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Achterbahn der Gefühle

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

28.06.2018 | 14:46 Uhr

Liebe Forums-Besucherinnen

Ich melde mich hier, weil ich ganz stark das Bedürnis habe, meine "Beschwerden" irgend wo loszuwerden.

Im Moment fühlt sich mein Leben wie die Fahrt auf einer Achterbahn an. Von Himmel-hoch-jauchzend zu zu-Tode-betrübt. Und das innerhalb von kurzer Zeit. Angefangen hat alles vor einem Jahr, damals haben mein Mann und ich gerade eine schwierige Zeit überstanden gehabt, ich wähnte mich auf dem Weg zum Besseren als ich plötzlich voller Zweifel war, ob ich mich richtig entschieden habe. Damals war der Gedanke an Wechseljahrbeschwerden weit weg, ich war ja erst gerade mal 44 geworden. Dann hatte ich psychisch wieder Boden unter den Füssen als die Schlafprobleme anfingen. Nicht schlimm, ich konnte gut einschlafen, schlief einfach sehr oberflächlich, wachte mehrmals auf. Meine TCM-Ärztin sprach dann erstmals von "hormoneller Umstellung", doch das hat mich damals nicht so berührt, dank ihrer Behandlung schlief ich auch bald wieder gut. Vor rund einem halben Jahr fiel mir auf, dass ich vermehrt schwitzte. Vor allem wenn ich Sport trieb. Bis dahin war ich keine grosse Schwitzerin gewesen, plötzlich war mein Shirt nach dem Yoga tropfnass, meine Haar klebten am Kopf, ich roch mich selber. Schlimm wurde es vor gut drei Monaten. Obwohl immer noch im TCM-Behandlung, konnte ich plötzlich nicht mehr schlafen. Wenn ich Glück hatte, schlief ich ein um nach zwei Stunden wieder aufzuwachen und wach im Bett zu liegen, manchmal konnte ich überaupt nicht einschlafen. Kein Grübeln oder Kreisen der Gedanken, nein, einfach nichts, einfach wach. Nach einer Woche war ich fix und fertig, ging zum Hausarzt, erzählte und erklärte, er tippte ziemlich schnell auf erste Vorboten der Wechseljahre, überwies mich aber zur genauen Abklärung an die Frauenärztin. Sie hat dann ganz trocken gemeint, ja, das deute alles auf erste Wechseljahresymptome hin, altersmässig komme das auch hin - ich war eben 45 geworden. Die vom Hausarzt verschriebenen Schlaftabletten fand sie eine gute Wahl. Mir selber war damit nicht so wohl, die Vorstellung die nächsten zehn Jahr nur noch mit Hilfe von Chemie schlafen zu können belastete mich. Doch die Alternative "Schlaflosigkeit" liess mir keine grosse Wahl. Damals dachte ich noch, schön blöd, diese Wechseljahrbeschwerden, aber so seis nun halt. Ich konnte wieder schlafen und fühlte mich eigentlich ganz gut. Bis vor rund sechs Wochen. Wie ein Hammerschlag traf mich ein Stimmungstief, dass mich seither mal mehr, mal weniger stark im Griff hat. Es gibt Momente der Klarheit. Doch die sind selten. Ich bewege mich auf einem schmalen Grat, eine kleine Unachtsamkeit und ich stürze in die Dunkelheit, werde von einem Sog in die Tiefe gerissen, sehe keinen Ausweg, möchte mich von meinem Mann trennen, fühle mich von alltäglichen Situationen überfordert, heule wegen jeder Kleinigkeit los. Dabei bin ich ein ausgeglichener Mensch - oder soll ich sagen war? Wer bin ich? Zu wem bin ich geworden? Und: wie lange dauert dieser Zustand an? Im Vergleich zu dem Gefühlschaos erscheint mir die Phase der Schlaflosigkeit wie das Paradies. Ich taumle durch den Tag, habe keine Orientierung, komme zu nichts, fühle mich von allem überfordert, wertlos, nicht wertgeschätzt. Es ist sehr dunkel, dort wo ich mich zur Zeit meist befinde. Doch eben, dann werde ich auf wundersame weise aus dieser Tiefe gerissen und alles erscheint mir leicht und hell und klar und ich frage mich, warum ich mich gerade noch so elend gefühlt habe. Eine Achterbahnfahrt, für die ich nie ein Ticket gelöst habe und von der ich so rasch als möglich aussteigen will.

