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Wie lange dauert es bis die Hormonersatztherapie wirkt

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

18.08.2023 | 18:46 Uhr

Hallo ihr Lieben!

Bis jetzt war ich ein stiller Leser,  habe mich jetzt aber doch registrieren lassen. 

Zu meiner Geschichte: Ich werde im September 55 Jahre alt und seit April diesen Jahres geht es mir schlecht. Angefangen hat es mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, vorallem in der Früh. Habe seit April so ca. 7-8 kg ungewollt abgenommen. Hinzu kam noch Antriebslosigkeit, Freudelosigkeit, innere Unruhe und massive Schlafstörungen, vor allem Früherwachen. Ich konnte früher sehr gut schlafen zu jeder Nacht und Tageszeit (arbeite im Schichdienst- Krankenschwester)

Bin seit Anfang Mai krankgeschrieben, war sogar 3 Wochen stationär in der Psychiatrie wegen Depression

Vor 20 Jahren hatte ich eine depressive Episode, nehme seitdem Antidepressiva (Escitalopram). Kam gut damit zu Recht. War immer eine Powerfrau sowohl im Beruf als auch privat. Bei dem Aufenthalt in der Psychiatrie wurde das AD auf 20 mg erhöht, brachte aber absolut nichts.

Ich habe bei dem Psychiater angemerkt ob die Depression durch Hormone kommen kann, er ist aber absolut nicht darauf eingegangen. 

Bin letztendlich zur Gyn. und habe sie gebeten mir Hormone zu verordnen. Nehme Progesteron 100 mg oral seit ein paar Wochen und Lenzetto 1 Hub (Östrogen) seit ca. 10 Tagen. Bis jetzt merke ich noch nicht allzuviel. 

Ach ja, schwitzen tue ich auch. Aber das Schwitzen ist nicht mein Hauptproblem. Letzte Woche habe ich probiert zu arbeiten, hat viel Kraft gekostet, vorallem mich aufzuraffen und in die Arbeit zu fahren. Muß dazu sagen, dass ich meine Arbeit überalles liebe und ein tolles Team habe, die sich wahnsinnig gefreut haben mich wieder  zu sehen. Leider konnte ich mich am Montag nicht aufraffen zu arbeiten und habe mich erneut krankgemeldet. Bin so wahnsinnig verzweifelt...

Fühle mich so antriebslos und freudelos, nichts macht wirklich Spaß! 

Weiß jemand wie lange es dauert bis die Hormone anfangen so richtig zu wirken? 

Ich möchte mein altes Leben wieder zurück...

Sorry für den langen Text. Ich musste mir das jetzt von der Seele schreiben ...

Ganz liebe Grüße,  Olga

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21.08.2023, 12:33 Uhr
Antwort

Hallo Olga,

Du hattest in diesem Thread auch den Rat von Frau Dr. Grüne gepostet (HET verdoppeln). Wenn Du das machen möchtest, nur ein kleiner Tipp: Nicht sofort alles um 100 % erhöhen, ich würde Dir raten, die Dosis langsam zu steigern, also z. B. vom P erstmal 150 mg ein paar Tage, dann auf 200 mg gehen.

Ich weiß nicht (mehr), ob Du P oral nimmst. Wenn ja, kannst Du eine Kapsel abends schlucken und morgens eine halbe Kapsel unter die Zunge geben.

Irene

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21.08.2023, 12:49 Uhr
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Hallo Irene, Danke für deinen Rat. 

Ich hatte ja gestern schon 200 mg Progesteron zur Nacht eingenommen und mir abends einen zweiten Hub Östrogen gesprüht. Habe heute früh allerdings gemerkt, dass es mir offensichtlich nicht gut getan hat. Ich war sehr müde und auch sonst psychisch nicht so gut drauf...

Vielleicht brauche ich doch nicht so viel?

LgOlga

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21.08.2023, 14:58 Uhr
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Hallo,

eine Verdopplung der Dosis wirkt auch nicht sofort, auch hier ist Geduld gefragt.

Ich würde an Deiner Stelle noch ein wenig abwarten und erstmal der Standarddosis (100 mg P, 1 Hub Ö) eine Chance geben. Evenuell nach ein paar Wochen mal einen Status der Hormone machen lassen, einfach zur Orientierung und Feststellung, ob das Verhältnis stimmt und Du nicht in einer Ö-Dominanz steckst.

Irene

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21.08.2023, 15:42 Uhr
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Vielen lieben Dank für den Tipp! Das habe ich mir nämlich auch schon gedacht, dass ich aktuell bei der Standard Dosis bleiben werde. Ich bin echt ungeduldig, möchte eine spürbare Besserung und es geht leider nicht so schnell...

LG Olga

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21.08.2023, 17:02 Uhr
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Hallo liebe Olga,

ich habe schon nach wenigen Tagen von oral auf vaginal gewechselt: Entweder die Kapsel komplett einführen oder mit einer Nadel anstechen, den Inhalt ausdrücken und vaginal vercremen.

