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Durch die Wechseljahre ohne Hilfsmittel

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

03.03.2023 | 18:32 Uhr

Hallo liebe Mädels - gibt es hier jemanden, der es versucht oder geschafft hat, ohne Hilfsmittel (AD, HET, Mittelchen aus der Apotheke) durch die Wechseljahre zu kommen?

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05.03.2023, 10:40 Uhr
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Liebe Elisa,

meine Therapeutin ist auch gegen AD. Sie hat mir auch eher zu einer Reha geraten. Eine Reha gemeinsam mit meinem Mann. Wir sind sehr eng und haben Einiges hinter uns. Zurzeit ist dies aber nicht möglich. Mein Mann hat noch einige Untersuchungen vor sich, u.a. Schlafklinik wegen einer Schlafapnoe.

Das ist auch so eine Sache, so was hätte mich früher nicht aus dem Konzept gebracht und jetzt mache ich mir solche Sorgen. Mag auch gar nicht allein sein, vor allem nachts. Wobei ich gar nicht alleine bin. Unser fast 20jähriger Sohn ist ja noch zu Hause (Student). Möchte aber nicht, dass er merkt, wie schlecht es mir geht, vor allem soll er meine Ängste nicht mitkriegen.

Schon krass, was Hormone so mit uns Frauen machen.

LG Venedig 

 

 

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05.03.2023, 12:16 Uhr
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Mir geht es genauso - es ist ein Kraftakt, dass vor allem die Kinder das nicht alles mitbekommen (vor allem nicht, dass Ängste und Panikattacken im Moment vorherrschend sind und dich den ganzen Tag begleiten) - ich weiß ehrlich gesagt nicht weiter - Therapeut ja nein (wozu) - AD ja nein (wie lange dauert die Einstellung, ist es das Richtige, fühlt man sich dann wirklich besser, ist es für mich gut, kann man auch wieder ohne AD gut leben, braucht man die ewig, etc etc) - HET ja nein ( fühlt man sich dann wirklich besser, gilt das auch für mich, was ist, wenn man die dann nicht mehr nehmen möchte, wie  lange muss man die dann nehmen, wie ist das wirklich mit den Nebenwirkungen etc etc) - übrigens sind das Fragen, deren Antworten ich eh schon durch Ärzte und andere Betroffene kenne - umso schwerer sich zu entscheiden, vor allem auch dann nicht, wenn das Bauchgefühl noch nein sagt

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05.03.2023, 15:30 Uhr
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Das muss jeder für sich entscheiden. Ich hatte auch mal AD. Das war 2010. Schwere Zeit, Fehlgeburt, Vater Intensivstation und dann Pflegefall. Unsere Mutter war schon verstorben. Bei mir ging gar nichts mehr. Konnte noch nicht mal das Haus verlassen.

Das Einschleichen war heftig und das Ausschleichen erst recht. Nehme heute noch 2.5 mg (brösel sie). Es hat mir geholfen, aber ich möchte das jetzt nicht mehr. Erhoffe mir durch die Therapiegespräche Hilfe. 
Und dann denke ich immer, vielleicht ist es nächsten Monat anders, vielleicht besser. Wechseljahre wechseln ja. 

LG Venedig 

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06.03.2023, 12:09 Uhr
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Hi, warum möchtest du nicht, dass dein Sohn das mitkriegt? Es gibt doch ne Erklärung dafür. Es ist doch nur menschlich, außerdem ist er damit dann schonmal in Kontakt gekommen und fällt viell. als Partner mit 50 vornüber, wenn seine evtl. Partnerin auch damit zu kämpfen hat. Außerdem ist ja seine Pubertät mit allem möglichen auch nocht so lange her, wo man sich selbst nicht kennt. Man muss es ja nicht immens ausdiskutieren, aber ich fände es schon wichtig. Heute kann ich sagen, dass die Depris meiner Mutter, ihre Schmerzen, ihr aufbrausendes Sein der Wechsel war. Ich wünschte, ich hätte das früher gewusst. 

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06.03.2023, 12:15 Uhr
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Da gehe ich dir Recht. Gestern ging es auch gar nicht anders. Musste oft weinen und mir ging es so mies. Unruhe/Angst. Hatte Samstag mit den Betablockern angefangen. Heute hab ich sie weggelassen. Ging gar nicht. 

