Hallo, seit ca. 2 Jahren leide ich unter saurem Aufstoßen, die Magenspiegelung vor ca. 2 Jahren hat nichts bedrohliches ergeben, lt. Arzt ist bei mir die Magensäure am falschen Platz. Pantozol und co. helfen nicht wirklich, Talcid und co. erst recht nicht. Mit meiner Ernährung passe ich auf, wenig Magensäurelocker, nur 2 Milchkaffe am Tag und als Getränk Heilwasser, Caro Kaffee und Fencheltee.
Meine Frage, wie oft soll man eine Magenspiegelung machen lassen, um zu kontrollieren, ob sich etwas verändert hat.Pro Jahr 1 Mal oder alle 2 Jahre ??? Danke Petra
wie oft Magenspiegelung zur Kontrolle
Kategorie: Magen-Darm » Forum Sodbrennen
Antwort
Hallo Petra,
was Ihr Arzt damit meint, die Magensäure sei am falschen Platz, ist mir zunächst unverständlich. Es sei denn, er meint damit, daß die Säure in die Speiseröhre aufsteigt, um sich im Mund ihren Ausgang zu suchen.
Die von Ihnen genannten Medikamente dürften dazu auch nicht geeignet sein, wie mir scheint. Denn Aufstoßen kommt gewöhnlich durch einen Stau am Magenausgang zustande, wodurch die Nahrung länger als gewöhnlich im Magen zurück bleibt (Gärung und Fäulnis). Dafür gibt es verschiedene Gründe.
Entweder die Bauchspeicheldrüse produziert nicht genügend Bikarbonat, was auch durch Pantozol herbeigeführt werden kann oder der Magenausgang funktioniert nicht richtig und, was am ehesten wahrscheinlich ist, es wird falsch gegessen, z.B. falsche Zusammensetzung der Nahrung (Obst und Milchprodukte usw.), aber auch verfrühte Nahrungsaufnahmen, d.h. wenn die Verdauungszeiten nicht eingehalten werden( mind. 4 Stunden), bei bestimmten Nahrungsmitteln mehr. Es empfehlen sich daher nur 3 Mahlzeiten tgl.
Fencheltee sollten Sie nicht regelmäßig trinken. Er kann karzinogen wirken.
Eine Magenspiegelung, wie Sie sie regelmäßig für angebracht zu halten scheinen, ist m.E. vor strenger Überprüfung der o.a. Infragestellungen überhaupt nicht erforderlich.
Frdl. Gruß
Kurt Schmidt
Antwort
Hallo Herr Schmidt,
danke für die schnelle Antwort. Ich glaube, er meinte damit den Rückfluß der Magensäure. In dem Gutachten steht :leichtgradige Typ C-Gastritis der Magenantrum- und Intermediärmukosa u.a. durch Gallereflux oder medikamentös induziert. Kein Nachweis von HP oder einer Schleimhautatrophie.
Die wiederholt auftretenden Ereignisse mit Übelkeit (habe ich jetzt allerdings nicht mehr) sowie Aufstoßen sind vom klinischen Aspekt durch eine Refluxkrankheit der Speiseröhre zu erklären.
Das Schreiben ist von vor 2 Jahren.
Ich muß zugeben, daß ich ständig etwas am naschen bin, da ich sowieso durch diese Geschichte abgenommen habe und auch schon vorher keine Gewichtsprobleme hatte. Danke für den Tip mit dem Fencheltee, welche Alternative denn? Pfefferminztee soll man ja auch nicht. Ich leide oft unter extremen Völlegefühl, esse immer nur kleine Portionen. Außerdem bin ich sehr nervös, obwohl ich eigentlich keinen Grund habe. Meine Mutter hat auch einen einen Reizmagen,vielleicht habe ich das geerbt. Ich selbst bin 50 Jahre und habe 2 Kinder, aber selbst in den Schwangerschaften hatte ich nie Sodbrennen. Die ganze Geschichte fing erst vor ca. 2,5 Jahren an.
Ich habe Angst bezüglich Speiseröhrenkrebs, deshalb meine Frage nach der Kontrolle.
liebe Grüße und vielen Dank
Petra
Antwort
Hallo Herr Schmidt. Die Tabletten nehme ich schon seit einem Jahr nicht mehr und nun villt. ab und zu mal
Danke, viele Grüße. Petra
Antwort
Hallo Petra,
ich darf noch einmal auf Ihre ergänzenden Angaben eingehen.
Die C-Gastritis verpflichtet Sie eigentlich zu strenger Selbstdisziplin, weil irgendwelche Ungereimtheiten in der Ernährung schnell eskalieren können.
Aufstoßen durch Reflux:
Reflux bedeutet Rückfluß. Es ist also nicht die Ursache Ihrer Beschwerden. Die liegen woanders, z.B. Aufstoßen. Hier hatte ich Ihnen die Möglichkeiten ja schon genannt.
Ich darf diese ergänzen, indem ich Sie darauf hinweise, daß Ihr ständiges Naschen geradezu typisch für Aufstoßen und Völlegefühl sein kann. Nicht nur deswegen, weil es sich dabei um saure Nahrung handelt, sondern auch wegen der vermutlich nicht eingehaltenen Verdauungszeiten (Gärung und Fäulnis).
Daß Sie nervös sind, ist auch nicht verwunderlich. Denn der Zucker ist ein Vitamin-B-Räuber, welches für ein gut funktionierendes Nervensystem ausschlaggebend ist.