Psychopharmaka? Habe ich mir bis jetzt nie überlegt. Nun gut, bis vor ein paar Monaten habe ich auch nicht gedacht, dass ich zum Schlafen eines Tages Benzos brauchen werde. Hormone wollte ich nie nehmen. Doch das war als ich noch jung und knackig war.

Geht es jemandem ähnlich? Und wer hat bereits die Erfahrung gemacht, dass dieser Tunnel ein Ende hat? Wie lange seid ihr im Dunkeln gewesen? Wie habt ihr Licht in euer Leben gebracht?

Über einen Austausch würde ich mich freuen.

Liebe Grüsse, Feder.

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28.06.2018, 15:57 Uhr
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Liebe Feder, ich weiß sehr genau, was du meinst.  Mich hat es auch in deinem Alter getroffen.  Von jetzt auf gleich.  Auch bei mir fing es mit Schlafstörungen an. Unglaublich, was die Hormone mit einem machen. Ganz wichtig ist, das du such die Schilddrüse testen lässt.  Die Schilddrüse hat starke Auswirkungen auf die Psyche. Ich habe nie AD genommen.  In der Anfangsphase hat mir mein Arzt Johanniskraut verschrieben,  dieses habe ich nicht lange genommen. Ich habe mich für Hormone entschieden und nehme Famenita 100, estreva Gel, euthyrox und Thybon. Ich fühle mich sehr gut. Es gibt immer noch mal schlechte Tage aber die guten überwiegen. Achtsamkeit ist sehr wichtig und was mir auch sehr gut getan hat, war eine Therapie.  Ich dachte nämlich wirklich ich werde/bin verrückt. Nein, bin ich nicht. Psychisch gesund, dennoch hat mir der Therapeut sehr geholfen vieles in meinem Leben zu überdenken.  Du wirst nach dieser Phase anders/reifer sein. Du schaffst das. Drück Dich LG  Schneckchen

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28.06.2018, 17:19 Uhr
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Liebe Feder

Ja ich kann das sehr gut mitfühlen was du durchmachst!

Ich bin jetzt 48 und Mitte letztes jahr fing es bei mir an mir extremen  Schlafstörungen . Im Herbst war ich bei der FÄ und die hat mir Remifemin plus das ist mit Johanniskraut empfohlen. Hat nichts geholfen bzgl Schläfstörungen. Bzw zu dem Zeitpunkt hatte ich diese depressiven Anwandlungen auch noch gar nicht. Dafür hab ich aber Herzrasen bekommen! Echt heftig. Meine FÄ konnte damit gar nichts anfangen... auch komisch weil das ja viele Frauen in den wechseljahren haben.  Ich hab's wieder abgesetzt.

Eine andere FÄ hat mir Femiloges empfohlen. Auch davon bekam ich wieder schnellen Herzschlag. Das war alles so furchtbar dass ich dann erstmal gar nichts mehr genommen hab.

Seit diesem Jahr kenne ich aber auch diese depressiven Anwandlungen! Das ist ganz schlimm finde ich. Ich weiß alles ist ok aber trotzdem fühle ich mich unterirdisch schlecht. Ängste, diffuse Ängste.... dunkel ist es da 'unten' in den Wechseljahren. ... furchtbar.

Bei mir können zB Geräusche/Töne oder bestimmte Musikstücke im Nu depressive Stimmung oder Angstgefühle auslösen.  Kennst du das auch?