Hab gestern meinem Sohn dann alles erklärt. Er wird im Mai 20 Jahre. Er meinte nur, alles gut Mama. Ich möchte halt nicht, dass er sich Sorgen macht. Das hat mich entspannt. Musste mich nicht verstellen. 

LG Venedig 

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06.03.2023, 16:38 Uhr
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Das ist prima, meine Söhne können auch viel besser mit meinen Stimmungen/Beschwerden -heute kann ich mal nicht o.Ä. - umgehen, seitdem ichs kindgerecht erklärt habe. Erstaunlicherweise höre ich auch oft "alles gut, Mama". Es macht ihnen weniger aus, seitdem wir offen damit umgehen. Das beruhigt mich. Oft höre ich von ihnen auch "Oh Mama, deine Hormone!", da habe ichs selbst noch nicht gemerkt. 

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06.03.2023, 12:02 Uhr
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Hi, 

ja, hier. Ich bin noch mittendrin, habe Hormone nie vertragen, zweimal die Pille probiert, auch mit Präperatwechsel. Mir ging es schlecht damit. Ich möchte daher nichts nehmen. 

Im Moment geht es mir wechseltechnisch nicht so schlecht, es gab schlimme Zeiten mit Panikattacken am laufenden Band, Schmerzen überall, das komplette Programm. Es war eine richtige Krise. Aber daswar auch die Gelegenheit, mich mit meiner Vergangenheit auseinanderzusetzen und mich zu fragen, ob ich überhaupt das Leben lebe, was ich leben möchte. Will ich mich immer noch durchbeißen müssen wie ein Mann und meine Hormone ignorieren... Habe dann ganz viel geändert, vor allem die Einstellung mir selbst und anderen gegenüber, es ist nunmal Zeit, etwas ruhiger zu treten, wenn der Körper es verlangt. 

Viele Grüße 

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06.03.2023, 12:24 Uhr
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Das sage ich mir auch oft, du musst kürzer treten. Ich habe aber immer diesen Drang, etwas zu machen. Ich muss funktionieren, dann ist alles okay. Aber genau das, ist sicherlich nicht richtig. Ich muss da noch an mir arbeiten.

Dennoch denke ich, wenn mir Hormone fehlen und mein Körper danach schreit, sollte ich sie ihm geben. Bin da auch noch sehr zwiegespalte. Kann ja auch nach hinten losgehen, aber so wie jetzt diese ständige Unruhe, zittere auch innerlich oft, und dazu diese Ängste geht gar nicht.

Hab mir von meiner FÄ eine Überweisung für die Uni, Hormonsprechstunde, geben lassen. Möchte das die dort mal ganzkörperlich schauen. Wurde dort operiert (Entfernung Gebärmutter). Hoffe, ich muss nicht allzu lange auf den Termin warten. 

Würde gerne wissen. wie lange das bei dir alles gedauert hat? Wie lange dieses Unwohlsein? Wie lange dauerte dein "Umbruch", also dass du das alles für dich umgesetzt hast?

 

LG Venedig 

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07.03.2023, 08:24 Uhr
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Hallo Verena, 

zunächst kurz zur HET, jeder muss es ja am Ende für sich selbst entscheiden. Unabhängig davon, dass ich mit zusätzlichen Hormonen nicht kann, habe ich mich entschlossen, den "natürlichen Weg" zu gehen und habe drauf vertraut, dass die Hormoneezeptoren sich von selbst vermindern, was der Körper nicht braucht, baut er ab, genauso wie Muskeln. Habe mir also gedacht, wenn ich sie immer weiter fütter schreien sie in ein paar Jahren immer noch danach und ich hätte dieselben Probleme wie jetzt auch wieder. Lebenslang war für mich keine Option. 

Zum Leben: Ich bin ein von der eigenen Mutter traumatisiertes Kind. Als meine erste Panikattacke kam, das war so vor ca. viereinhalb Jahren, gibg es darum, dass sie uns besuchen wollte und ich nen Einruch hatte, weil die Wohnung nicht sauber genug war, die Kinder ne schwierige Phase hatten usw. Also dass ich nicht funktioniert habe... Ich hatte solche Todesangst und dann dachte ich: Das passiert dir nie wieder, sie bringt dich nicht unter die Erde. Das war der Anfang der Sache. Dann gab es ganz viel Aufsrbeitungszeit, Gespräche bei der Psychologin, die mir doch nicht helfen konnte, ausßer eine unabhängige Meinung von außen zu haben, eigene Traumaarbeit.  Ich hatte dann immer das Gefühl "Ich will nicht mehr müssen". Das war mein Ziel, dass dieser innere Antrieb weggeht. Es geht nicht von heute auf Morgen, weil da so viel kindliche Prägung und "jahrelange Übung" mach gleichem Muster drin ist. 

