Hey ihr Lieben,
doof, dass ihr auch oft unter Übelkeit in den WJ leidet, aber schön, dass es euch gibt und wir uns austauschen können:)
Nur kurz zu mir: bin 51 und fange wohl so ganz langsam mit den Wechseljahren an.
Ich dachte, vielleicht machen wir mal einen Thread, der sich in erster Linie mit den Dingen (Medis, Techniken, etc..) befasst, die uns helfen, wenn uns mal wieder übel ist? Da können sich dann viele schnell informieren und müssen nicht durch alle Leidensgeschichten komplett durch; das macht manchmal ja noch mehr Angst, und Angst ist so etwas von nicht hilfreich, wenn man unter Übelkeit leidet.
Zwei Dinge zuvor:
Übelkeit in den WJ ist wohl nicht gleich Übelkeit: manchmal wird sie wohl direkt von Hormonen, bzw. Hormonschwankungen ausgelöst. Manchmal bremsen die Hormone die normale Verdauung aus, fehlende Peristaltik (Bewegung), Galle und Leber tun nicht so ganz, was sie schon immer getan haben; der Nahrungsbrei liegt zu lange im Magen, drängt auch nach oben und all das löst auch Übelkeit aus. Wenn wir dann nichts mehr essen und trinken wollen/können, ist das wieder ein neuer Grund für Übelkeit.
Ich glaube, deshalb hilft es vielen, etwas Kleines zu essen, bei anderen wird es schlimmer. Das Gleiche gilt für Medis, die ja ganz unterschiedlich funktionieren.
Zweitens
Ich persönlich teile meine Übelkeit so ein:
Stufe 1 sehr leicht (kaum wahrnehmbar, aber doch schon da)
Stufe 2 leicht (nicht zu verleugnen, aber mit Ablenkung komplett ignorierbar)
Stufe 3 mittelleicht (macht mich schon etwas nervös, ev. erste hömeopathische Kügelchen, aber essen geht noch, auch alle anderen Aktivitäten; Gedanken beginnen, um Ü. zu kreisen)
Stufe 4 etwas stärker (schon ziemlich unangenehm, nicht mehr zu ignorieren, Essen nur noch ausgewählte Sachen, Gerüche stören sehr)
Stufe 5 stark (sage meinen Unterricht ab, nehme stärkere Medis, versuche zu lesen oder zu daddeln, möchte nicht mehr die Wohnung verlassen, esse nur noch Kleinstmengen)
Stufe 6 sehr stark (im höchsten Maße quälende Ü., möchte nur noch einschlafen, immer kurz vor Würgereiz, Übergeben bringt aber keine Erleichterung, Lesen etc. nicht mehr möglich, stelle Essen und Trinken ein)
GsD selten, und immer nur stundenweise, aber sehr fies...
Glücklicherweise (?) bewege ich mich meist in Stufen 1-4, die letzten Stufen sind Ausnahmen.
So, jetzt zu den Dingen, die helfen (oder auch nicht). Bitte, bitte helft mit, das hier auszubauen, es gibt so vieles.. Was ich hier nicht aufliste, weil ich es noch nicht verschrieben bekommen habe, ist jegliche Art von Hormonersatztherapie. Könnt ihr aber auch gerne erwähnen, ist ja wichtig.
Nux Vomica D6 in Tablettenform
Hilft mir bei leichter Übelkeit
Cocculus D12 Kügelchen
Leider keine Wirkung gespürt
Iberogast
Hilft zwar vielen, meine ich, aber irgendwie hat das bei mir wenig gebracht (20 Tropfen zu den Mahlzeiten über 10 Tage). Ich werde es nochmal probieren, gerade, weil ich oft das Gefühl habe, im Magen bewegt sich nichts; Stuhlgang ist aber selbst bei starker Übelkeit normal, Bauchweh kenne ich auch nicht.
Vomex A Dragees
Helfen ganz gut bei Stufe 3 und 4, finde ich. Dauert ca. 30 Minuten, aber das ist ja zu überbrücken. Sie machen sehr müde, aber das ist nicht unbedingt schlecht.
Vomex Zäpfchen
Höhere Wirkstoffmenge, helfen zwar gut, aber leider verursachen sie bei mir Durchfälle und wenn das zu schnell passiert, ist nicht genügend Wirkstoff im Körper. Dann weiß ich nicht, kann ich jetzt etwas anderes nehmen oder nicht. Aber sie wirken ansonsten zuverlässig, finde ich.
MCP in Tablettenform
Habe ich nur zweimal probiert, beidesmal bei Stufe 6 – hat überhaupt nichts gebracht.
Ondansetron (Zofran)
Wird eigentlich bei Patienten eingesetzt, die eine Chemotherapie machen. Natürlich verschreibungspflichtig.
Ist jetzt meine Notfalllösung, wenn gar nichts mehr geht, also Stufe 6 oder Stufe 5, die länger als 5-6 Stunden anhält. Funktioniert sehr zuverlässig ab einer Tablette, habe auch schon 1,5 genommen.
Techniken
Atemtechnik hilft mir sehr in allen Stufen; holt mich oft eine Stufe herunter, macht sehr müde. Tief in den Bauch atmen, lange Ausatmen, kleine Pause vor dem nächsten Einatmen einlegen. Beruhigt auch etwas die Panik, die mich ab Stufe 5 gerne beschleicht.
Manchmal hilft es in wirklich argen Momenten, daran festzuhalten, dass es wieder besser wird, dass es sich nur um eine Phase handelt. Das geht nur über den Verstand, wirklich fühlen kann ich das in Moment der großen Übelkeit nicht. Aber irgendwie wird es dann manchmal ein Stückchen besser, beruhigt die Angst und dann geht es oft stufenweise zurück: ein kleines Aufstoßen hier, ein bischen Apfelmus da und auf einmal ist man wieder in einem erträglichen Bereich. Versuche ich auf jeden Fall immer.
Ich glaube generell, dass meine Angst vor Übelkeit diese immer auch verstärkt. Dazu kommen wie Zwänge: wie soll ich so unterrichten, die Wohnung sauberhalten, meinen Freund versorgen (der unter leichter Demenz leidet), wie lange dauert das noch, wird es schlimmer? Usw...
Man sollte, soweit möglich, einfach loslassen und im Moment leben; alles andere ist fürchterlich kontraproduktiv. Ist schwer, aber immer wenn es klappt, geht es mir ein Stückchen besser. Und wie gesagt, ein Stückchen setzt oft eine positive Kette in Bewegung.
Vielleicht sollte ich es mal mit Meditation versuchen...
Was macht ihr denn so, wenn`s euch nicht gut geht? Schreibt doch bitte, vielleicht habe ich es noch nicht probiert! Zum Beispiel Pulsatilla oder so ähnlich? Hat das schon jemand versucht?