Ich habe das aber längst nicht jeden Tag! Gott sei Dank eher selten.  Aber dann heftig. 

Bei mir wechselt es sich nicht mit Hochstimmungen ab. So richtige Glücksgefühle vermisse ich momentan eher komplett....

Inzwischen merke ich es auch deutlich am Zyklus. Kaum noch Eisprünge,  lange Zyklen und sehr schwache Blutungen.

Auf jeden Fall habe ich jetzt endlich mal ein pflanzliches Mittel gefunden was mir hilft! !!! LAVENDELöl. Lasea gibt's leider nur in der Apotheke und ist recht teuer. Aber bei mir hilft es wirklich gegen diese unterirdischen Stimmungen. Normalerweise nimmt man 1 Kapsel am Tag. Das reicht bei mir normalerweise.  An wenigen Tagen nehme ich zwei davon wenn es mir sehr schlecht geht. Das hilft und schadet nicht wenn es nicht regelmäßig ist. 

Das Zeug ist das erste was meinem Vegetativen Nervensystem echt hilft. In der Packung ist ein Heft in dem ganz gut erklärt wird dass es quasi wie ein leichtes AD wirkt. 

Ach so vergessen: Baldrian hatte ich auch schon probiert. Das macht mich aber nur kurz müde. Einschlafen kam ich trotzdem nicht. Ich nehme das höchstens wenn ich zB Fliegen muss zur Beruhigung. 

Liebe grüße von

Schönewelt 

 

 

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28.06.2018, 17:46 Uhr
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PS Schlafstörungen habe ich trotzdem immer mal wieder. Die gesamte Schlafqualität ist seit den Wechseljahren schlecht geworden. Sagen auch Arbeitskolleginnen und Freundinnen! 

Lasea nehme ich daher abends.

Ansonsten habe ich aber auch eine Menge getan um abends runter zu kommen. Seminare zu Autogenem Trainnig etc und zu Achtsamkeit. ... Habe wiederum raus bekommen dass mir am besten hilft abends im Bett bei YouTube Audios zu Autogenem Training oder Muskelentspannung zu hören. Da gibt es ganz tolle Sachen!  Schöne Stimmen aussuchen. Das Einschlafen ist seitdem selten ein Problem bei mir.... Aber vom schlechten Durchschlafen kann ich auch ein Lied singen. Das bekomm ich momentan auch nicht immer hin. Bin oft genervt und am nächsten Tag gerädert. ...

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28.06.2018, 20:22 Uhr
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Liebe Feder, ja, das kenne ich, bei mir ging es auch vor ungefähr 4-5 Jahren los, da war ich Mitte 40. Zuerst Schlafstörungen, entweder überhaupt nicht einschlafen zu können, oder nach 2 Stunden wieder hochschrecken. Dazu kamen dann auch die Stimmungsschwankungen und diese Täler, in denen sich das Leben traurig und dunkel anfühlt. Komische Ängste, ständiges Sorgen, Zwangsgedanken,Hibbeligkeit.

Da es bei mir sich abwechselt mit guten Phasen, in denen ich das Leben doch wieder positiv sehe, dachte ich, es muss was mit den Hormonen zu tun haben. Von Ärzten habe ich da schon ganz komische Sachen wie "zu jung für die Wechseljahre" hören müssen. Von daher sei froh, dass du auf Hormone und Wechseljahre hingewiesen wurdest. Danach hört es sich an. Diese Schlafstörungen und das Stimmungstief sind typisch.

 

Was mich wundert: hast du echt Benzodiazepin als Schlafmedi bekommen? Für längere Schlaflosigkeit wird normalerweise eher etwas anderes ohne Abhängigkeitsproblematik verordnet. Ich habe irgendwann, denn Baldrian, Lavendel oder sonstiges hat bei mir keine Wirkung gehabt, Hoggar genommen. Die halfen, dröhnen aber ziemlich (Hangover Effekt). Inzwischen hab ich mir für Notfälle Zopiclon verschreiben lassen, aber ich nehme es selten.