Unter Berücksichtigung dieser auf diese Weise zu erklärenden Möglichkeiten ist ein Krebsrisiko ziemlich abwegig.
Frdl. Gruß
Kurt Schmidt
Antwort
Vielen Dank für die Antwort, werde noch mehr auf meine Ernährung achten.
Petra
Antwort
Hallo Petra,
Sie können die Protonenpumpenhemmer auch durch Natriumhydrogencarbonat ersetzen. Dann riskieren Sie nicht soviel Nebenwirkungen.
Frdl. Gruß
Kurt Schmidt
Antwort
Hallo Herr Schmidt,
ich trinke ca. 1 Fl. Heilwasser am Tag, da ist sehr viel Bicarbonat drin. Reicht das? Mal eine blöde Frage, gewöhnt sich der Körper nicht an die Zufuhr von außen und drosselt die eigene Produktion?
Welchen Tee empfehlen Sie denn anstatt Fencheltee?
Die Protonenpumpenhemmer nehme ich nur sehr selten, ich war auch schon bei einer Heilpraktikerin, Homöophatin, habe Schüssler Salze ausprobiert, nichts hat geholfen.
Mit meiner Nascherei meinte ich allerdings nicht nur Süßes, sondern auch Obst, (wenig saures), Käse, Joghurt, also auch gesundes, da Sie ja auch immer schreiben, man sollte eher eiweißreiche Nahrung zu sich nehmen.
Durch dieses Forum und diverse Literatur lernt man ja ständig dazu und merkt es natürlich auch, wie wichtig die richtige Ernährung ist.
liebe Grüße Petra
Kommentar
Hallo Petra,
habe mit Interesse deine Beiträge gelesen. Wollte gern wissen, ob du das Problem des Reflux in den Griff bekommen hast.
Bei mir liegt der Fall ähnlich. Habe seit 2,5 Jahren Druck hinter dem Brustbein und oft das Gefühl einer angehenden Bronchietis. Sodbrrenn war immer schon, seit meiner Kindheit, ein Problem. Bin regelmässig zur Magenspiegelung gegangen. Befund Januar 2015 war unauffällig. Ich habe eine sogenannte Gleithiausthernie. Ist die Schwäche des Schließmechanismus. Schleimhaut ist leicht gerötet und Bei Bedarf sollte ich PPI's nehmen, was ich natürlich meide. Die Nebenwirkungen sind nicht akzeptabel. Übrigens, die Bronchien sind immer frei, fühlen sich aber entzündet an. Ich war auch beim Lungenarzt und habe sogar ein Oberkörper CT 2015 gemacht. Keine Auffälligkeiten.
Habe das bisher immer mit Hausmitteln bekämpft (Bullrichsalz, Talcid, Heilerde, Rennie erc.).
Irgendwie funktioniert das alles nicht mehr.
Tagsüber habe ich überhaupt kein Problem mit Sodbrennen. Die Nacht ist offensichtlich mein Problem, obwohl ich erhöht schlafe und mind. 6 Stunden vor dem Schlafen nichts mehr esse. Ich esse auch gemäß der Ernährungsdocs eher Eiweißhaltig. Ich trinke keinen Kaffee, Alkohol und rauche nicht. Sport treibe ich auch sehr viel. Allerdings bin ich ein unruhiger Typ und hatte in den letzten 3 Jahren einigen Stress.
Die Ärzte wissen nicht weiter und ich gehe am 12.08. erneut zur Magenspiegelung. Ich probiere im Moment viel aus, kriege das aber nicht in den Griff. Es scheint immer schlimmer zu werden.
Gruß und danke für eure Hinweise......Oliver
Kommentar
Hallo Herr Schmidt,
habe gerade einen Kommentar an Petra geschickt, den Sie 2010 kommentiert haben.
Können Sie den auch sehen. Ich bin neu hier Forum und habe auch ein Problem mit Reflux.
Gruß und danke für die Hinweise......Oliver
Antwort
Hallo Petra,
ich weiß ja nicht, wieviel Bikarbonat in dem Wasser enthalten ist. Es wird nicht viel sein. Wenn Sie es zwischen den Mahlzeiten trinken, hat es ja auch keine direkte Wirkung auf eine überschießende Bildung von Magensäure, die dann bis in die Speiseröhre dringt.
Sodbrennen sollte im akuten Falle mit Bikarbonat behandelt werden ( etwa 1 g), nicht durch wahllose Zuführung während des Tages. Wenn es nach einer Weile nicht besser wird, kann 1/2 Portion nachgeschoben werden.
Wasser sollte 30 ml pro kg Körpergewicht getrunken werden, kein Sprudel, und zwar 30 Min. vor und 2 1/2 Std. nach den Mahlzeiten.
Statt Fencheltee können Anis und Kümmel infrage kommen. Abends Melissentee.
Joghurt und Käse sind saure Nahrungsmittel. Obst ist immer sauer, außer Bananen, Datteln, Feigen.
Hinsichtlich des Eiweißes scheinen Sie sich zu irren. Ich bin kein Befürworter von viel Eiweiß. Ganz im Gegenteil. Die Aufnahme sollte mit 0,5 g pro kg Körpergewicht begrenzt werden. Je nach körperlicher Betätigung kommen o,8 g infrage, bei intensivem Sport höchstens 1,2 g. Eiweiß wird ebenfalls sauer verstoffwechselt.
Frdl. Gruß
Kurt Schmidt