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07.03.2023, 10:22 Uhr
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Ich merke gerade, wie mich jetzt das Altthema wieder sehr beschäftigt. Die WS-Symtome mischen sich dann oft mir Körpererinnerungen. Jedenfalls habe mich mich bei Angst hinterher gefragt: Was ist das Bedürfnis hinter der Angst? Verlassen werden, abgewiesen oder abgelehnt werden, Sicherheit wiederbekommen, usw. Dann hatte ich nen Ansatzpunkt. Die Hormone puschen diese Ursprungsgründe oft auf, manche Tage kann in Situationen entspannt sein, die mich an anderen schon stressen, wenn ich nur dran denke. Und sitzen bleiben, Pause machen, Lesen wenn auch mit schlechtem Gewissen am Anfang, aber dabei bleiben. Es ist erst schwer auszuhalten, aber man kann das üben, so wie man jahrelang geübt hat, weiterzumachen und eigene Grenzen nicht wahrzunehmen. Am Anfang haben mir die Ruhezeiten mehr Probleme gemacht als der Stress, weil ich es gewöhnt war nie zur Ruhe zu kommen. Bis der Kopf nicht mehr über den Körper gesiegt hat. Entspannungsverfahren waren nicht meins, weil ich den Körper zu was zwingen wollte, mit dem er nicht umgehen konnte (Ruhe). 

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07.03.2023, 10:28 Uhr
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Hallo Stefanie,

Danke für deine Offenheit. Ich finde, dass ist ein guter, sicherlich aber auch kein einfacher Weg gewesen bzw ist er noch. Man arbeitet ja täglich an sich. 
So könnte ich es mir auch vorstellen, da ich großen Respekt vor der Einnahme der Hormone habe. Wenn ich dann aber höre, wie gut es einigen damit geht, dann komme ich wieder ans Überlegen. 

Ich denke ja auch oft, dass das ein ganz natürlicher Vorgang ist, aber ständig diese Ängste und diese Unruhe, das macht mich echt fertig. Das alles war bis Anfang des Jahres nicht. Nicht in dieser Form.

Uch habe wieder Kontakt zu meiner Therapeutin aufgenommen. Ich erhoffe mir von dort Hilfe. Parallel habe ich gestern mit meiner FÄ gesprochen. Sie hat mir nun eine Überweisung für die Uni, Hormonsprechstunde, gegeben. Werde mir dort nun einen Termin geben lassen und dort mal sämtliche Hormone checken lassen. 
Das kann alles allerdings noch dauern.  Die haben immer lange Wartezeiten.

 

LG Venedig 

 

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07.03.2023, 10:32 Uhr
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Hi Venedig, ich bin auch am Überlegen und ich denke, dass du richtig entscheiden wirst. Ich bin an der Kippe anzufangen mit den BIH. Das ist keine Lebensqualität mehr! Werde mich beraten lassen von einem Hormonspezialisten. Was sind denn deine Ängste bzgl. Hormontherapie... ich lese immer wieder, dass sie auch Gutes bringen soll... LG aus Wien

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08.03.2023, 12:04 Uhr
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Meine Ängste, ehrlich gesagt, erstmal, dass es schlimmer wird, wenn ich Hormone nehme bzw es auch lange dauert bis es was nutzt und man immer wieder ausprobieren muss.

Ich würde es besser finden, wenn jemand sagt, das fehlt ihnen, das müssen sie nehmen und dann hilft es auch. Aber so ist es ja leider nicht. 
Was die Hormone anrichten von wegen Krebs und so da habe ich weniger Angst. Habe das Buch "Woman on Fire" gelesen, das hat mich beruhigt. 

LG Venedig 

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30.09.2024, 17:05 Uhr
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Hallo Venedig, wie geht es dir mittlerweile? Hast du dich für oder gegen Hormone entschieden? Ich hatte auch eine Gebärmutterentfernung und nun (8 Monate später) schlimme Beschwerden. Würde mich sehr freuen, wenn du mir berichten würdest, wie es dir ergangen ist.

