Sehr geehrter Dr. Leidel,
am Heiligabend haben wir erfahren, dass mein Vater, 82 Jahre, positiv auf das Corona Virus getestet wurde. Er hat nur noch eine Herzleistung von 20%, hatte im August erst nach einer Thrombose in der Kniekehle eine Oberschenkelamputation. Momentan hätte er wohl kein Fieber, wäre aber matt und schläfrig. Husten würde wohl langsam bei ihm beginnen.
Da das Pflegepersonal es nicht für notwendig hielt einen Arzt zu konsultieren, habe ich die 116117 angerufen. Dort wurde ich zu einem Arzt verbunden, der mir sagte, dass er die 112 alarmiert und aufgrund seiner Vorerkrankungen ihn ins Krankenhaus einweist.
Nun war der Rettungsdienst da und der Notarzt meinte zu mir am Telefon, dass seine Lunge frei wäre, dass er müde und abgeschlagen sei, er aber keine Veranlassung sehe ihn ins krankenhaus zu bringen. Ich wies nochmal auf seine vorerkrankungen hin, aber da habe ich nur zur Antwort bekommen die Krankenhäuser wären voll, er könnte sich im Krankenhaus auch noch andere Infektionen dazu holen und es würde nicht nur corona geben. Das war es. Er hat nur einen Tropf bekommen, weil er ausgetrocknet ist und ist im pflegeheim verblieben. Bei seiner vorerkrankung weiss ich dass es brandgefährlich ist ohne medizinische Überwachung.
Nachtrag: Erst heute konnte ich mit ihm sprechen. Er hat klar geklungen und hat auch geantwortet, hätte kein Fieber. Was mir nicht gefallen hat, ist, dass er immer irgendwie abhusten wollte und es hat sich blubberig und schleimig angehört und er konnte das irgendwie nicht loswerden. Das macht mir richtig Sorgen. Sollte ich nochmal einen Arzt anrufen, der ihn abhorcht, ob die Lunge noch frei ist?