Das ist das eine. Schlaflosigkeit ist wie Folter und bringt einen auch in Stimmungstief usw. Daher muss man sie ernst nehmen. Gegen die körperlichen und seelischen Schwankungen gehen hier viele Frauen unterschiedliche Wege. Es gibt Naturheilmittel, wie Traubensilberkerze, Johanniskraut, sibirischer Rhabarber, manchen Frauen helfen tatsächlich Antidepressiva, manchen eine Hormonersatztherapie. Schilddrüse solltest du wirklich checken lassen. 

Was Hormone anbelangt, löst oft der Mangel an Progesteron Schlafstörungen aus. 

Mit deinem Mann: diese Gedanken in den dunklen Tälern, da bin ich inzwischen vorsichtig. Es ist gut zu gucken, ob es wirklich Dinge gibt, die zu verändern sind, auch in der Beziehung. Aber diese Stimmungstiefs sind meiner Erfahrung nach wie ein Graufilter, man sieht nur noch das Negative und tut dem Partner oft Unrecht, einfach weil man nach Gründen sucht, warum man sich so mies fühlt. Dabei ist es das hormonelle Tief.

Leider gibt es nicht ein Mittel, das für alle hilft. Du wirst deinen eigenen Weg finden müssen. Aber du bist nicht allein. Hier im Forum teilen wir Freud und Leid. Und es wird auch wieder besser. Glg Jorinde 

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29.06.2018, 17:19 Uhr
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Jorinde, in dem was du schreibst finde ich mich sehr stark wieder. Täler in denen sich das Leben traurig und dunkel anfühlt,   ständiges Sorgen, komische Ängste, Zwangsgedanken, Hibbeligkeit. Das trifft genau auf mich zu. Nimmst du eigentlich Hormone? Wie lange hat die schlimmste Phase bei dir gedauert? Oder geht es dir seit Jahren immer gleich schlecht?

LG

Toffifee

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02.07.2018, 10:12 Uhr
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Liebe Toffifee, hab jetzt erst deine Frage gesehen. Jetzt weiß ich aus dem anderen Post, dass wir eine ähnliche Geschichte haben. Stimmungsschwankungen habe ich schon mein ganzes Leben. Ein männl. Thp. hatte mich schon mal auf den Zusammenhang mit dem Zyklus hingewiesen. Darüber war ich damals (vor 25 Jahren regelrecht empört). Ich doch nich! Aber so ab 40 fiel mir selbst doch auf, dass ich 2Wochen fit, eine Woche hibbelig und gereizt, eine Woche müde und fertig war. Ab Mitte 40 kam dann diese krasse Angst und die körperl. Beschwerden dazu. Seit sich der Zyklus immer mehr auflöst, kann ich es nicht mehr sagen, wann und wie lange Tiefs anhalten. In den langen Zyklen ohne Blutung hatte ich eher Hitze und Schlafprobleme und meistens irgendwann PMSartige Beschwerden (Wassereinlagerungn, Brustschmerzen), aber emotional wars oft ausgeglichener. Ich schreibe mir das per App auf, Stimmung und Beschwerden, dann kann ich in den Tiefs nachsehen, dass es gute Phasen mit :-):KISSING::GIRL 252:gab und nicht nur . Sonst frag ich immer meinen Mann, weil ich denke, ich hab mir gute Phasen nur eingebildet.  ich glaube, in den WJ geht es mir oft wie in der Pubertät, himmelhochjauchzendzutodebetrübt. Wenn ich hier drüber schreibe und sehe, dass es anderen auch so geht, hilft mir das sehr. GLG :IN LOVE:Jorinde

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30.06.2018, 13:27 Uhr
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Ja, er hat mir Benzos verschrieben. Mir war nicht wohl dabei, eben wegen der Gefahr von Abhängigkeit. Aus diesem Grund hat er mir dann noch ein Antihistamin verschrieben, so dass ich die beiden Medis abwechselnd nehmen kann und keine "Resistenz" entwickle und somit die Dosis steigern müsste. Davor hatte ich natürlich erst pflanzliche Präparate ausbrobiert, selbstgekaufte. Doch die hatten keine Wirkung, Baldrian, Hopfe und Co., da konnte ich die halbe Packung schlucken und lag trotzdem wach.

