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Arztbesuch

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

28.04.2020 | 19:31 Uhr

Hallo Herr Dr. Leidel, 

vielen Dank für Ihre letzte Antwort.

Wir waren nun gestern beim Kinderarzt zur U8. In der Praxis wird aktuell nur bei den akut kranken Kindern vom Arzt und Personal eine Maske getragen, bei den gesunden Patienten nicht, U Untersuchung etc.
Ich wurde gefragt, hatte selbst eine Maske auf und gesagt mir wäre es wohler dabei :)
Am Schluss hatte die Ärztin die Maske allerdings nicht mehr auf ca 10 bis 15 Minuten... mit etwas Abstand zu uns...irgendwie mach ich mir aber jetzt gedanken...

Mein Kind war immer mal wieder in der Nähe von ihr auch ohne Maske, ich hatte ca 1,5 Meter Abstand. 

Halten Sie ea für sinnvoll Masken nur bei kranken Patienten zu tragen? Es könnten ja auch gesunde übertragen... 

Sehen Sie ein hohes Ansteckungsrisiko?

Ich muss Ende der Woche noch mit meinem 2. Kind hin.

Herzlichen Dank und viele Grüße 

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28.04.2020, 21:53 Uhr
Antwort

...zu einer Arzthelferin die Fieber gemessen hat bestand auch kontakt ohne mundschutz. Handschuhe trug auch niemand.

Überall höre ich dass nur noch mit maske behandelt wird ich verstehe es einfach nicht, bin sonst sehr zufrieden.

Ich habe es mir mit den Terminen so schwer überlegt und jetzt das ...

Herzliche Grüße 

Experte-Leidel
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29.04.2020, 12:03 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Stern8,

es fällt mir schwer, Ihnen eine klare Antwort zu geben. Die Sinnhaftigkeit des Mund-Nasen-Schutzes (MNS) ist auch unter Fachleuten umstritten.

In Mecklenburg-Vorpommern müssen die Patienten jetzt in Arztpraxen einen solchen MNS tragen. Bei einer Umfrage, an der sich etwa 2.100 deutsche Ärztinnen und Ärzte beteiligten, waren 65% dafür, dass die Patienten MNS tragen, 14 % waren dagegen und 21% warnten ausdrücklich davor. Es eine trügerische Sicherheit erzeugt, wichtigere Maßnahmen würden unterbleiben (z. Sicherheitsabstand), die MNS-Träger würden zu häufig mit den Händen ins Gesicht fassen, die Masken würden mit der Zeit feucht und außerdem nicht ausreichend sterilisiert usw.

Ich denke, es könnte Ihnen niemand verübeln, wenn Sie darum bitten, dass alle Masken tragen, soweit das nicht den Ablauf der Untersuchung beeinträchtigt. Dies aber auch von den Menschen im Wartezimmer zu verlangen, wäre wahrscheinlich schwierig, 

Fazit: Wenn es für Sie sehr wichtig ist, würde ich das in der Praxis sagen und darum bitten, dass man Ihrem Wunsch entspricht.

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29.04.2020, 12:16 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich werde auf jeden Fall um einen mundschutz bitten. Ins Wartezimmer müssen wir zum Glück nicht :) bei den kranken Patienten trägt das Personal wohl auch richtige Schutzmasken. 

Sehen Sie in den von mir beschriebenen Situation mit Ärztin und Helferin eine große Ansteckungsgefahr?

Die Ärztin trug die Maske eben einige Zeit nicht mehr, nach der Untersuchung um besser sprechen zu können, zu mir mit Abstand, mein Sohn war aber trotzdem öfter mal näher dran. Und es war ja im geschlossenen Raum. Mit der Arzthelferin ohne Schutz war nur kurz Kontakt, eher mit Abstand und am Empfang hingen Abtrennungen...

 

Uch bitte auf jeden Fall um mundschutz morgen. Habe nur Angst dass sxhon was passiert ist...

 

Wie ist ihre persönliche Meinung zu den Masken? Schutz oder eher nicht?

 

Herzlichen Dank und viele Grüße 

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29.04.2020, 12:19 Uhr
Antwort

Mir geht es auch nur um das Personal und Arzt, zu anderen kann ich Abstand halten... 

 

Bezieht sich die Umfrage auch auf das Personal? Oder sollte das nicht eigentlich einen tragen zum Schutz der Patienten?

 

Herzlichen Dank und viele Grüße 

 

 

Experte-Leidel
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29.04.2020, 13:19 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Die MNS-Masken schützen ihren Träger kaum. Aber sie reduzieren das von ihm/ihr augehende Risiko. Mit Ihrer MNS schützen Sie also das Personal. Das Tragen kann recht lästig sein. Man sollte sich vor dem Auf- und nach dem Absetzen die Hände waschen und zwischendurch möglichst nicht ins Gesicht fassen..

Wie hoch das Risiko ist, ist natürlich schwer einzuschätzen. Insgesamt sind derzeit etwa 0,04 % aller Deutschen infektös. Davon sind die allermeisten im Krankenhaus. Die Verteilung ist nicht gleichmäßig. So ist der Anteil z. B. in Bayern höher, in Mecklenburg-Vorpommern niedriger.

Man könnte vermuten, dass in einer Arztpraxis häufiger mal ein infektiöser Patient sitzt, Belege dafür gibt es nicht. Und Kinderarztpraxen haben eher weniger Risikopatienten, weil Kinder nach bisherigen Zahlen weniger ansteckend zu sein scheinen (sicher ist das allerdings nicht). Also: Ich halte das Risiko für gering. Aber das ist Statistik.

Die Umfrage hatte m. W. die Maskenpflicht für Patienten im Blick.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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