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Was ist ein "guter Tag" für Euch?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

24.05.2018 | 17:22 Uhr

... oder am Besten - gleich mehrere? Was unterscheidet diese guten Tage von den schlechten? Im Wechsel weiß frau ja, dass man keine Aktien mehr drinne hat, wie der nächste Tag sein wird. Habe auch schon oft erlebt, dass einer schlechten Nacht ein guter Tag gefolgt ist und natürlich andersrum.

LG Schyn (Cora)

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31.05.2018, 10:28 Uhr
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Hallo Sonnenblume,

so wie Du es beschreibst, kann man es natürlich auch sehen. Allerdings glaube ich definitiv nicht, dass sich die Familie von mir im Stich gelassen fühlt. Ich Gegenteil könnte ich jetzt viele Situationen aufzählen, wo ich mich im Stich gelassen fühlte von ihnen. Vorneweg von meinen Geschwistern, für dich ich halt nach wie vor nur die kleine Schwester war und bin. Auch meine Mutter konnte oft sehr kalt sein. Mein Vater war da weicher, aber das hat sich ja jetzt erledigt.

Und die Vorstellung, gemeinsam mit der restlichen Familie heulend am Tisch zu sitzen oder zum Grab zu gehen, ist völlig absurd. Ich habe meine Eltern und Geschwister noch nie heulen gesehen, egal zu welchem Anlass. Zuhause hat man nie Gefühle gezeigt, oder zumindest nicht auf die "klassische Art".

Ich bin da viel emotionaler und mache solche Situationen dann letztlich doch lieber mit mir selber aus. Reiner Selbstschutz wahrscheinlich.

LG Cora

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01.06.2018, 11:04 Uhr
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Vorhin endlich mal länger mit Mutter und Bruder telefoniert. Gibt jetzt natürlich viel zu organisieren. Mutter ist gut aufgestellt und es ist wahrscheinlich gar nicht so schlecht, dass sie bis auf Weiteres erst mal beschäftigt ist.

Die Beerdigung ist voraussichtlich erst am 15.06., weil die Kripo meinen Vater noch nicht freigegeben hat. Keine Ahnung, warum das so lange dauert.

Und nach der Beerdigung fahr ich dann an einem Wochende mal hin mit meinen Blumen und dann hat man auch Zeit zum Reden, gehe bei Bruder und Frau noch vorbei, vielleicht ist meine Schwester auch da oder auch nicht, aber so ist einfach viel mehr Zeit und Raum als bei diesem ganzen Rummel auf der Beerdigung und beim "Leichenschmaus" anschließend.

Gestern noch Text und Bild an paar Leute verschickt, das basst scho.

Zum Glück ist noch nicht Arbeitsalltag angesagt.

LG Cora

 

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02.06.2018, 09:39 Uhr
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Liebe Cora! Gut dass es für dich passt und gut dass du gestern länger telefonieren konntest. Familien haben immer so ihre eigenen "Gesetze". Wichtig ist dass es für alle halbwegs passt. LG Sonnenblume

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02.06.2018, 12:10 Uhr
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Hallo Sonnenblume,

von wegen passen - jetzt ist das Chaos ausgebrochen, das ich befürchtet habe. Mein Vater wurde gestern doch noch freigegeben und die Beerdigung soll dann schon am kommenden Freitag stattfinden, aber meine Geschwister haben zwar immer viele Ideen und Vorstellungen, nur dass man die auch noch umsetzen muss, damit es passt, daran denken die irgendwie nicht.

Hab mir überlegt, mit meinem Freund heutabend oder morgenfrüh für ein paar Stunden hinzufahren, damit ich meine Mutter unterstützen kann wie z.B. Kuverts beschriften etc., weil jetzt Eile geboten ist, aber noch viele Unklarheiten herrschen. Meine Mutter regt so was tierisch auf und mich erst recht.

