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Augen zu und durch?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

31.05.2022 | 19:46 Uhr

Huhuu zusammen,

Ich habe hier die Tage was im Forum gelesen und finde es nicht mehr =-O würde aber gerne Eure Meinung dazu hören, da mich die Frage jetzt tatsächlich beschäftigt:

Wie haben die Frauen das früher gemacht? Ohne Ersatztherapie etc? Einfach ertragen? Oder sind wir Frauen inzwischen feinfühliger? Da doch wirklich viele unter dem Wechsel leiden, wie ich hier lese, aber hören tu ich das nicht, sprich, es gibt kaum einer "zu". Okay, bissi schwitzen hier, bissi aggro da, das wars. 

Warum ist das anscheinend so ein Tabuthema? 

Grüße Euch alle und bleibt optimistisch :IN LOVE:

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31.05.2022, 20:33 Uhr
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Ich weiß nur, dass es schon in der Antike ein Reihe Kräuter und Extrakte gegen hormonell bedingte Beschwerden gab.

Die Frauen haben früher sicher auch gelitten aber wohl nicht so lange, weil die Lebenserwartung viel geringer war als heute. Nach dem Klimakterium gibt es im Grunde rein biologisch keine Überlebensnotwenigkeit mehr. Biologisch war der Job mit der Fortpflanzung erfüllt und gut.

Warum die Wechseljahre heute so wenig in der Kommunikation stattfinden? Mh, ein bisschen besser wird es ja langsam, aber es ist noch lange nicht gut. Gesellschaftliche Klischees spielen da sicher eine Rolle, besonders der Zusammenhang zwischen Menopause und Alter ist da bisweilen mit "Unwohlsein" besetzt. Die Altersdiskriminierung lässt hierzulande laut und deutlich grüßen. 

Da können auch die Frauen so langsam gerne mal auf die Barrikaden gehen oder wenigsten den Allerwertesten in Bewegung setzten. So lange aber schon das Anschneiden des Thema's mit verwunderten Minen  quittiert wird und plötzlich keiner irgendwelche Probleme damit hat oder natürlich noch nicht im Wechsel ist, wird sich da nicht viel tun.

Die Menstruation und auch die Wechseljahre betreffen wenigestens 50% der Bevölkerung - früher oder später und gehören natürlich in die Alltagskommunikation, wie alles andere auch.

 

Diese Selbstgeißelung a la  "die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess, da müssen wir alle durch und das am besten ohne Hormonersatz aushalten" und dann wird vor sich hin gelitten, finde ich völlig unnötig, besonders wenn man so komfortable Alternativen hat. Am Ende kann das natürlich jeder selbst für sich entscheiden.

Abschließend nur soviel: das Sterben ist auch ein natürlicher Prozess auch da müssen wir alle durch und trotzdem drängelt sich meist keiner vor und wir greifen nach allen medizinischen und sonstigen Möglichkeiten, es möglichst in die Ferne zu schieben.

Die Tatsache, dass etwas ein natürlicher Prozess ist, kann nicht Legitimation dafür sein, dass man sich den Wolf leiden muss.

A pro pos Wolf, den könnte ich mir zum Thema tatsächlich noch schreiben, dennoch mache ich jetzt hier einen Punkt.

LG

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31.05.2022, 21:14 Uhr
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Wow, schön geschrieben!! 

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01.06.2022, 18:04 Uhr
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Danke für Dein ausführliches Statement. An das Alter, bzw. das die Frauen früher früher starben, daran habe ich auch schon gedacht. Aber ur Zeit des Aufkommens der Pille und der Selbstbestimmtheit war das ja nicht mehr so. Zum Glück. Du hast absolut Recht und nur, weil es früher so war muss es heute nicht unweigerlich immer noch so sein, das man nur "leidend und schweigend" durch diese Zeit kommt. Ich hoffe sehr, das das Thema Wechseljahre und dessen Begleiterscheinungen immer weiter aus der Tabuzone rutscht. 

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31.05.2022, 21:18 Uhr
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Marile, dass ist so wahr, was Du schreibst.  DattHeidi ich empfehle Dir das Buch" Die Gereizte Frau von Miriam Stein * . Da bekommst Du Antworten.  Traurig, dass die Frauen die Wechseljahre immer noch als Tabuthema sehen. Jeder einzelne von uns kann aber sofort damit anfangen  dies zu ändern.  Schlaft gut!

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01.06.2022, 18:05 Uhr
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Das Buch hatte ich mir schon notiert als Tipp :-) 

Vielen Dank 

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01.06.2022, 09:25 Uhr
Antwort

Das habe ich mich auch schon sehr oft gefragt. Da muss man gar nicht mal so weit zurück denken. Ich frage mich manchmal, wie z. B. meine Großmütter das so gemacht haben. Ich denke mal, sie haben auch versucht, sich irgendwie zu helfen und durchaus auch mal mit anderen Frauen gesprochen, nur niemals in der Öffentlichkeit. Dann schwitzte man halt oder war irgendwie schlecht drauf. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Frauen sich schon vor langer Zeit in den damaligen Spinnstuben drüber ausgetauscht haben. Aber ich denke auch, dass wir Frauen im allgemeinen heute mehr Streß haben und dadurch mehr Probleme in dieser Zeit. Ich meine nicht "Arbeit", sondern Streß. Denn ich denke, Arbeit hatten die Frauen auch früher mehr als genug, aber eben anders als heute. Und man hielt allgemein mehr zusammen und tauschte sich über viele Dinge aus. 

Und ich denke, wenn Männer so unter WJbeschwerden leiden würden, wären die Zeitungen voll davon, wie man sich helfen kann etc. Wir Frauen "leiden" lieber im "stillen" und das finde ich so was von falsch. Von daher, ruhig mal was sagen, egal was andere davon halten. Und wenn ich mit dem Fächer irgendwo sitze, weil mir so warm ist - ja und? Machen die Frauen im Süden doch genau so.

Liebe Grüße

Jamila

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01.06.2022, 18:11 Uhr
Kommentar

Genauso machst Du es richtig, Jamila :THUMBS UP:

Ja, Streß und Arbeit sind schon ein Unterschied, da stimme ich Dir zu. Inzwischen ist frau mitunter zum Multitasking verdammt, macht sovieles gleichzeitig und soll dabei noch gut aussehen. Männer wären in der WJ Situation wahrscheinlich nur am jammern und leiden, ähnlich, wie wenn Sie Kinder gebären müssten 8-) 

Sehr schade, das das irgendwie ein wenig in Vergessenheit geraten ist mit dem Zusammensitzen und Austauschen unter Frauen. Okay, im kleinem Rahmen mache ich das schon mit meiner Freundin, ist aber trotzdem anders.

Danke für Deinen Denkanstoß :-)

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