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Antikörpertest

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

10.08.2021 | 09:08 Uhr

Guten Tag,

meine Mutter wird 82 und wurde im März im Abstand von 3 Wochen mit Biontech geimpft.

Jetzt habe ich mit ihr einen Antikörpertest gemacht, indem ich eine Trockenblutkarte an das entsprechende Labor geschickt habe.

Die Konzentration der Anti S1 Antikörper liegt bei 8 U/ml.

Bei mir war dieser Wert 2 Wochen nach der 2. Impfung (Kreuzimpfung) bei 94,6 U/ ml.

Laut Ergebnisbericht liegt meine Mutter wohl bei diesem niedrigen Wert in einer "Grauzone".

Bei uns in Baden-Württemberg sollen ja Senioren ab 1. September nachgeimpft werden und ich werde auch dafür sorgen dass meine Mutter eine dritte Impfung bekommt.

Jedoch frage ich mich, ob bis dahin die Gefahr besteht, dass sie schwer erkrankt. Wir nehmen sie an den Wochenenden öfter mit, wenn wir etwas unternehmen. Sie freut sich so über Restaurantbesuche und glaubt dass sie ja geschützt ist. 

Muss sie sich jetzt erst mal wieder zurückziehen wie vor der Impfung, oder besteht trotz des niedrigen Wertes ein gewisser Schutz, zumindest vor einem schweren Verlauf?

Ich mache mir wirklich Sorgen und wäre dankbar für eine Antwort.

Vielen Dank und viele Grüße 

Petra

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Experte-Leidel
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10.08.2021, 16:14 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Petrabea,

Ihre Frage ist für mich schwierig zu beantworten. Gemessen an den Antikörpern ist der Schutz Ihrer Mutter wahrscheinlich nicht sehr zuverlässig. Das wird auch am Alter Ihrer Mutter liegen, denn auch das immunsystem altert mit uns. Andererseits bildet sich nach den Impfungen nicht nur der Schutz durch Antikörper aus, sondern auch ein Schutz durch Immunzellen, deren Aktivität allerdings nur sehr schwer zu messen ist.

Ohnehin schützen Impfungen nie zu absolut 100%. Und gerade bei den neuen Virusvarianten kommen Durchbruchinfektionen trotz Impfung vor (nach einer Studie aus Israel in 1,8 % der Geimpften). Eine Booster-Impfung ist also sicher sinnvoll. 

Aber andererseits wurden bei den Durchbruchinfektionen bei Senioren meist nur sehr milde Verläufe festgestellt. Vor schweren Verläufen scheint der Schutz dann doch besser zu sein (zelluläre Immunität?).

Wenn ab 1. September in BW die dritten Impfungen erfolgen, spricht das natürlich dafür, bis dahin eher vorsichtig zu sein. Aber soll man Ihrer Mutter die Freude bis dahin nehmen? 

Ich habe keine eindeutige Empfehlung für Sie und Ihre Mutter. Auf jeden Fall würde ich versuchen, eine frühe dritte Impfung für sie zu erreichen. Und vielleicht können Sie ja die Rahmenbedingungen der gemeinsamen Unternehmungen möglichst sicher gestalten.

Und die Meinung Ihrer Mutter zu der Angelegenheit sollte man ja auch berücksichtigen.

Ich wünsche Ihnen und ihrer familie alles Gute und Gesundheit.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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