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Partnerschaft nach WJ

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

16.06.2025 | 15:17 Uhr

Hallo liebes Forum!

Ich (60 J, seit 6 J. postmeno) mal eine Frage zumThema Partnerschaft. 

Bin mit meinem Partner seit jungen Jahren zusammen. Immer alles super. Streit war wirklich ein Fremdwort.

Seit ich dann postmeno wurde, ging es mir von Jahr zu Jahr schlechter. Ich kann oft keine  Haushalt machen und kann über Wochen kaum rausgehen. Mein Partner dagegen ist ein Energiebündel.

Nicht, dass er mich nicht unterstützt, aber seit einigen Monaten bekommen wir uns ständig in die Wolle, z. Tl. heftig, Ich habe manchmal das Gefühl, ich halte es nixht mehr aus. Dann geht es plötzlich wieder und ich bin happy. Natürlich ist auch Frust wegen der Krankheit dabei, aber ich dachte immer, dass ich bei ihm an erster Stelle stehe.

Nun sagt er, er könne mit Krankheit schlecht umgehen und er brauche weiter seine Arbeit, sonst hielte er das nixht aus (er ist 67 J.).

Können die WJ mich verändert haben - also nicht nur wg. der Gesundheit? Habe mal gelesen, dass es offenbar viele Frauen gibt, die sich plötzlich im Alter von ihrem Partner trennen, weil es nicht mehr passt.

Verwandtschaft wohnt weit weg. Ich habe Bedenken, dass mein Mann mit mir spät. dann gar nixht mehr klar kommt, wenn es mir noch schlechter gehen sollte.

Manchmal denke ich, all die Jahre waren für die Katz, dabei waren sie bis zu Postmeno und meiner schlechteren Gesundheit wirklich toll.

Und dann habe ich halt Angst, dass ich irgendwann ganz abhängig bin und mein Partner nicht damit klar kommt.

Wir haben schon Hilfe durch Dritte gesucht, aber irgendwie hat das bisher wenig gebracht.

Kennt Ihr sowas vielleicht? Wad soll ich nur machen?

Liebe Grüße.

April05

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16.06.2025, 15:49 Uhr
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Hallo April,

darf ich fragen, ob Dein Partner Deine derzeitige Verfassung als Krankheit sieht, oder ob Du neben den WJ-Beschwerden noch eine chronische Krankheit o. ä. hast? Das geht nicht klar aus Deinem Text hervor.

Es ist schon so, dass sich die Prioritäten und Verhaltensweisen m. E. durch die WJ ändern. Eben weil vieles schwerer fällt als früher, weil sich das Zusammenleben an sich verändert (Stichwort "No nesters") usw.

Ich denke, dass Du selbst mit der Situation auch nicht glücklich bist, unabhängig davon, wie Dein Partner damit umgeht. Wenn Du wochenlang das Haus nicht verlässt und kaum was schaffst, ist das sehr belastend für Dich. Es geht ja nicht darum, wie eine Zwanzigjährige rumzuspringen und high life zu praktizieren. Es geht um Lebensqualität.

Hast Du schon mal ärztich alles abchecken lassen (Schilddrüse Vitamine, Hormone, die ganze Litanei)? Hier würde ich ansetzen, denn oftmals sind diverse Mangelerscheinungen der Auslöser für schlechtes Befinden (Vitamin D3, B-Vitamine, Selen, Zink, Magnesium).

Nimmst Du Hormone oder hattest Du in den letzten Jahren welche genommen? Wie ging es Dir grundsätzlich währen der Menopause, also in der ersten Zeit nach der letzten Blutung?

Ich kann Dich gut verstehen. Wenn man sich nicht wohl fühlt und dann auch der Partner noch die Ängste schürt, dass man allein gelassen wird und so gar nicht mehr in den Alltag reinpasst, ist das wirklich schrecklich.

Aber ich bin sicher, dass es Hilfe und Möglichkeiten gibt.

