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ADFD - Vorsicht!

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Wechseljahre

15.11.2005 | 05:41 Uhr

Hallo zusammen,

heute wurde mehrfach der Link www.adfd.de genannt.

Es gibt, u.a. auch im Kompetenznetz-Depression einige Stimmen, die diese unabhängige Seite sehr kritisch beachten.

Einige Dinge, die bei der Verschreibung und Nutzung von ADS hinreichend bekannt sind, werden dort recht einseitig und angst erregend dargestellt.

Bitte bewertet diese Seite dementsprechend vorsichtig !!!

Viele Grüße
Uschi

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15.11.2005, 07:56 Uhr
Antwort

Hallo Uschi,

das stimmt so nicht, ich war (bin es immer noch, aber schreibe schon länger nicht mehr) in dem Forum Moderatorin, dort melden sich Betroffene, die genau die Erfahrungen gemacht haben, die dort beschrieben werden. Jeder muss für sich entscheiden, was er macht, was er liest... Darum kann man in das Forum schauen oder man schaut nicht hinein...das Gleiche gilt für das Kompetenznetzforum, aber man muss es erwähnen, damit sich jeder ganz frei informieren und dann entscheiden kann.
Mein Tochter hat die Erfahrungen gemacht, die dort beschrieben werden, leider! Mit Angst machen hat das leider nichts zu tun, hätten wir z. B. von den Nebenwirkungen vorher etwas gewusst, uns haben die Fachärzte immer gesagt, dass es keine Entzugserscheinungen gibt usw. , meine Tochter hätte die Tabletten nie eingenommen.
Sie ist teilweise durch die Hölle gegangen, genauso gibt es Menschen, die mit den Medis kein o. fast keine Probleme haben!
Wie gesagt, wobei man SSRI (Serotoninwiederaufnahmehemmer) von AD unterscheiden muss, genauso Neuroleptika u. Benzos. Daher meine Bitte, in dem adfd- Forum die Infos erst ganz genau durchlesen und sich dann ein Urteil bilden.

LG
Daniela

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15.11.2005, 08:19 Uhr
Antwort

Hallo Daniela,

ist o.k., bin ímmer offen für Kritik und ebenso immer dafür, dass man sich als Betroffene sein eigenes Bild macht. Nur erscheint diese Seite einigen Fach-leuten wohl zu einseitig. Dies wollte ich nur zu bedenken geben.

Übrigens steht in jedem Beipackzettel, dass man ADs auf jeden Fall ein- und ausschleichen soll. Es wird doch durch alle ADs im Gehirn bewirkt, dass mehr Serotonin frei verfügbar ist. WErden die Rezeptoren dann plötzlich nicht mehr durch die ADs besetzt, kommt es zu einem plötzlichen Serotoninmangel, der diese Absetz- (nicht Enzugssymtome) verursacht. Stimmt das so in etwa?

Ich bin Laie auf dem Gebiet, habe nur aufgrund meiner eigenen sehr schlimmen Erfahrungen versucht, mich ein wenig schlau zu machen.

Übrigens wüsste ich heute nicht, wie ich mein Leben ohne ADs hätte weiterleben können.... Diese habe ich nach einigen Monaten problemlos wieder abgesetzt und war genesen.

Liebe Grüße
Uschi

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16.11.2005, 01:06 Uhr
Antwort

Hallo Uschi,
Nachdem ich am Montag meinen beh.Arzt selber um ein AD gebeten habe,weil ich das Gefühl habe meinen Zustand so nicht länger ertragen zu können,hat er mir Zoloft verschrieben.nachdem ich jetzt die Informationen auf der ADF Seite gelesen habe ,bin ich doch wieder total verunsichert.Das Bundesgesundheitsamz hat da angeblich eindeutige Studien,worin belegt ist,das Depressionen eindeutig auch auf einen Serotoninmangel im Gehirn zurückzuführen sind.Auf der ADF Seite wird da ja eigentlich schon wieder fast das Gegenteil behauptet.Mein HA.meint ich brauche unbedingt ein AD.
Meine Therapeutin ist da genau der gegenteiligen Ansicht.Hast du ADs genommen ,und wenn ja,wie waren deine Erfahrungen damit.
Am liebsten würde ich natürlich gar nichts einnehmen.
habe zusätzlich zur Depr.auch noch eine Angststörung.
Eigentlich denke ich ja auch,dass die Heilung,darin besteht sich seinen Ängsten zu stellen,sie zu durchleben.