Wegen der Beziehung mit meinem Mann: wenn ich "klar" bin bin ich mir auch sicher, dass er der Richtge ist und dass ich mit ihm alt werden möchte. Wo die Grenze zwischen "Midlifecrisis" und "Wechseljahrbeschwerden" liegt, ist vielleicht gar nicht klar festzumachen. Ich denke, die beiden Sachen vermischen sich an ihren Rändern. Doch eben, dann kriege ich von den Hormonen wieder einen Schlag in die Magengrube, taumle, verliere den Boden unter den Füssen und falle in die Tiefe und dann ist mir nichts mehr klar. Nein, ich denke nicht, dass die Beziehung zu meinem Mann mein Problem ist. Ich denke, dass das Hormonchaos mich an ihr zweifeln lässt. Zum Glück hatten wir gestern und heute gute Gespräche deswegen zusammen, es tat mir gut ihm (wieder und wieder) zu beschreiben, wie beschissen ich mich zur Zeit immer wieder fühle. Er hat nicht viel gesagt (was hätte er auch sagen sollen..?!), doch er hat zugehört, das war mir ganz wichtig.

 

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02.07.2018, 10:20 Uhr
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Liebe Feder, das hört sich doch gut an. Ein Stück weit ist es auch "normal", dass man phasenweise den Partner toll und dann mal nicht toll findet. Ich kenne das auch von mir, diese Zweifel. Zweifel sind eine regelrechte Page in den WJ, ich zweifle an allem und mache mir Sorgen. Manchmal muss ich selber schon schmunzeln wie extrem ich da oft bin.

 

Wenn ihr reden könnt, das ist die halbe Miete. Ich sage meinem Mann auch, wie es mir geht, dass ich mir eben sehr schwer tue mit den WJ. Ich habe oft ein schlechtes Gewissen, wichtig ist, dass man in dem Chaos doch auch Sachen findet, die man gemeinsam macht, die Spass machen, die verbinden. Und sich Freiraum lässt.

GLG :IN LOVE:Jorinde

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29.06.2018, 08:03 Uhr
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Guten Morgen Feder, die Zustände, die du beschreibst, kenne ich auch. Es ging mir Jahre lang so. Ich kann dich beruhigen: Es geht vorbei und es werden auch für dich Zeiten wieder kommen, wo es dir gut geht. Das glaubt man bloss nicht, wenn man so im "Loch" steckt. Im Moment ist das für dich unvorstellbar.

Wie andere hier schon geraten haben, ist eine Therapie in dieser Zeit sinnvoll, vor allem, wenn das in solch starken depressiven Zuständen ausartet. Für mich tönt deine Beschreibung wie eine midlifecrisis. Vor allem, weil du an den Gefühlen für deinen Mann zweifelst und glaubst, es würde dir besser gehen, wenn du dich trennst. In einer Depression fühlt man nichts mehr und dann kommen Gedanken, dass die Liebe zum Partner erloschen ist. Das stimmt aber nicht! Deine körperlichen und seelischen Leiden werden durch eine Trennung wahrscheinlich nicht gelindert, weil sie hormonell bedingt sind.

Deine Ehe kann ich nicht beurteilen und manche trennen sich und beginnen noch mal neu. Manche sind hinterher froh. Viele bereuen es später. Es gibt auch viele Paare, wo der Partner sich entfernt, weil Frau unter den WJ leidet und sich verändert. Diese Zeit ist für beide Chaos.

Besser ist es, solch weitreichende Entscheidungen zu treffen, wenn das Hormonchaos sich gelegt hat.