Irene

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16.06.2025, 16:30 Uhr
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Guten Tag, Irene!

Also so richtig fit war ich noch nie. Aber irgendwie habe ich den Alltag und Arbeit usw. hinbekommen. Dann kamen die WJ und ich finde, ich bin da ganz gut durch. Erst ab der letzten Blutung fing es mit der Verschlechterung meiner Gesundheit an. Jedes Jahr wurde ich eingeschränkter und es ging mir echt mies. Heute denken die Ärzte, dass es wohl MS ist. 

Bin ständig in Behandlung, aber manchmal geht halt nichts und ich komme kaum raus. Ist irgendwie gruslig.

Nun ist klar, dass ich natürlich auch Frust habe und mein Partner hat Frust, weil er nur noch alleine draußen unterwegs ist und daheim jammer ist natürlich auch immer wieder.

Oder es fliegen die Fetzen, dass ich echt in Wallung komme und mich aufrege. Mein Partner sagt dann nichts und schweigt vor sich hin. Dann rege ich mich noch mehr auf und die nächsten 1-2 Wochen geht es mir dann total schlecht.

Dann denke ich natürlich, dass er keine Rücksicht auf mich nimmt und statt mich zu beruhigen und auf mich einzugehen, geht er Laufen oder eben in die Arbeit.

Natürlich macht er auch viel für mich. Das ist Fakt.

Habe Unverträglichkeiten und kochte immer gerne frisch. Das schaffe ich aber inzwischen auch nicht mehr so gut. Mein Partner müsste sich viel mehr hier einbringen, aber das mag er auch nicht so. 

Nun frage ich mich halt, ob die Hormone solch einen Einfluss nehmen können, dass man von Jahr zu Jahr kränker wird und zugleich auch den Partner kritischer sieht und alles hinterfragt. 

Mich macht das ganz fertig. Dabei soll ich mich nicht stressen. Aber mein Mann provoziert das - aus meiner Sicht - immer wieder.

Zudem glaube ich manchmal, dass er sich wirklich nicht gut in meine Situation reinversetzen kann. Unsere 4 Wände sind ja für mich oft über Tage oder sogar Wochen "meine Welt". Daher würde ich gerne mein Zimmer verändern. Ich rede seit 1 1/2 Jahren davon, aber es passiert nichts. Alleine kann ich das nicht. Und mein Partner meint dann nur, dass wir vielleicht eh was anderes suchen sollten oder dass er so viel Arbeit habe und kaum Zeit. Dann verspricht er wieder viel und es passiert nichts. 

Früher war er sehr zuverlässig. Und ich konnte selbst Vieles erledigen. JETZT sehe ich das plötzlich anders und bin erschrocken.

Von den Blutwerten etc. ist alles soweit gut. Ich denke, ich werde hier gut beraten und nehme auch ab und zu Vitamine ein.

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16.06.2025, 16:44 Uhr
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Hallo April,

puh, da kommt schon einiges zusammen.

Ich verstehe Dich total, man fühlt sich alleine gelassen, denn so ein Befinden geht auch sehr stark auf die Psyche. Ist die Diagnose MS denn gesichert oder nur eine Vermutung? Bist Du bei einem Spezialisten in Behandlung? MS kann ganz stark auf die Psyche wirken, durch die ständigen Entzündungen sind so viele Prozesse im Körper betroffen, auch das Gehirn und das alles kann zu Depressionen führen. Hier würde ich sofort ansetzen.

Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, psychologische Hilfe zu suchen, und zwar (erstmal) nur für Dich. Auch wenn Ihr schon beide bei einer Beratung wart, ist es oftmals leichter, sich alleine bei einem Fachmenschen zu öffnen und zu sprechen. Du brauchst auf jeden Fall neutrale Unterstützung, um aus dieser Depri-Phase ein wenig rauszukommen.

ich denke schon, dass Hormone auch sehr stark auf die Psyche wirken, selbst Jahre nach der letzten Blutung. Nur weil die Hormonspiegel jetzt niedrig sind, heißt das nicht, dass alls tutti ist und der Körper damit super klar kommt. Es kann immer noch Schwankungen geben, die sich ganz stark auf Körper und Seele auwirken.