ich habe doch mal voll im Leben getanden
einen verantwortungsvollen Beruf gehabt und 2 Söhne allein grossgezogen.
kann mich einfach nicht damit abfinden,das ich jetzt so gar kein zutrauen mehr in meine eigenen Fähigkeiten habe.
Kostet mich schon Überwindung mich hier mal wieder zu Wort zu melden.
Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt und ist aus diesem Loch wieder rausgekommen.
Würde mich über Antworten freuen.
Liebe Grüsse
Angelika

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16.11.2005, 03:18 Uhr
Antwort

Liebe Angelika,

ich habe ja bereits wegen den Infos auf o.g. Seiten meine Bedenken geäußert. Viele einschlägige andere Seiten, hervorzuheben hier vor allem das www.kompetenznetz-depression.de sowie viele kompetente Ärzte, z.T. aus psych. Fachkliniken, beurteilen diese *Negativmeldungen* bzgl. den ADs der Neuen Generation (den SSRIS) sehr kritisch.

Die meisten Informationen beziehen sich normalerweise darauf, dass die SSRIs sogar viel besser vertragen werden und nebenwirkungsärmer sind als die trizyklischen ADS.

Nun zu deiner Frage: Ja, ich habe ADs genommen, das Citalopram und das für einige Monate. Und ehrlich - ich bin sehr dankbar, dass es diese Art von Medikamenten gibt. Es hat mir innerhalb weniger Wochen wieder dazu verholfen, Mensch sein zu können. Ich nahm die Tabl. insgesamt mehrere Monate ein und habe sie dann langsam ausgeschlichen.

Die Schwierigkeit bei den ADs liegt m.E. immer darin, dem jeweiligen Patienten das genau für ihn richtige zu verschreiben.

Das heißt: Leidest du eh schon unter einer agitierten Form der D (viel Unruhe, Angst) sollte eines gewählt werden, dass zumindest normal auf den Antrieb wirkt, nicht etwa eines, das diesen noch steigert.

Hast du eine D, bei der du dich gelähmt fühlst, kommt dann eher eines in Betracht, was deinen Antrieb deutlich steigert.

Übrigens ist das dir verordnete Zoloft (Sertralin) eines der neutralen Sorte.

Die ersten Tage der Einnahme von ADs kann es zu vermehrten Nebenwirkungen kommen, deshalb sollte man in kleinen Schritten die Dosis steigern. Alles ist dann viel verträglicher.

Liebe Angelika, wenn du eine echte D hast, lass dir helfen. Ein Bluthochdruckpatienten würde auch nicht die notwendigen Medikamente verweigern, nur weil 1000 Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel stehen (und diese sind bei solchen Mitteln auch nicht ohne...)

Wenn du mehr Infos brauchst, lies mal ein wenig im Forum des Kompetenznetzes. Ich habe gerade vor einigen Tagen entdeckt, dass es dort ein ganz gutes, von Fachpersonal betreutes Forum gibt.

Wenn du noch Fragen hast, helfe ich dir natürlich gerne weiter - wenn ich kann.

Liebe Grüße
Uschi

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16.11.2005, 03:34 Uhr
Antwort

Liebe Angelika,

jetzt habe ich doch glatt noch was wichtiges vergessen.

Ich wollte noch einmal auf deinen Satz eingehen, dass die Heilung doch eigentlich darin besteht, sich den Ängsten zu stellen.

