Chronischer Stress und Corona Impfung ,volle Wirkung??

Guten Abend Sabrina 89,

es könnte sein, dass unter chronischem Stress das "Stress-Hormon" Kortison stärker ausgeschüttet wird. Eine denkbare Beeinträchtigung der Impfwirkung muss dadurch aber nicht vorhande sein.

Es wäre vielleicht möglich, dass Vorbehalte gegenüber der impfung zu Ihrem Stress beitragen. Aber eines ist klar: Die impfung bietet  einen guten Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2. Und die Erkrankung bedeutet sicher sehr viel mehr Stress als die Überlegungen zur Impfung.

Ich würde auf jeden Fall die Möglichkeit der Impfung nutzen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel 

Guten Tag Sabrina,

es gibt viele Gründe, die möglicherweise zu einer verringerten Wirksamkeit von Schutzimpfungen führen können. Dazu gehören schlechter Schlaf, übermäßiger Alkoholkonsum, die Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika und - ja - auch Stress.

Mit der Beziehung von Stress und Reaktionen des Immunsystems befasst sich die Psychoneuroimmunologie.Welches Ausmaß die Wirkung von Stress auf den Impferfolg hat, ist allerdings bislang erst unzureichend erforscht worden. 

Nach meinen Erfahrungen würde ich das Ausmaß eher nicht als sehr hoch einschätzen.

Eine Aussage darüber, wie lange es dauert den Cortisolwert zu reduzieren wird ihnen niemand sagen können. Aber es ist äußerst unwahrscheinlich, dass Ihr Stress den Impferfolge wesentlich einschränkt. Andererseits halte ich es für keine gute Idee - gerade auch angesichts der Zunahme von Infektionen durch die Delta-Variante - die Impfung hinauszuschieben.

Nutzen Sie die Tage bis zum Montag:  Gegen Stress helfen z. B. Bewegung und Achtsamkeitsmeditation, ausreichend Schlaf, weniger Rauchen und eine ausgewogene Ernährung. Und versuchen Sie, in der Zeit gut und genügend zu schlafen. Vielleicht können Sie sich einen Wunsch erfüllen, den Sie schon lange haben, aber bisher aufgeschoben haben.

Und denken Sie nicht dauernd an Ihren Stress.

Ihnen alles Gute!

Dr. Jan Leidel