Liebe Mädels,
etwa ein Jahr ist es her, dass ich hier das erste Mal postete, seitdem hab ich eine Diagnose und einiges gelernt.
https://fragen.lifeline.de/expertenrat/frage/Forum-Wechseljahre/Wechseljahre-mit-36-Jahren-Verzweifelt-?threadId=15150295
Ich fasse mich kurz. HA, FA und Endo konnten nicht helfen. Bin in eine ganzheitliche Selbstzahler Praxis gegangen. DIe Ärztin meinte nur "ganz typischer Fall, schulmedizinisch auf dem Labor kerngesund, ich sehe aber wie dreckig es ihnen geht". Folgendes wurde gemacht (nachdem der Endo ja schon viel abgeklärt hatte):
Blut: Tryptophan, Selen, Zink, Bioton, Q10, DHEA
Urin: Serotonin, Glutamat, GABA, Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin
Speichel: Cortisol Tagesprofil
Befund: Nebennieredysfunktion (hatte es befürchtet). Tryptophan und Serotonin zu niedrig. Adrenalin und Noradrenalin zu hoch. Cortisol Rhythmik nicht wie es soll. Q10 und DHEA im Normbereich, aber nicht optimal. Interessant ist, dass ich Q10 schon substituierte, oral, da schien nichts anzukommen, das sei öfter so, sagte sie mir. Zink und Selen nehme ich eh, die Werte waren gut.
Meine Therapie sieht also so aus
Stressreduktion, regelmäßige Mahlzeiten, regelmäßige Schlafzeiten, leichte Bewegung (auf den Körper hören, GANZ WICHTIG!), Atemübungen zur Entspannung.
Supplemente zusätzlich: 5HTP für Serotonin, Melatonin zum Schlafen, Q10 flüssig als Mundspray, Omega 3, Mg (als glycinat) zur Nacht, Rhodiola. Was ich eh immer nehme ist B Komplex, Zink-Mangan-B6 wegen HPU, Mg, Vit C, Vit D+K und Selen. Eisen musste ich auch weiterhin auffüllen.
DHEA: Wert war 0,76 mg/l, Zielwert ist 2-3. Ich habe mit 10mg gestartet und bin bei 25mg/Tag auf zwei Dosen.
Progesteron: nach 4 Monaten DHEA ist das P dazu gekommen, 200mg oral zur Nacht (die Metabolite wirken beruhigend und schlaffördernd, das hat man bei transdermaler oder vaginaler Anwendung nicht).
Noch ein Wort zur Ernährung. Cortisolprobleme bringen immer Blutzuckerprobleme mit sich. Das war der Grund, dass ich jede Nacht schweißgebadet gegen 3 Uhr wach war, das war eine Unterzuckerzungskrise. Und darum musste ich alle zwei Stunden Essen. Also müssen Blutzuckerschwankungen unbedingt vermieden werden. Ihr wisst es, Zucker und vor allem leere Kohlenhydrate sind das Problem... Meine Ernährungsempfehlung lautete: KH reduzieren, glutenfrei, kein Süßkram, kein Koffein. Viel Gemüse, viel Eiweiß und gesunde Fette. Spätstück wenn nötig.
Mein Fazit: es fühlte sich an wie Wechseljahre, weil mein P für Cortisol genommen wurde. LH und FSH waren eindeutig, keine Wechseljahre.
DHEA brachte mir recht schnell Energie. Man hat den Verdacht, dass (Kindheits)traumata niedrige DHEA Spiegel nach sich ziehen. Auf mich trifft das zu. Und so habe ich das Gefühl, nach 25 Jahren zum ersten Mal so richtig zu LEBEN. Low Carb tut mir persönlich sehr gut, mache es nicht streng nach Zahlen, sondern nach Bauchgefühl. Glutenfrei seit 3 Wochen, Konzentrationesschwierigkeiten weggeblasen, als hätte jemand den Nebel aus dem Gehirn gepustet. Q10 sublingual nahm mir recht schnell die Muskelschmerzen, was oral nicht funktionierte.
Wie es weiter geht: in der 1 ZH hab ich noch ein paar Beschwerden, da müssen wir noch schauen. Im Frühjahr steht die nächste Untersuchung an, da schauen wir, ob DHEA und P so gut dosiert sind.
Es gäbe noch sooooo viel zur Nebennierenschwäche zu sagen, aber es ist schon recht lang. Darum stellt mir gern eure Fragen, ich versuche es beantworten. Hab im letzten Jahr sehr viel über Hormone gelesen und tue es weiterhin.
Ich hoffe, es ist für jemanden von euch was Hilfreiches dabei
Olivia