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Schwindel und Angstzustände - was tun ??

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

22.04.2025 | 17:28 Uhr

Hallo liebe Forummitglieder, ich lese schon einige Zeit mit und möchte mal meine bisherigen Erfahrungen teilen. Leider sind diese nicht so toll. Es begann als ich 43 Jahre alt war mit einem akuten Schwindelanfall auf Arbeit mit Sprachstörungen, im KH alles gecheckt, bin kerngesund. Hatte dann immer wieder alle paar Monate einen akuten Schwindelanfall auch während des Autofahrens auf der Autobahn. Habe es damals noch auf den Rastplatz geschafft aber ein Weiterfahren war mir nicht mehr möglich. Arbeitsunfähigkeit immer eine bis mehrere Wochen bis ich wieder fit war. Verschiedene Ärzte bescheinigten mir meine organische Gesundheit. Das ging so 1,5 Jahre bis letztes Jahr im November. Konnte von einem Tag auf den anderen kein Auto mehr fahren, nicht mehr Einkaufen und die Wohnung nicht verlassen für mehrere Wochen. Arbeitsunfähig bis heute. Der Arbeitgeber hat mich daraufhin gekündigt. Ich habe 8 Jahre dort gearbeitet. Ich bin alleinerziehend und das war ein herber Schlag für mich. Ich kann es bis heute nicht begreifen, wie ich einfach so entsorgt wurde.

Seit Anfang März kann ich wieder kleinere Strecken Auto fahren und auch allein einkaufen. Das habe ich nur durch konsequentes Training mit Begleitung geschafft. Mir war es oft übel und schwindelig dabei, eine echte Qual. Ich bin aber immer noch nicht vollständig Beschwerdefrei. Es ist für mich schwer zu akzeptieren, das mein Körper nicht mehr zuverlässig ist. Es ist ein täglicher Kampf mit mal mehr mal weniger Symptomen. Gelenk- und Muskelschmerzen, Unterleibsschmerzen, Kopfschmerzen, schwindelig, ängstlich, Unsicherheit, Stimmungsschwankungen, Erschöpfung, fühle mich jeden Tag einfach nur krank und nicht einsatzfähig. Und das soll noch einige Jahre so gehen ?? Hormontherapie vertrage ich nicht, da wird es nur noch schlimmer. Nächste Woche fange ich eine neue Arbeit an. Ich hatte mich so gefreut, aber ich sehe schwarz, dass mein Körper da mitmacht. Heute hatte ich wieder einen heftigen Schwindeltag seit langem. Vielleicht liest ein kompetenter Mensch diese Nachricht und kann helfen. Danke.

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22.04.2025, 18:07 Uhr
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Hallo Vertigo,

das hätte ich schreiben können, genauso. Es kommt wohl von den unkontrollierten Hormonschwankungen, die in den Wechseljahren vorkommen. Ich bin seit 6 Jahren arbeitsunfähig deswegen und in der Erwerbsminderungsrente. Bei mir kommt noch heftige Migräne dazu. Du kannst es mit einer Mono Gestagenpille. Z.b. Desogrestel  probieren,  Sie unterdrückt  die Eierstöcke Funktion und damit die Hormonschwankungen. Es dauert etwas und es sollte mindestens 4 Monate ausprobiert werden ob's hilft. 

Viele Grüße Andrea

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gestern, 09:23 Uhr
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Hallo Andrea, vielen Dank ich werde diese Möglichkeit für mich prüfen.

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22.04.2025, 18:33 Uhr
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Bei mir fing alles auch mit 43 an, jetzt bin ich 51. Diese Schwankungen konnte ich nur mit einer synthetischen Pille abfedern. Mit der Zoely ging es mir 5 Jahre dadurch besser. Alle Symptome zeigten sich dann nur zu den Zeiten der Pillenpause. 
Das kann ich dir wärmstens empfehlen. BIH habe ich auch nicht vertragen. Alles wurde noch schlimmer.

LG Mask

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gestern, 09:29 Uhr
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Vielen Dank

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22.04.2025, 18:56 Uhr
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Liebe Vertigo,

erst mal willkommen hier in diesem Forum. Es war eine gute Entscheidung sich hier anzumelden denn es gibt hier einige Frauen welche genau das Gleiche erleben bzw. erlebt haben und verstehen was du durchleiden musst. Ich gehöre dazu und kenne das Gefühl durch den Schwindel "entsorgt worden zu sein".

Zuerst einmal wäre jetzt interessant welche Untersuchungen bei dir gemacht wurden und welche Schwindel-Diagnose gestellt wurde. HNO und Lagerungsschwindel wurde ausgeschlossen? Morbus Meniere? Vestibuläre MigräneNeuritis vestibularis (kann in chronischen Schwindel übergehen)? HWS- Probleme? Chronische Erkrankungen? 
Es wäre gut wenn du mir so viel wie geht erzählen könntest was dem voranging.