Ich hatte damals den Wunsch, in eine Höhle zu kriechen. Wollte am liebsten alleine sein und meine Ruhe haben. Ich wollte diese Veränderung in mir be- und verarbeiten. Alleine. Auf der anderen Seite wusste ich auch oft gar nicht, was mir denn gut tut. Alles war irgendwie verkehrt. Nichts war mehr so, wie es war. Ich hatte definitiv eine Depression. Therapie hat mir geholfen und Progesteron. Aber trotzdem waren es Jahre, in denen es mir schlecht ging.

Heute bin ich überzeugt, dass mir, zusätzlich zu den Hormonen, auch viele Stoffe gefehlt haben. Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, die Schilddrüse spielte auch verrückt.....leider wusste ich darüber zu wenig und auch die Ärzte haben mir keinen Hinweis gegeben. 

Lass dich nicht unterkriegen! :ROSE:

LG von Wuppertalerin

 

 

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29.06.2018, 19:16 Uhr
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Hallo liebe Feder!

Mit der Achterbahn der Gefühle bist du absolut nicht alleine! Mir geht es momentan genauso. Seltsame Gefühle, Ängste, Gedanken die einen quälen sind an der Tagesordnung. Ich nehme ein AD, weil es mir seit März besonders schlecht ging. Eine Zeit lang ging es bergauf, aber jetzt, wo wir in Urlaub sind ist es wieder schlechter geworden. Ich versuche sehr viel, mir selbst gut zuzureden, dass das normal ist, dass das nur von Hormonschwankungen kommt, dass das die Wechseljahre sind. Ich sage mir: dir kann nichts passieren, es ist bis jetzt nie etwas passiert. Ganz viele andere haben das auch. Bleib ganz ruhig. Es wird wieder besser werden. Usw. Manchmal glaube mir das dann selbst. Dann fühle ich mich besser. Aber die schlechten Gefühle kommen wieder und dann muss ich mich wieder beruhigen.

Wenn ich nicht lesen würde, dass es vielen anderen hier genauso geht würde ich ja denken ich werde meschugge. Es ist beängstigend. Speziell für mich, wo ich schon immer unter Panikattacken gelitten habe und deshalb schon lange ein AD nehme. Da stellt man seine Psyche umso mehr in Frage. Wer hätte gedacht, dass mit den WJ soviele Beschwerden verbunden sind!

Ich muss dazu sagen, ich werde nächstes Monat schon 53, bei mir hat das ganze also relativ spät begonnen. Deswegen fühlt es sich aber trotzdem nicht besser an. Ich habe immer noch die Regel, aber anders als früher, schwächer und wechselnde Zyklen. Momentan habe ich am 9. ZT noch immer eine leichte Schmierblutung. Keine Ahnung, wie lange ich die Mens noch haben werde. Sollte doch in dem Alter auch irgendwann mal vorbei sein. Mein FA meinte ja trotzdem ich wäre noch nicht im Wechsel und ich wäre noch zu jung dafür......weiß nicht was der meint, wann ich alt genug dafür wäre....mit 60 vielleicht?%)

Ich hoffe, dir hilft der Austausch hier im Forum ein wenig!

LG

Toffifee

 

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30.06.2018, 13:17 Uhr
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Vielen Dank für euere mitfühlenden Worte. Es tut mir gut zu lesen, dass ich mit meinen difusen Gefühlen nicht alleine bin.

Ja, mein Hausarzt hat mir Benzos verschrieben. Mir war nicht wohl dabei, vorallem in Anbetragt der Abhängigkeitsgefahr. Aus diesem Grund hat er mir dann noch ein Antihistamin verschrieben, dass beruhigt und auch bei Angstzuständen verschrieben wird. Ich habe für drei Wochen das Benzo genommen und dann eine Woche das Antihistamin. Da ich seit rund drei Wochen (relativ) gut schlafe, nehme ich zur Zeit keines davon. Dafür habe ich mir gestern ein Johanniskraut-Präparat geholt, ich hoffe, das schlägt bald an. Verrückt, ich stand in der Apotheke und wollte die Tabletten bestellen und brach in Tränen aus, stand schluchzend vor der Verkäuferin. Das bin nicht ich! Das mit der Weinerlichkeit habe ich seit ca. 2 Jahren, doch in den letzten Wochen wurde das zur Plage, ich breche bei jeder Kleinigkeit in Tränen aus. Das war ja noch irgendwie niedlich während der Schwangerschaft, damals hatten auch alle Verständnis dafür, doch jetzt?

