Sehr geehrter Dr. Leidel,
ich habe die 2. Corona-Impfung im April bekommen. Nun hatte ich mich zwischenzeitlich auf die Warteliste für eine Auffrischimpfung setzen lassen, die dann so im November statt finden soll. Meine Mutter, Ü70 und Krebs aber ohne Chemo hatte im Frühjahr 2x Astrazeneca, sie steht auch auf der Warteliste.
Was mich verunsichert ist, dass manche Ärzte die Auffrischimpfungen machen, manche verweigern sie, weil sie auf die Stiko warten. Und was noch mehr verunsichert ist, was manche Ärzte jetzt so gesagt haben. Beispielsweise hat ein Arzt hier in der Region einen öffentlichen Aushang gemacht, dass die Pandemie eine Lüge wäre und den Leuten Panik eingejagt wird. Dann war ich - auch schon als ich noch nicht geimpft war - in 2 verschiedenen Arztpraxen, wo man mich aufgefordert hat, dass ich meinen Mundsschutz abmachen solle, ich bräuchte ihn nicht (das habe ich trotzdem nicht gemacht) und gestern erzählt mir meine Schwester, dass sie beim Arzt war und der Arzt zu ihr klipp und klar gesagt hat, dass es die Pandemie nicht geben würde. So wundert mich das nicht, warum hier weniger als 50% zur Impfung gehen, es sind z. Teil Leute, die Ü60 sogar Ü70 sind, die die Impfung ablehnen.
Nun hat es bei mir dazu geführt, dass ich an der Auffrischimpfung zweifele, ob ich sie holen soll oder nicht. Sowas verunsichert ja. Ich weiß, dass gerade ältere Leute und auch immungeschwächte (Immunsuppressiva) das eigentlich tun sollten. Innerlich bin ich weiterhin überzeugt, mich impfen zu lassen, aber ein Gedankenkarussell hat das bei mir schon ausgelöst, weil man das ja nicht von Ärzten vermutet, dass sie die Pandemie in Frage stellen. Sollten wir uns eine Auffrischimpfung holen?
Kleiner Zusatz: nun habe ich gelesen, dass die Stiko für Immungeschwächte (Immundefekt oder Medikamente) eine Drittimpfung empfiehlt. Wie ist das dann bei mir zu werten: Ich hatte letztes Jahr im August das letzte Mal Rituximab. Im Frühjahr (Februar und April) wurde ich gegen Corona geimpft. Antikörper hatte ich welche entwickelt, weiß aber auch, dass andere mehr hatten wie ich. Nun hat mir der Arzt erklärt, dass die Wirkdauer von Rituximab ca. 6-9 Monate anhält, bei manchen sogar ein Jahr. D.h. der Körper produziert unterschiedlich schnell wieder neue B-Zellen. Mein Arzt zögert eine erneute Therapie mit Rituximab raus und möchte erst eine neue Infusion geben, wenn die Symptome wieder schlimmer werden.
In Anbetracht dessen, auf alle Fälle eine 3. Impfung?