Ich gebe dir hier vollkommen recht.

Ich habe auch (früher) und vor allem
b e v o r ich an der D erkrankt bin, mit Ängsten zu tun gehabt (soziale Ängste usw.) Ich habe mich einer Verhaltenstherapie unterzogen, die mir damals wirklich sehr gut geholfen hat. Ich habe gelernt, in belastende Situationen reinzugehen, festzustellen, es wird trotz der massiven Symptome, die ich hatte, nichts schlimmes passieren. Mit jeder solchen Erfahrung wurden meine Ängste kleiner und ich kann heute sagen, dass mir diese Form der Therapie wirklich viel gebracht hat.

Wenn jedoch der Serotoninspiegel in deinem Gehirn massiv gestört ist, hast du mit diesen Methoden kaum eine Chance. Das ist einfach eine vollkommen andere Situation. Übrigens ist es heute schon möglich, durch bestimmte bildgebende Verfahren die Unterschiede zwischen einem normal funktionierendem Gehirn und dem eines depressiven festzustellen. Die Aktivitäten sind vollkommen anders.

Ich habe mir damals mehrere Bücher zum Thema gekauft, eines davon möchte ich hier mal ausdrücklich empfehlen:

Ärtzlicher Ratgeber
Depression und Angst
erkennen - behandeln - heilen

Herausgegeben vom Verlag Gesundheit in Wort und Bild

Erhältlich über alle Apotheken (kann man da auch bestellen, falls nicht vorrätig oder über www.wortundbild.de)

Nochmals viele Grüße
Uschi

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16.11.2005, 03:48 Uhr
Antwort

Liebe Uschi,
danke für deine ausführliche Antwort.bei mir ist schon eine schwere depression diagnostiziert worden und ich bin auch in therap. Behandlung.frühkindliche Störungen usw.
nur bis vor 6 jahren habe ich alles ohne Medikamente hinbekommen.Erlebe im Moment ähnliches wie auch leinimaus es beschreibt.Könnte vom Alter her schon auch in die WJ passen.
Hast du das AD ohne probleme ausschleichen können?Im Kompetenznetz bin ich auch des öfteren am lesen.
Möchte einfach wieder etwas mehr Lebensfreude erlangen und wieder mal so richtig herzhaft lachen können.
Habe mal so viel geleistet und traue mir jetzt gar nichts mehr zu.
Na wenigstens schreibe ich jetzt mal wieder hier.
Wie geht es dir denn jetzt ohne AD?.War ja nicht so lange das du sie eingenommen hast

liebe Grüsse
Angelika

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16.11.2005, 04:27 Uhr
Antwort

Liebe Uschi,
auch ich gehe immer wieder ganz bewusst die die mir angstauslösenden Situationen hinein und stelle dann auch hinterher immer wieder fest,dass die Angst doch oft völlig unbegründet war.
Doch stelle ich auch fest,das das ewige weinen,damit auch nicht aufgehört hat.
Ich werde meinen Arzt jetzt mal darauf ansprechen,ob da nicht mal diese Untersuchung bei mir gemacht werden kann.Man muss ja heute alles einfordern von den Ärzten.werde mich mal trauen.
danke für die Antwort.
Liebe Grüsse
Angelika

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16.11.2005, 07:31 Uhr
Antwort

Liebe Angelika,

nun weiß ich leider auch nicht, ob dieses Verfahren bereits in der üblichen Diagnostik eingesetzt wird oder nur zu Forschungszwecken.

Frag einfach deinen Arzt, wäre schön, wenn du mir noch einmal vom Ergebnis berichten würdest.

Ganz liebe Grüße
und eine gute ruhige Nacht für dich
Uschi

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16.11.2005, 10:41 Uhr
Antwort

Liebe Uschi,
habe nächste Woche einen Termin und werde da mal nachfragen.
Werde mich dann melden und berichten .
dir auch eine gute Nacht.
Liebe Grüsse
Angelika

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