 

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02.07.2018, 10:30 Uhr
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Liebe Feder, also statt tagelang nicht oder kaum zu schlafen, ist es besser zu überbrücken. Zopiclon, das ich sehr, sehr selten nehme, hat auch Abhängigkeitsproblematik. Liegt so zwischen Benzos und dem Antihistaminikum. Das Antihistamin macht dafür Hangover, Benzos und die Z_Tabletten werden schneller abgebaut. Hat alles Vor- und Nachteile und ständig sollte man es nicht nehmen, da wäre dann ein Ad besser. Aber du scheinst ja auch immer wieder Phasen zu haben, wo du schlafen kannst.

Einer Freundin von mir hat Johanniskraut gut geholfen. Mir leider nicht. 

Heuleritis wie ich sie nenne habe ich seit 2014... Phasenweise... In anderen Phasen habe ich Wuteritis... Da gehe ich sehr schnell hoch und explodiere... Ist vielleicht leichter, wobei auch sehr unangenehm. Heultage sind wir wie im Wochenbett oder am Anfang der Schwangerschaft, genau, ja leider ist das bei WJ Frauen nicht so entzückend, warum eigentlich nicht.. Tränen reinigen von innen. Glg Jorinde

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30.06.2018, 19:58 Uhr
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Liebe Feder 

Ich glaube die Weinerlichkeit haben sehr viele Frauen in den wechseljahren. Ich kenne das allerdings (noch) nicht.

Dafür sind mir noch einige andere komische Gefühle dea letzten Jahres eingefallen... Würde mich auch interessieren ob du oder andere das kennen:

Eine Zeitlang hatte ich immer nachmittags gegen 17h so einen Gefühlseinbruch... da konnte ich die Uhr nach stellen. Das ist jetzt aber wieder weg. 

Eine Zeitlang hatte ich so totale Anspannungsgefühle ohne Grund. Gefühlt im Bauch. Ich glaub das kommt wenn das Progesteron zu wenig ist ganz am Anfang der Wechseljahre. 

Anfangs als ich so schlecht einschlafen konnte hatte ich sogar angst vor dem zu Bett gehen. DaS hat es noch schlimmer gemacht. ...

Dann hatte ich eine Zeit das Gefühl wenn das Sich schlecht fühlen mal kurz nachlässt am Tag dann muß ich heulen! Und zwar eher vor Erleichterung als aus Weinerlichkeit.... das war auch ganz komisch. 

Ach herrje... Da machen wir schon was durch! 

Jedenfalls genieße ich gerade jeden Tag an dem ich mal nichts habe! Kein Herzrasen, keine komischen oder depressiven Gefühle, keine Schlafstörungen, keine inneren Unruhezustände. Ich weiß es mehr zu schätzen als früher mich mal gut zu fühlen. 

Dasselbe wünsche ich dir! !!!

Probier das Johanniskraut aus. Bei mir hat es leider nicht geholfen. Aber jede ist anders. Ich hoffe es hilft dir! Bei mir weiter gesagt Lavendel. ...

Liebe Grüße von Schönewelt 

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30.06.2018, 21:38 Uhr
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Guten Abend Schönewelt

Ein komisches Gefühl im Bauch habe ich auch ganz oft. So, als stünde ich unter enormem Stress und mein Körper schüttete Adrenalin aus. Dabei liege ich im Bett, nichts ist passiert, das Leben um mich plätschert ruhig dahin. 

