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Abstand Zweitimpfung bei unterschiedlichen Impfstoffen

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Coronavirus-Infektionen | Expertenfrage

09.06.2021 | 07:43 Uhr

Guten Morgen,

ich hatte am 20. Mai (KW20) meine Erstimpfung mit dem Impfstoff von AstraZeneca. Damals wurde vom Arzt schon erwähnt, dass ich theoretisch schon nach 4 Wochen zur Zweitimpfung kommen könnte wenn es dringend nötig wäre. Die Praxis würde sich aber eher nach 6 Wochen wieder bei mit melden. Ebenso wurde gesagt, dass ich zum Zeitpunkt der Zweitimpfung höchstwahrscheinlich den Impfstoff von BioNTech erhalten werde. 

Die Praxis in der ich die Erstimpfung erhalten habe, kann ich aktuell leider nicht erreichen, deswegen die Frage hier:
Die Firma in der ich arbeite, bietet nun einen Impftermin am 21. Juni (KW25) mit BioNTech an. Was muss man beim Abstand der Impftermine beachten wenn man zwei unterschiedliche Impfstoffe erhält? 

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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09.06.2021, 12:00 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

eine heterologe impfung mit zunächst Vaxzevria® (Astrazeneca) und zum 2. Termin Comirnaty® (Biontech/Pfizer) ist zulässig und funktioniert sehr gut. Der Abstand zwischen den beiden sollte 4 bis 12 Wochen betragen. Dabei empfiehlt die STIKO den Abstand von 12 Wochen, weil der Effekt dann besser sei als nach vier Wochen. Dies wurde kürzlich durch eine größere Stdudie aus Großbritannien bestätigt.

Wenn Sie wählen können, würde ich den längeren Abstand wählen. Wenn diese Wahlmöglichkeit jetzt nicht besteht, würde ich auch den Abstand von vier Wochen akzeptieren.Wichtig ist, dass man überhaupt bald geimpft werden kann

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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09.06.2021, 14:00 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung Dr. Leidel!

Da ich nur den Impftermin des Betriebsarztes habe und noch keinen Termin von der Praxis der Erstimpfung, versuche ich das alles ein wenig abzuwägen.

Haben Sie eine Einschätzung wie unterschiedlich hoch der Effekt bei den genannten Abständen ausfällt? 

Experte-Leidel
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09.06.2021, 14:34 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Es gibt eine Studie aus Großbritannien, in der Senioren zwei Impfungen (beide mit Comirnaty®) in unterschiedlichen Abständen erhalten haben. Bei 99 Teilnehmenden betrug der Abstand 3 Wochen, bei 73 betrug er 11 bis 13 Wochen. In der Gruppe mit dem größeren Abstand war die Antikörperbildung etwa um den faktor 3,5 stärker  als bei denen der Gruppe mit dem kurzen Abstand.

Das muss nicht viel besagen. Die Aktivierung von T-Zellen als Trägern der zellvermittelten immunität sind sehr schwierig zu messen. Möglicherweise sieht es da anders aus. Und es könnte auch sein, dass zwar mehr Antikörper gebildet werden, diese aber auch rascher wieder absinken.

Aber die meisten Experten gehen von einem besseren Effekt bei größerem Abstand aus, ohne dass ich dies wirklich quantifizierenkönnte.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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09.06.2021, 15:40 Uhr
Kommentar

Nochmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

Beste Grüße,

Hans

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