Wenn Du in Deinen vier Wänden was verändern möchtest und Dein Partner nicht "mitzieht", dann mache es selbst. Hole dir Fachleute, lass es ausplanen und zieh es durch. Ansonsten schaukelt sich das hoch, Du bist unzufrieden, er ist genervt.

Ich bin auch der Meinung, dass er ein wenig vor dem "Älterwerden" davonläuft. Es ist ja super, dass er noch so fit und agil ist. Aber das kann auch die Angst sein, die Leistungsfähigkeit zu verlieren und nicht mehr gebraucht zu werden. Ich bin mir sicher, dass er auch seine Gedanken hat, was los ist, wie es weitergeht usw. Ich kenne Deinen Mann nicht, aber so, wie Du ihn beschreibst, versucht er manches zu ignorieren, weil er nicht damit umgehen kann, wenn er sieht, wie es Dir geht. Das ist bei Männern oftmals ein typischer Weg, da ist er nicht der einzige ;-)

Irene

 

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16.06.2025, 16:57 Uhr
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Danke, Irene.

Doch, die Ärzte sind sich sehr sicher. Die Diagnose ist ja nicht so einfach. Und dann kann ich oft zwecks der Untersuchungen nicht so mitziehen. Ist echt schlimm.

Wir haben sogar einen sehr guten Bekannten, der Psychologe ist. Er hat schon viel Erfahrung mit Menschen, die auch körperlich krank sind. Leider ist es seeehr schwer einen Termin zu bekommen. Und bei mir halt wieder das Theater, dass ich heute nicht weiß, ob ich morgen fit bin.

Ok. Mein Mann sieht aus wie Anfang 50, ist topfit und macht alles erst mal mit sich aus. DAS ist mir auch erst jetzt aufgefallen:Eigentlich geht alles nach seiner Agenda. Solange ich fit war, fiel mir das offenbar nie auf. Wenn er also denkt, das ist alles soweit ok, dann ist das so. Auch für mich. Er denkt sozusagen für mich mit, wenn ich das mal so beschreiben darf.

Wenn ich früher krank war, dann kam er auch nur schnell, um etwas zu Essen oder Trinken zu bringen und war dann wieder raus aus dem Zimmer. Fiel mir nie so auf. Kurios oder? Aber jetzt.

Er sagt, er hat Probleme mit Krankheit und ich habe Angst, dass er mich irgendwann nicht mehr versorgen kann.

Mein Vater hatte eine völlig andere Erkankung und konnte irgendwann nicht mehr gehen. Zuvor waren er und seine Freundin ganz dicke und lieb zueinander. Das wurde mit der Zeit immer schlimmer zwischen den beiden. Am Ende ging er die letzten Wochen in eine Klinik.

Ich wollte halt wissen, ob die Hormone bei Postmeno sich so verändert haben könnten, dass man sich selbst irgendwie etwas verändert. Also dünnhäutiger wird usw. Oder ist es dann doch eher die Erkrankung, die verändert? Oder eben beides?

Danke Dir für Deine Gedanken und Deine Zeit.

 

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16.06.2025, 18:37 Uhr
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Hallo nochmal,

Ich denke, da spielt beides rein, sowohl MS als auch die Hormone.

Und in deiner Ausnahmesituation fallen dir viele Dinge auf, die früher normal waren.

Ich tendiere eher dazu, dass MS den Hauptteil deiner jetzigen Gefühlswelt verursacht. Die Krankheit hat so viele Facetten. Es gibt auch Foren von Betroffenen, hast du dich da schon eingelesen und ausgetauscht? Ich glaube, das könnte dir sehr helfen.

Irene 

 

 

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16.06.2025, 19:46 Uhr
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Danke.

