Ich schreibe gerade meine Facharbeit über das Thema ADHS und ob man die Diagnose mittlerweile als Modekrankheit bezeichnen kann.
Nehmen die Diagnosen an ADHS zu? Und wenn ja, was für Gründe könnten dahinter stecken? Liegt es an überschnelle Diagnosen oder ist unsere heutige Gesellschaft mit Schuld daran?
Ich danke schon mal für eine Antwort
Hallo Isabell94,
die Diagnose wird tatsächlich häufiger gestellt als früher. Der Begriff "Modekrankheit" sollte aber nicht verwendet werden.
Gründe für die Zunahme gibt es wohl mehrere, wichtig bei Erwachsenen ist aber wohl vor allem die zunehmende Sensibilität bei Ärzten. Während früher noch davon ausgegangen wurde, dass es die Diagnose bei Erwachsenen nicht oder kaum gibt und infolgedessen auch keine Medikamente zugelassen waren, hat hier ein deutlicher Wandel stattgefunden. Erst vor wenigen Jahren wurden Medikamente auch für Erwachsene Betroffene zugelassen, sodass jetzt mehr Erwachsene als früher medikamentös behandelt werden.
Interessanterweise ist der Einsatz bei Medikamenten bei Kindern eher rückläufig - trotz zunehmender Diagnosestellung. Von einer Überdiagnostizierung ist eher nicht auszugehen.
Die heutige Lebensführung mag zu einem Teil sicher auch einen gewissen Schuldanteil haben. Vielleicht nicht unbedingt an der diagnose an sich, wohl aber daran, dass die Betroffenen Personen Probleme entwickeln und so überhaupt auffallen.
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