Echt, sowas hätte ich mir nie erträumt. Ich dachte "Wechseljahre, nun dann schwitzt du halt ein bisschen und damit hat es sich.". Pustekuchen. Und ich bin ja noch gar nicht wirklich in den Wechseljahren. Mein Zyklus ist (noch) regelmässig. Allerdings habe ich seit einem Jahr immer mal wieder starke Schmerzen, gleich den Schmerzen, die ich in der Pubertät während der Mens hatte. Und seit etwa drei Monaten dauert sie länger, ich habe jetzt gegen Ende drei Tage Schmierblutung, das hatte ich davor noch nie.

Es tut mir echt gut, mir hier alles von der Seele schreiben zu können. Heute hatte ich nach Wochen erstmals wieder einen Tag ohne Krise und Heulattacke, das freut mich gerade sehr!

Liebe Grüsse, Feder.

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01.07.2018, 08:34 Uhr
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Guten Morgen liebe Feder

Ich hätte auch nie gedacht dass mich die Wechseljahre so raus hauen können. Eine Freundin von mir kam schon viel früher mit Anfang 40 in die WJ und ich dachte immer,  was macht die für ein Aufhebens darum. .. Nun muss ich mich eines andren belehren lassen!

Genau wie du dachte ich dass es irgendwann ein paar Hitzewallungen sein werden und das war's. 

Genau wie bei dir war es ab Mitte  letztes Jahr bei mir so dass der Zyklus noch komplett normal war und diese Schlafstörungen anfingen. Hatte ich ja geschrieben. Das fällt besonders schwer bei normalem zyklus die ganzen Vegetativen Probleme den WJ zuordnen zu können. Am Anfang ist es wohl am ehesten das Progesteron was einem fehlt und wegen dem man nicht einschlafen kann. Und diese  innere Anspannung und Unruhe. Ich hab mal gelesen dass der Körper versucht die letzten  Eier zum Reifem zu bringen dafür aber nicht mehr genug Hormone hat. Daher versucht er das über ein Stresshormon der Nebenniere. Deshalb fühlen wir und so beschissen .

Bei  mir ging diese Phase relativ schnell über in die jetzige Phase wo glaube ich der Östrogenmangel überwiegt und die Ängste, depressiven Stimmungen und die Durchschlafstörungen. Und das merke ich eben am Zyklus auch. Eisprünge sind Fehlanzeige inzwischen. Der Zyklus ist aber noch da

Mal schauen was danach kommt. Hitzewellen habe ich ja überhaupt noch nicht.....

Liebe Grüße und einen schönen sonnigen Tag dir

Schönewelt

 

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01.07.2018, 09:51 Uhr
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Guten Morgen zurück

Nachdem ich gestern einen total unbeschwerten Tag hatte und ich mich (mal wieder) gefragt hatte, ob ich mir diese dunklen Täler nur vorgestellt habe, kämpfe ich heute seit der Früh gegen dieses difuse Gefühl des Überfordertsein, mein Magen krampft sich zusammen, ich hätte schon x-mal losheulen können. Da mein Jüngster einen Freund zum Übernachten hier hatte, riss/reisse ich mich zusammen so gut es geht.

Wenn ich die Berichte hier so lese bin ich echt froh, haben sowohl meine TCM-Ärztin im vergangenen Jahr und diesen Frühling meine Frauenärztin auf Vorboten der Wechseljahre getippt. Denn wenn ich in meinem Umfeld sage, ich leide unter Wechseljahrbeschwerden, werde ich ungläubig angeschaut, nö, nicht du, du bist noch viel zu jung dafür. Meine TCM-Ärztin hat gesagt, dass man rund fünf Jahre vor den effektiven Wechseljahren (Zyklus wird länger/kürzer, bleibt aus) erste Symptome verspüren kann. 

Dir und allen anderen wünsche ich einen schönen Tag, und hoffe, ihr könnt die Sonne geniessen.

Liebe Grüsse, Feder.

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