Aus rein wissenschaftlicher und medizinischer Sicht hat Östrogen nachweislich einen starken Effekt auf unsere Otholithen und damit unser Gleichgewichtsorgan/Ohr. Unsere Otolithen im Ohr sind nicht nur Ö-abhängig sondern auch vom Calcium - und Vitamin D3-Speicher. Durch die WJ und den zunehmenden Ö-Mangel kann es zu einem fehlerhaften Calcium-D3-Stoffwechsel kommen (daher auch das Osteoperose-Risiko) und eine neue Studie aus Norwegen belegt den Zusammenhang zwischen Ö, Calcium, Otolithen, Schwindel und Osteoperose. Frauen mit Lagerungsschwindel in und nach den WJ haben nachweislich ein höheres Risiko für Osteopenie und damit Osteoperose. Bei Patienten mit Morbus Meniere wurde ein Zusammenhang mit dem Hormon Prolaktin gefunden. Bei Männern ist es der Testosteronmangel welcher Einfluss nimmt. Wir haben überall in unserem Körper in den Häuten Hormonrezeptoren. Dadurch hat der Ö-Mangel zunehmende Trockenheit der Schleimhäute zur Folge was eine Auswirkung auf alle Muskeln und Faszien im Ohr, Kiefer, Mund, Augen hat. Diese muss ich z.B. sehr viel dehnen und bearbeiten da sie regelmäßig zugehen und sich gefühlt alles zusammenzieht. Nachdem meine FÄ mir empfohlen hat meinen Biotinspiegel mit messen zu lassen und dieser massiv im Negativbereich lag nehme ich hochdosiert Biotin und damit ist es deutlich besser geworden. Also das vielleicht mal mit messen lassen - ebenso Calcium- und Vitamin-D3-Spiegel.

Desweiteren wäre jetzt interessant zu wissen ob du noch eine Blutung hast oder ob du Postmenopausal bist. Unabhängig davon wäre interessant zu welchem Zyklus-Zeitpunkt die Schwindelanfälle aufgetreten sind. Kannst du das noch zuordnen?

Sorry dass ich so viel geschrieben habe, aber es lässt sich leider nicht kurz und knapp zusammenfassen da hier sehr viele Stoffwechselabläufe mit reinspielen.

LG Nelam

 

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gestern, 10:02 Uhr
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Hallo, vielen Dank für die Infos. Bin organisch kerngesund. War beim HNO-alles gesund, Radiologe-Kopf, Gehirn-alles gesund, Herz-gesund, Schilddrüse-gesund, Blutwerte-alles iO, Neurologe- Diagnose funktioneller Schwindel, Orthopäde, da hab ich paar Baustellen, aber schon mein ganzes Leben lang, HWS z.B. aber der HWS - Schwindel ist anders, den kann ich gut unterscheiden, da ich die Auslöser merke, Gyn.-alles gesund, mein FA ist bei der Thematik sehr entspannt, er hällt es nicht für nötig, bei mir noch mehr zu untersuchen zB. Blut, Hormone, fühle mich da nicht gut beraten und bekomme auch nur selten einen Termin, da er zuviele Patienten hat. Hab es aufgegeben. Psyche-kein Befund, da es mir unmöglich ist, einen Therapeuten zu finden, der noch Patienten annimmt, alle voll. Mein Hausarzt hat Diagnose psychische Dekompensation gestellt. Antidepressiva habe ich versucht, aber da ging es mir noch beschissener. Nein danke. Gegen die Angstzustände behelfe ich mir mit Vivinox Nervenruhe. Geht soweit relativ gut. Nur bei so Ausnahmezuständen, wie z.B. die Kündigung bin ich trotzdem nervlich zusammengebrochen.

Blutung ist noch da, sogar recht regelmäßig, Schwindelanfälle sind zu unterschiedlichen Zeitpunkten, gibt es keine Regelmäßigkeit. Ich denke, da spielt der Streßfaktor mit rein, der den Schwindel auslöst oder verstärkt.

Ich nehme ein Nahrungsergänzungsmittel für Wechseljahre seit 5 Monaten. Ich denke es hilft soweit, sonst wären die Beschwerden bestimmt noch schlimmer.

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gestern, 11:02 Uhr
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Nun, da du tatsächlich noch eine Blutung hast würde ich dir empfehlen dir einen neuen FA zu suchen. Das wird nicht einfach werden, aber vielleicht hast du ja auch ein endokrinologisches Zentrum in der Nähe - dort sollte ein endokrinologischer Gynäkologe zu finden sein. Die Endokrinologen sind die Wenigen welche die Hormone übergreifend sehen was in deinem Fall gut wäre. Natürlich sind die Wartezeiten sehr lange, aber es wäre gut wenn das abgeklärt wäre.

Die genannten Optionen von Mask und Andrea sind hauptsächlich für die Perimenopause in welcher du dich vermutlich befindest. Da du keine Hormonwerte genannt hast können wir hier das schlecht abschätzen wo du stehst und was die evtl. fehlt. 

Wie gesagt - Calcium und Knochendichte sollte in deinem Fall im Blick behalten werden aufgrund des Zusammenhangs zwischen Otolithen und Calciumstoffwechsel (zu welchem Vitamin D3 dazugehört). Frei verkäufliche NEM können oft grosse Mangelzustände nicht ausgleichen.  In deinem Menopausen-Präparat ist Calcium enthalten? Normalerweise eher nicht, dafür aber vermutlich Vitamin D3 und die B-Vitamine. Magnesium ist vermutlich auch nicht dabei. Das sind Dinge welche du dann aber bei einem neuen Gyn ansprechen kannst und was bei dir im Blut mal gemessen werden sollten. Viele Vitamin-Mängel (leider auch Überdosierungen) können zu Schwindel führen. Das sollte eigentlich alles abgeklärt sein, aber das macht zumeist nur der Endokrinologe oder wenn man viel Glück hat die Frauenärzte.  

Es ist auf jeden Fall gut, dass organisch alles abgeklärt ist. 

LG Nelam

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gestern, 11:14 Uhr
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Hallo Vertigo,

sehe es so wie Nelam du solltest schnellsten den Frauenarzt wechseln und wenn es nicht geht, lässt du dir eine reine Gestagenpille verschreiben. Der Schwindel, der ja von vielen Ärzten abgeklärt wurde, kommt meiner Meinung nach durch die Schwankungen. Ein Endokrinologe wäre auch gut, aber auf jeden Fall ein anderer Frauenarzt.

da du ja selbst auch alles ausprobiert hast, würde ich jetzt die Gestagenpille probieren. Ein Versuch wäre es wert.

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