Falls ich sie nachher noch mal erreichen sollte, schlag ich ihr das vor. Das Problem sind u.a. auch einfach die viele Leute, die erwartet werden, das sind mindestens 80 oder eher mehr und natürlich will man alles richtig und schön gestalten, aber ich denke, man muss halt auch Abstriche machen, oder gut organisiert sein und davon ist bislang nicht viel zu sehen.

LG Cora

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03.06.2018, 08:40 Uhr
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Liebe Cora! Ich weiß genau was da alles dranhängt. Die Bestattungen unterstützen zwar sehr gut aber trotzdem bleibt Restarbeit. Bist du heute hingefahren oder hat sich eine andere Lösung ergeben? Bei uns am Land finden die Begräbnisse auch innerhalb von ein paar Tagen statt. Und da muss man sich wirklich beeilen um alles unter Dach und Fach zu bringen. In den Städten hat man da fast zwei Wochen Zeit. Hoffe alles erledigt sich zur Zufriedenheit.  LG Sonnenblume

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03.06.2018, 18:02 Uhr
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Hallo Sonnenblume,

wir sind gestern nachmittag noch hingefahren und abends wieder zurück, aber ich konnte nicht viel helfen, weil das Meiste erst wochentags stattfinden kann oder zu erledigen ist.

Aber ich hatte das starke Bedürfnis meine Mutter zu sehen (und zwar ohne meine Geschwister) und etwas Persönliches von Vater mitzunehmen.

Ich wollte in sein Büro und in sein Schlafzimmer und spüren, wie es ist ohne ihn dort. Es war sehr friedlich und schön.

Meine Mutter sagte dann, die Klinik hätte ihr u.a. Vaters Kleider zurückgegeben und sie hätte sie waschen wollen, aber als sie sein Unterhemd und das Oberhemd in die Maschine hätte stecken wollen, hätte sie erst bemerkt, dass beides völlig zerschnitten ist (also logischerweise vom Notarzt oder auf Intensiv, weil sonst kommt man ja nicht so schnell an den Körper heran mit den Geräten etc.) und sie könne das jetzt ja nur noch wegwerfen.

Ich hab sofort gefragt wo die Sachen sind und bin gleich hin und hab mir das Oberhemd genommen (mit seinem Kamm in der Hemdtasche und einer kleinen Tüte mit Telenummern etc., was er halt immer so bei sich trug, auch paar Zahnstocher).

Das war genau das, wonach ich gesucht habe!!! Dann noch seinen Wecker vom Bett mitgenommen und später sind wir wieder heimgefahren.

Heutmorgen das Hemd von Hand gewaschen (Handwäsche mag ich gerne) und aus seinem Rücken, der noch nicht so zerschnitten war, mir einen neuen Bezug für meine Nackenrolle genäht. So ist er immer bei mir, mit diesem Hemd, in dem er noch gelebt und gelitten hat.

Die Stellen mit den Blutflecken hab ich ausgeschnitten und auch die Hemdtasche und in eine kleine Schachtel getan, natürlich auch den Kamm, den ich ihm mal geschenkt habe...

Hat mir sehr gut getan -

LG Cora

 

 

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05.06.2018, 08:31 Uhr
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Liebe Cora! Ich finde es gut dass du jetzt für dich ein paar Dinge bei dir hast die dir helfen mit dem Verlust deines Vaters zurechtzukommen.  Außerdem konntest du jetzt auch zu Hause von ihm Abschied nehmen. Alles braucht seine Zeit aber manche Handlungen helfen einem besser mit einer schwierigen Situation umgehen zu können.  Du hast gut erkannt was du für dich brauchst. Das würde deinen Vater sicher auch gefallen - vermute ich halt. LG Sonnenblume

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05.06.2018, 09:19 Uhr
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Hallo Sonnenblume,

ja, das würde meinem Vater sehr gut gefallen und auch, dass ich aus seinem "Sterbehemd" noch etwas für mich gemacht habe. Erst schien es mir zu nah hier in meinem Bett mit dieser Nackenrolle und diesem Stoff, aber jetzt ist es richtig so.