Eine leichte Besserung habe ich schon nach wenigen Tagen gemerkt, die Ängstlichkeit verschwand schnell, die Antriebslosigkeit wurde besser, schwankt zur Zeit aber noch. Aber erst, als ich auf vaginal gewechselt habe. Bei der oralen Aufnahme wird viel verstoffwechselt, ich glaube, dass für mich zu wenig Progesteron am Zielort ankam. Die anderen Symptome (Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Muskelschwäche und -verspannungen, Zittern, Müdigkeit, ... ) besserten und bessern sich nach und nach.

Die typische Müdigkeit durch Progesteron, die beim Einschlafen hilft, entsteht durch ein Abbauprodukt bei oraler Anwendung. Bei vaginaler Anwendung hat man diesen Wirkung nicht. Mich macht Progesteron nicht müde, im Gegenteil: Ich habe morgens oft so eine merkwürdige Müdigkeit im Kopf, als ob das Denken zäh ist und ich fühle mich irgendwie traurig - das wird schnell besser, sobald ich Progesteron nehme.

Ich habe das erst nach und nach "herausgefunden". Anfangs war ich völlig überfordert von den Symptomen und dann auch von der Wirkung der BIH, von den Dosierungsmöglichkeiten, hatte großen Respekt vor den BIH ... Ich habe hier im Forum gelesen, dass man mit der Zeit die Symptome deuten und den Hormonen zuordnen kann - ich habe es ehrlich gesagt nicht geglaubt ;-))) Doch man lernt wirklich seinen Körper und die Zeichen des Mangels kennen - vertraue darauf und gib dir Zeit.

Liebe Grüße Jule

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21.08.2023, 17:18 Uhr
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... ups, auf "Frage beantworten" geklickt statt auf "Antwort kommentieren" - soviel zum zähen denken und der Müdikeit im Kopf... Ist eben nur besser, nicht weg ;-)))

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21.08.2023, 18:17 Uhr
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Danke für deine Antwort, liebe Jule!

Ich glaube, ich probiere es heute Abend auch, nehme das Progesteron vaginal. Ich schlafe gut ein und durchschlafen ist auch kein Problem. Mein Problem ist es,  dass ich viel zu früh aufwache und dann nicht wieder einschlafen kann, liege da, versuche krampfhaft einzuschlafen, es klappt nicht und ich werde immer nervöser und unruhiger.Das hat s auch mit Progesteron nicht gebessert. Vielleicht wirkt es vaginal besser? Ich habe so ungefähr die gleichen Beschwerden wie du...Sag mal, zu welchen Uhrzeiten nimmst du das Progesteron abends und früh? 

Und wann nimmst du Östrogen? 1 Hub, oder?

LG

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21.08.2023, 18:53 Uhr
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Es war ja bei mir so, dass ich spontan von oraler zu vaginaler Anwendung gewechselt habe, weil ich einfach die Kapseln nicht schlucken wollte. Ich wusste noch nichts davon, dass oral ein großer Teil verstoffwechselt wird und nicht mehr als Progesteron zur Verfügung steht. Und zufällig ging es mir dadurch besser - es ist daher wirklich nur meine Erfahrung und keine Empfehlung.

Da ich morgens dann immer noch diese komische Müdigkeit hatte, gleichzeitig Unruhe, oft auch "Puddingbeine", habe ich morgens noch 50mg genommen und als die Symptome besser wurden, habe ich auf 100mg erhöhrt. Eigentlich wollte ich erstmal abwarten, damit der Körper sich überhaupt an die Zufuhr von Progesteron und Östrogen gewöhnt - es ging mir so schlecht, dass ich es einfach probiert habe.

Also: Nicht unbedingt nachmachen, vielleicht lieber langsam steigern und länger warten...

Progesteron (Famenita) nehme ich abends ca. 21:00 und morgens ca. 7:00 Uhr. Östrogen nehme ich als Gynokadin, 1 Hub morgens - das ist aber niedriger dosiert als Lanzetto, also nicht direkt zu vergleichen.

LG

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21.08.2023, 19:07 Uhr
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Ja klar, verstehe ich, dass es deine Erfahrung ist und keine Empfehlung. Ich möchte es mal auch vaginal ausprobieren. Vielleicht wirkt es ja bei mir zufällig auch besser. Ich möchte so gerne, dass es mir wieder besser geht. Und wenn es vaginal angewendet nicht besser wirkt, muß ich dann weiter sehen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt..

Vielen lieben Dank, dass du deine Erfahrungen mit mir teilst.

Ich werde berichten, was bei dem Probieren rauskommt.

LG 

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22.08.2023, 11:36 Uhr
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Ich drücke die Daumen, dass sich die Symptome bessern!

Ich habe am meisten darunter gelitten, mich so fremd zu fühlen, so unvertraut, ich "war nicht mehr ich". Das ist nicht weg, aber deutlich besser. An einem schlechteren Tag beruhige ich mich mit "sind nur Hormonschwankungen" - das hilft mir sehr.

Alles Gute!

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22.08.2023, 16:32 Uhr
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Hallo liebe Jule!

Vielen lieben Dank! 

Ich verstehe was du meinst. Mir geht es auch so. Ich fühle mich auch irgendwie fremd in meinem Körper und ständig müde. Habe heute trotz meinem Befinden mein Enkelchen besucht  war sehr schön! Aber jetzt bin ich platt...Aber das ist noch die Hitze, die einen so fertig macht. 

Ich wünsche dir auch alles Gute! 

LG Olga

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