt da leider ein ziemliches Durcheinander, das verwirrend sein mag. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat den gesetzlichen Auftrag, die beste Vorgehensweise anhand der besten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu empfehlen.

Leider wird sich in Deutschland durchaus nicht immer daran gehalten. So empfiehlt die STIKO z. B. die vierte Impfung 

 

  • Menschen ab dem Alter von 70 Jahren
  • BewohnerInnen in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
  • Menschen mit Immundefizienz im Alter ab 5 Jahren (je nach Alter werden verschiedene Impfstoffe empfohlen)
  • Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solchen mit direktem PatientInnen- bzw. BewohnerInnenkontak.

Die EU empfiehlt die 4. Impfung allen ab 60 Jahren. Und unser Gesundheitsminister empfiehlt sie auch für alle unter 60 und widerspricht damit "seiner" Impfkommission am Robert Koch-Institut.

Der an Omikron angepasste Impfstoff wird für den Herbst (September?) erwartet.

Mehr kann ich leider nicht zu Ihrer Frage beitragen. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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Corona: Welche Symptome sind möglich?

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →

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