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MRSA im Urin gefunden - für immer Ansteckend?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Blasenentzündung/Inkontinenz | Expertenfrage

19.08.2019 | 19:37 Uhr

Hallo Zusammen,

ich bin 50 Jahre alt. Ich habe vor ein paar Wochen meine Gebährrmutter entfernen lassen (Hysterektomie). Nach der Operation hatte ich sehr starke Nachblutungen und ich musste 2 mal innerhalb von 2 Wochen notoperiert werden. Ich hatte nach der Operation eine Blasenentzündung, weshalb ein Urintest durchgeführt wurde und es stellte sich heraus das MRSA Keime im Urin sind. Außerderm musste ich aufgrund der Blasenentzündung ein Antibiotikum für 5 Tage einnehmen (leider habe ich den Namen vergessen). Vor der erste OP wurden mir Abstriche von meinem Nasen- und Mundraum entnommen um festzustellen ob ich ein MRSA Träger bin.Die Abstriche waren negativ, d.h. ich habe mir wahrscheinlich den Keim während einer Not-OP eingefangen bspw. durch den Blasenkatheter. Mein Bluttest nach der OP war in Ordnung dort waren keine MRSA Keime - Einzig und allein im Urin.Eine Woche nach der letzten Not-OP wurde ich dann entlassen, wobei ich sehr mangelhaft über die Folgen und das Leben als MRSA-Träger aufgeklärt wurde. Der Arzt sagte mir nur das ich ganz nomral ohne Einschänkungen weiterleben kann.

Nun stehen mir natürlich viele Fragen offen.

Können die MRSA-Keime bekämpft werden oder kann man sie aus der Blase bzw. allgemein loswerden? Ich habe gelesen, dass bei MRSA-Trägern eine Sanierung oder eine Antibiotikakur durchgeführt werden, bei mir wurde allerdings nichts durchgeführt um die MRSA-Keime zu isolieren.
Das Einzige, was durchgeführt wurde war die Isolierung in ein eigenes Krankenzimmer.

Besteht ein hohes Ansteckrisiko bei Mitmenschen bzw. Familienmitgliedern?

Wie verändert sich mein Lebensstil? In welchen Bereichen muss ich mehr auf die Hygiene achten? Worauf soll ich allgemein mehr achten?

Was ist wenn ich bspw. eine Entzündung habe und ein Antibiotikum einnehmen muss, ist das Antibiotikum aufgrund der antibiotika-resistenten Keime noch wirksam?

Wenn die MRSA-Keime nur im Urin aufgefunden wurden, können sie sich dann auf andere Schleimhäute vermehren?

Ich mache mir solche Sorgen das ich meine Familie damit anstecke... ich bin jeden Tag am Saubermachen und am Desinfizieren wo es nur geht, und lasse meine Kinder und mein Mann nicht auf die selbe Toilette gehen wie ich.

Ich würde mich sehr über Antworten freuen. Danke für die Gelduld.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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22.08.2019, 19:49 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

letztlich unternehmen Sie schon die wichtigstes Maßnahme: die Toilette nicht mit anderen Menschen teilen, soweit möglich. Es sollte natürlich darauf geachtet werden, dass andere Menschen nicht engen Kontakt mit Ihrem Urin haben, was Sie aber natürlich auch ohne MRSA wohl beachten würden.
Als MRSA-Träger hat man tatsächlich keine Einschränkungen. Der Keim lebt in Ihrer Blase, wo er auch saniert werden könnte. Haben Sie beispielsweise jetzt eine Lungenentzündung, so hätte das keinen Einfluss auf die Behandlung, da es sich ja dann um einen anderen Keim handeln würde.
Das Problem der Sanierung ist: immer, wenn ein Antibiotikum gegeben wird, kann es passieren, dass Keime in Ihrem Körper resistent dagegen werden. Wenn kein klarer Anlass oder keine klare Notwendigkeit zur Sanierung besteht, sollte diese aufgrund der Nebenwirkungen und -effekte nicht durchgeführt werden. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der MRSA-Keim durch andere, für Menschen harmlose Keime, verdrängt wird. Insofern kann auch viel trinken schon helfen, dass die Keimdichte in der Blase weniger wird.
Ansonsten können Sie auch nochmal mit Ihrem Hausarzt darüber sprechen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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