 

LG Vivichen

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01.10.2024, 10:25 Uhr
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Liebe Vivichen,

wie geht es mir nun? Ich kann nur sagen um einiges besser. Nicht mit letztem Jahr zu vergleichen. Nicht alles ist verschwunden, aber diese starken Angstgefühle und dieses morgendliche "fast Durchdrehen" hat sich gelegt. Ich habe mich nicht gegen Hormone entschieden. Ich habe noch alles im Schrank, aber die Einstellung war für meinen Körper kompliziert. Ich gehe es nun mit pflanzlichen Mitteln an und muss sagen, es hilft. Nicht alles ist weg, aber ich kann den Alltag gut damit meistern. Einkaufen, Auto fahren, Urlaub machen und auch Restaurantbesuche und Freunde treffen geht wieder. Ich kann das alles wieder genießen. Ich gönne mir aber auch viel Ruhe, das hilft ungemein. Zurzeit bin ich mit meinem Mann in Domburg (Niederlande). Dieses Jahr schon das dritte Mal und ich kann es genießen. Das wäre letztes Jahr nicht gegangen. Was hat mir geholfen? Was hilft mir? 
Ich nehme Menoelle plus am Mittag und abends Femiloges und Lasea. Zudem mache ich eine Verhaltenstherapie. Das kann ich nur jedem empfehlen. Tut einfach gut, mal alles rauszulassen, denn ich bin mir sicher, dass das, was mir letztes Jahr und die Jahre davor "passiert" ist, einfach zuviel war. Und dann kamen die Wechseljahre noch dazu. Das war einfach zuviel. 
Vielleicht konnte ich dir ein bisschen helfen. Falls du weitere Fragen hast, dann melde dich. Du bist nicht alleine. Schon gar nicht hier im Forum. Alles Liebe für dich!

LG Venedig

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02.10.2024, 08:16 Uhr
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Von Herzen vielen lieben Dank für deine Antwort. Es freut mich sehr, dass es dir besser geht und wieder vieles möglich ist, das macht mir Hoffnung. Ich bin jetzt 40 und habe durch die Nervosität, Ängste und Schlafstörungen, manchmal das Gefühl mein Leben ist vorbei, das macht mir Angst. Wir mussten sogar unseren großen Urlaub absagen, den ich vor der OP noch gebucht hatte, weil mir jeder Arzt versichert hat, das ich danach keine hormonellen Probleme bekommen würde. Leider werde ich von meiner Frauenärztin nicht gut aufgeklärt und auch nicht untersucht. Sie sagte einfach das sind jetzt die Wechseljahre hier sind die Hormone, fertig. Ich habe jetzt eine Überweisung zum Endokrinologen und hoffe das der mir weiterhelfen kann.

Ich wünsche dir noch einen wunderschönen Urlaub und genieße die Zeit. 

Liebe Grüße Vivichen 

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07.03.2023, 10:49 Uhr
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Irgendwie glaube ich auch, dass die Ängste und Unruhe in der Zeit sich für mich für später lohnen werden. Ich kenne keine Omi, die sich furch Dinge aus der Ruhe bringen lassen, Bsp. meine Schwester kriegt ungelant ihr zweites Kind, völlig verzweifelt, wie das alles gehen soll, das Geld reicht jetzt schon nicht. Kurze Antwort meiner Tante, knapp 70: Du, wir haben doch keinen Krieg! Die Frauen mussten sich wirklich Sorgen machen! Das wird schon! Sowas meine ich, im Moment isses Mist und wenn es vorbei ist, wirft einen nichts mehr so schnell aus der Bahn. 

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07.03.2023, 12:26 Uhr
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Liebe Stefanie - ja, auch ich habe die Pille nicht vertragen und habe auch das Gefühl, mich mit meiner Vergangenheit auseinandersetzen zu müssen, weil viele Erinnerungen hochkommen, nicht nur schlechte, auch viele schöne Erinnerungen - vielleicht ist das auch ein Prozess des Loslassens, vielleicht ein Prozess des Lernens,.... wie auch immer, es kostet Kraft, sich mit allem Auseinandersetzen zu müssen, denn man hat ja nicht immer alles falsch gemacht - im Übrigen lebe ich mein Leben so, wie ich es möchte - aber du hast Recht, man überlegt schon: will man mehr, will man es anders, was will man - ich bin noch dabei für gewisse Fragen Lösungen zu finden, aber manchmal gibt es keine Lösung, so sehr man auch daran arbeitet - bleibt nur die Hoffnung, dass sich manches eben später einstellt, liebe Grüße Elisa

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