Heute hätte Vater laut seinen Zetteln in seiner Hemdtasche wieder einen Termin wegen seiner Prostata gehabt und er wollte das doch alles gar nicht mehr. Muss er ja jetzt Gott sei Dank auch nicht mehr.

Gestern Abend noch kurz mit Mutter telefoniert, die Vorbereitungen laufen inzwischen im "normalen Rahmen", da bin ich auch beruhigt.

Sie hat Suppe gegessen, während wir telefonierten und saß allein am Tisch. Da hat es mir ziemlich die Kehle zugeschnürt bei der Vorstellung, dass sie künftig bei allen Mahlzeiten allein am Tisch sitzen wird. Das sind ja einfach auch so gemeinsame Rituale, die jetzt so nicht mehr stattfinden können.

Hab sie aber nicht dazu befragt, sie ist nach wie vor beschäftigt und den ganzen Tag über kommt jemand vorbei, Nachbarn, Bekannte usw., da hat sie alle Hände voll zu tun und ist sogesehen auch (noch) nicht einsam.

Hab mich krankschreiben lassen für diese Woche - wüsste auch gar nicht, was ich auf der Arbeit soll oder wie hinkriegen und interessiert mich auch nicht im Geringsten.

LG Cora

 

 

 

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07.06.2018, 09:01 Uhr
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Liebe Cora! Gut dass die Vorbereitungen laufen. Ich habe die Erfahrung gemacht dass Leute die in die Jahre gekommen sind mit dem Verlust des Partners echt viel taffer umgehen als die Umgebung befürchtet.Das wird auch nicht immer so sein, aber ich habe das halt beobachtet. Irgendwie scheint es, dass man im vorgerückten Alter eine doch etwas andere Sichtweise auf das Leben und auch auf den Tod bekommt. Wahrscheinlich muss man das auch um mit diesen Gedanken der Endlichkeit zurechtzukommen.  Mach dir nicht allzu viele Gedanken auch wenn es mehr als verständlich ist. Deine Mutter wird für sich einen Weg finden (müssen). Hoffe es geht dir halbwegs?  Ich hab nach wie vor mein Auf und Ab der Hormone.  Noch immer kein Ende in Sicht. Immer wenn ich denke, dass ich jetzt vielleicht in der Menopause bin, schwupps wieder eine Blutung. Verluste im Bekannten und Freundeskreis treffen mich immer ganz besonders. Hatte in der letzten Zeit einiges "zu verdauen". Todesfälle machen mir echt zu schaffen, vor allem wenn es so unerwartet auftritt. Da komm ich schon immer sehr ins Grübeln und habe Angst. Tja und in diesem Monat werde ich 50! Ich kanns noch gar nicht glauben. Das war immer so weit weg......LG Sonnenblume

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07.06.2018, 12:23 Uhr
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Hallo Sonnenblume,

gestern hab ich die Traueranzeige oder Karte in meinem Briefkasten vorgefunden zwecks Vater. Das ist schon sehr seltsam, wenn man sie so geschickt bekommt und der eigene Name als Kind darin steht, während man selber gar nicht vor Ort ist. Auch ein paar Freunde haben mir auf meinen Text geschrieben, das fand ich sehr schön. Vor allem mit Handschrift, das mag ich besonders.

Ich denke auch, dass ältere Leute mit dem Tod des Partners durchaus besser zu Streich kommen, als sich Jüngere (wer auch immer) das manchmal vorstellen... ist halt immer sehr individuell.

Ich werde im Sommer ja auch 50, aber Menopause ist bei mir schon seit spätestens Anfang 2017, worüber ich auch sehr froh bin, weil genau dieses Auf und Ab der Hormone braucht man mit zunehmendem Alter und entsprechenden mentalen Stresssituationen doch auch nicht noch zusätzlich, oder?

Morgen ist Vaters Beerdigung um 14.30 Uhr. Ich werde zeitgleich hier in die nahegelegene Kirche gehen und eine Kerze anzünden. Danach noch zu meinen Lieblingsfriedhof und einfach diesen Abschied für mich aus der Ferne gestalten.

LG Cora

 

 

 

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