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16.06.2025, 20:05 Uhr
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Liebe April05,

was sagt denn deine FÄ dazu? Hat sie dir Möglichkeiten aufgezeigt?

Ich könnte mir vorstellen, dass viele deiner Symptome mit einer MS verwechselt werden könnten, aber das kann man nur mit einem Hormonstatus herausfinden. Auch wenn du bereits postmenopausal bist heißt das nicht, dass man dir nicht helfen kann. 

Häufig ist bei einer MS eine Reaktivierung von EBV (Eppstein-Barr-Virus) ursächlich durch den Ö-Mangel der Postmenopause. Manche Frauen bekommen die MS nach der Geburt ihres Kindes was ebenso am Absinken des Ö-Spiegels nach der Geburt liegt. Daher spielt auch die Diagnostik dahingehend eine wichtige Rolle- ebenso die Bestimmung der Vitaminspiegel. Vitamin D3, B12 usw. müssen ermittelt werden um dann wiederum das Immunsystem auf Vordermann zu bringen damit das reaktivierte EBV besser gehandelt werden kann.

Du schreibst du bist in Behandlung wegen der MS? Wie sieht diese denn aus? 

Welche Hilfen habt ihr denn bereits durch?

Seid ihr zusammen im Urlaub gewesen und habt euch auch mal rausgenommen aus dem Alltag? Ich bin auch autoimmunkrank und die Urlaubsplanung ist dann zwar etwas umfangreicher, aber es geht und es ist auch sehr wichtig damit man sich als Paar wieder erleben kann/darf.

Hast du eine Kur beantragt? Hast du dir Hilfe für den Haushalt über die KV geholt damit du entlastet bist? 

LG Nelam

 

 

 

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16.06.2025, 20:42 Uhr
Antwort

Guten Abend meine Liebe 

ich glaube das dein Mann schon überfordert ist. 
Ich möchte nun auch nicht über ihn urteilen da ihn

nicht kenne . Ich erlebe diese Überforderungen

derzeit 

in unseren Freundeskreis! Eine liebe Freundin 

ende 50 zig bekam anfang des Jahres

lymphdrüsenkrebs . Beide im Krankenhaus im op 

tätig . Power Menschen . Sie rutschten in eine

tiefe Ehekrise . Keiner fühlte sich verstanden .

rückzug von meinen beiden Seiten .

meine andere Freundin bekam die Diagnose 

Epilepsie. Den ganzen Tag nur stress !

vorwürfe ...

was half ? Viel reden ! Viel viel reden .

aufklärung !

unterstützung suchen . Paar Therapie .

oder einzel Therapie . 

jeder sollte sich Unterstützung suchen .

jeder hat seine Ängste . Dein Mann auch .

du brauchst viel Selbstfürsorge. Eine Kur wäre

wirklich gut für dich . 
wenn du dich besser fühlst siehst du deine 

Ehe auch mit anderen Augen .

mein Mann war auch etwas überfordert 

als ich in den Wechseljahren kam.

 Ich wollte das er nur für mich da war .

geht natürlich nicht. Jetzt wo es mir wieder gut geht 

sehe ich alles mit ganz anderen Augen. 
mein Mann sieht auch alles anders 

denn er ist seit 2 Jahren selber 

in den Wechseljahren mit starken hitzewallungen 

starken Stimmungsschwankungen und er nimmt

nun testoteron. Als gel.

auch Männer können stark darunter leiden.

( Wechseljahre ) ihm geht es besser . 

all das kann eine Ehe belasten aber auch 

stärken .

ich wünsche dir alles erdenklich Liebe Gute 

und das ihr einen guten Weg zusammen 

zufinden . 
das wünsche ich euch . 
Ich befinde mich derzeit im Urlaub und wir 

Fliegen in ein paar Tagen nach Mallorca.

konnte ich vor 7 Jahren auch nicht. 
Es kann sich alles wieder verändern .

ganz Liebe Grüße

Martina 

 

 

 

 

 

 

 

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