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Auffrischimpfung Corona

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

03.02.2022 | 13:40 Uhr

Sehr geehrter Dr. Leidel,

ich habe gerade die Folgende Meldung gelesen:

"Die STIKO empfiehlt eine 2. Auffrischimpfung für Menschen ab 70 Jahren, BewohnerInnen und Betreute in Einrichtungen der Pflege, Menschen mit Immunschwäche ab 5 Jahren sowie Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen (insbesondere bei direktem PatientInnen- und BewohnerInnenkontakt). Die 2. Auffrischimpfung soll bei gesundheitlich gefährdeten Personengruppen frühestens 3 Monate nach der 1. Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen soll die 2. Auffrischimpfung frühestens nach 6 Monaten erhalten."

D.h. meine Mutter müsste jetzt zum Impfen, da Ü70 und sie ist in der ersten Oktoberwoche letztes Jahr geboostert worden?

Was heißt Personen mit "Immunschwäche und gesundheitlich gefährdete Personen", zählt das dann auch für Dialysepatienten, Menschen mit Autoimmunerkrankungen aber ohne immunsuppressive Medikamente, Menschen mit Asthma usw.? 

Was ich bis heute noch nicht verstanden habe: zähle ich jetzt noch unter immungeschwächt (wegen Rituximab) oder nicht, meine letzte Infusion war Anfang August 2020, aber ich muss diesen Pass den ich bekommen habe, noch bis dieses Jahr August mit mir führen. Deshalb verstehe ich immer nicht, ob das jetzt noch gilt oder nicht. 

 

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Experte-Leidel
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03.02.2022, 14:51 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ja, die STIKO hat empfohlen, dass Personen über 70 und Personen mit Immunschwäche 3 Monate nach der ersten Booster-Impfung eine zweite erhalten sollten da diese Personen das höchste Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf nach einer Infektion haben.

Die STIKO stellt fest, dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit einer 2. Auffrischimpfung noch limitiert ist. Es wird jedoch angenommen, dass die 2. Auffrischimpfung ähnlich gut verträglich ist wie die 1. Auffrischimpfung.

Der Beschlussentwurf ist mit den zugehörigen wissenschaftlichen Begründungen zur Stellungnahme an die Bundesländer und die beteiligten Fachkreise gegangen. Erst wenn diese zustimmen, gilt diese Empfehlung.

Wie sehr Sie nach der ja ziemlich langen Zeit, die die Rituximab-Behandlung zurückliegt, tatsächlich besonders gefährdet sind, sollte Ihr behandelnder Arzt feststellen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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14.02.2022, 07:28 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel, 

wurde schon gesagt, wann der Beschlußentwurf gültig wird? Vorher bekommt man ja dann keinen Termin und dann dauert es ja wieder Wochen, wenn man dann mit Wartezeit dran ist. So kommen momentan viele auf die Gedanken, gleich auf den Omikron angepassten Impfstoff zu warten: Gibt es da schon Neuigkeiten, wenn dieser kommt? Ich hatte verschiedene Aussagen gehört von Sommer oder Herbst?!

Ich hatte mich beim Hausarzt erkundigt, er meinte, dass er alle chronischen Erkrankungen, wie Nierenerkrankungen, Diabetes, Autoimmunerkrankungen auch ohne entsprechende Medikamente zur Immunsystemunterdrückung als immungeschwächt ansieht, weil die Krankheit das allein auch schon macht. Dann müsste es ja auf alle vorerkrankten Leute zutreffen oder sehe ich das falsch? Andere Ärzte sind komplett gegen impfen für jüngere Menschen, habe ich auch schon erlebt. 

 

Experte-Leidel
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14.02.2022, 14:09 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

die STIKO-Empfehlung gilt.

Und ich halte die Einschätzung Ihres Hausarztes für richtig und würde ihr folgen. Von einer zweiten Booster-Impfung scheinen eigentlich alle zu profitieren. Und wenn der an Omikron angepasste Impfstoff verfügbar ist, sollte man sich nochmal impfen lassen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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16.02.2022, 06:40 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Dr. Leidel, 

wir, meine Mutter Ü70 und ich, haben gestern ganz ohne Termin kurzfristig eine 2. Boosterimpfung bekommen. 

Kann ich davon ausgehen, dass 14 Tage nach dem Booster der Antikörperspiegel so hoch, dass ich mich auch ohne Bedenken zum Zahnarzt trauen kann? Seit den 3 Todesfällen bei unseren Verwandten/ Bekannten habe ich was den Zahnarzt betrifft immer noch ein wenig "Panik" und hatte mir die Termine immer erst ab Juni geben lassen bis max. September. 

Nun ist mir allerdings eine provisorische Krone abgefallen, die ersetzt werden soll in die "Richtige"....

Und zu meiner Mutter: sie muss sich noch gegen Tetanus und Gürtelrose impfen lassen. Da muss sie jeweils 4 Wochen Abstand einhalten zur Corona-Impfung bzw. zwischen allen Impfungen?

Experte-Leidel
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16.02.2022, 11:54 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

Sie und Ihre Mutter haben jetzt den besten derzeit verfügbaren Schutz. Vor allem sind Sie geschützt vor einer schweren Erkrankung. Eine erneute Infektion ist leider nicht ganz ausgeschlossen, würde aber milde verlaufen.

Vor einem Zahnarztbesuch müssen Sie eigentlich ohnehin keine besondere Sorge haben. Die Zahnärzte selbst sind ja (abgesehen vom Schutz durch Impfung, Make usw.) relativ stark gefährdet durch die aufgesperrten Münder ihrer Patienten und ergreifen alle Möglichkeiten zum Schutz (Desinfektion zwischen den Patienten, Lüften, Maske. Und manche lassen ihre Patienten auch vor der Behandlung den Mund mit desinfizierenden Lösungen spülen. Also da hätte ich eher geringe Sorgen.

Es gibt zwei verschiedene impfstoffe gegen Gürtelrose: Shingrix® (Totimpfstoff) und Zostavax® (Lebendimpfstoff). Die STIKO empfiehlt nur den Impfstoff Shingrix®. Zwischen den Totimpfstoffen (z. B. Shingrix und Tetanus) ist ein Abstand nicht notwendig. Es kann aber sinnvoll sein, zwei verschiedene Totimpfstoffe nicht an einem Tag durchzuführen. Dann sollte man mit der zweiten Impfung warten, bis etwaige Impfreaktionen abgeklungen sind. Bei der Impfung mit Shingrix können manchmal etwas stärkere Reaktionen auftreten. Auch zur Corona-Impfung muss kein besonderer Abstand eingehalten werden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →

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