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Wie lange hat man nach einer Biopsie (12 Stanzen) noch sichtlich Blut im Urin?

Kategorie: Männermedizin » Forum Prostatakrebs

25.05.2007 | 09:05 Uhr

Liebe Forum-Teilnehmer,am 18.04.07 habe ich mich im Forum schlau machen wollen , ob ich mich mit meinen PSA-Werten biopsieren lassen sollte oder nicht..Danke Allen die mir geantwortet haben für die Ratschläge und Tips.Aber letztendlich muss man diese Entscheidung doch für sich allein treffen.Ich hab also eine Biopsie mit 12 Stanzen hinter mir.Der Eingriff erfolgte ohne Betäubng am 21.5. und ich muß sagen,daß es problem- und schmerzlos war.Auch wurden vorab keine Darmreinigungsmaßnahmen durchgeführt.Und ein erstes Antibiotikum Tavanic 500 mg bekam ich unmittelbar nach der Biopsie als Tablette sowie 3 weitere gleiche Tabletten mit der Maßgabe jeweils täglich eine zu nehmen.Während am Tag der Biopsie für mich kaum Blut im Urin erkennbar war,ist der Urin an den 2 folgenden Tagen also am 22.5. und heute im Anfang sichtlich blutig, aber nimmt nach weiterem Ablauf normale Farbe - etwas trüb - an. Meine Frage ist das normal ? Und eine weitere Frage: Üblicherweise werden 6 Stanzen genommen.Nur deswegen weil die Krankenkasse nicht mehr zahlt ? Deutet die Anzahl der 12 Stanzen auf ein Problem oder drückt sich darin nur eine besondere Sorgfalt des Arztes aus?
Würde mich über Antworten freuen.Ein frohes Pfingsfest .
Gruß Erich

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25.05.2007, 10:38 Uhr
Antwort

Hallo
zu Anzahl Stanzen:
?Viel hilft viel? - in anderen Situationen falsch, hier ist es RICHTIG! Zur Zeit der Einführung der Sextantenbiopsie (3 Stanzen links, 3 Stanzen rechts) waren die gefunden Tumoren zu einem großen Anteil in einem fortgeschrittenen Stadium (klinisch T2-T3) und somit reichte diese Methode zum Nachweis der meist großen Tumoren. Heute wird Prostatakrebs zumeist im Frühstadium (klinisch T1c) entdeckt, die Tumore sind kleiner und somit auch schwieriger nachzuweisen. Eine Sextantenbiopsie detektiert deshalb nur knapp mehr als die Hälfte der vorhandenen Karzinome. Durch die Erhöhung der Stanzenanzahl von 6 auf 10 oder 12 oder im Zweifel sogar noch mehr wächst somit die Wahrscheinlichkeit, ein Prostatakarzinom in einer Biopsie nachweisen zu können.

Grundsätzlich gilt, je mehr Stanzen desto höher die Entdeckungsrate. Diese Überlegung muß allerdings in vernünftigem Zusammenhang mit dem Volumen der Prostata stehen. Bei kleiner Drüse weniger Stanzen, bei großer Drüse mehr Stanzen.

Weiter sollte bedacht werden: Das Prostatakarzinom entsteht zum größten Anteil in der peripheren Zone der Prostata. Wenn man diese am häufigsten befallende Zone intensiver biopsiert (also eine erhöhte Anzahl an Stanzen), kann man ebenfalls eine Zunahme der Trefferwahrscheinlichkeit erwarten.

zu Blut im Urin:
das wird täglich weniger und ist nach ein paar wenigen Tagen vorbei (vier Tage bei mir).
Wolfhard D. Frost

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26.05.2007, 06:46 Uhr
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Hallo. Ich bin da anderer Ansicht und würde eine Stanzbiopsie mit 12 Stanzen bei mir nie machen lassen. Wenn die Biopsie unter Ultraschall-Führung erfolgt, wo der Krebs in seiner Lage erkennbar ist, reichen m.E. auch 6 Stanzen. Das sind eigentlich auch schon zuviele, wenn man bedenkt, welche Unmengen von Krebszellen bei dieser Durchlöcherung der Prostata über Blut und Lymphe in den Kreislauf geschwemmt werden.
Bei Prostatakrebsen höherer Malignität (ab Gleason = 7) ist das besonders gefährlich.
Mein Gott, warum ist es so schwer, Offenkundiges zu sehen und anzuerkennen? Wenn ich ein Stück Holz oder ein Blatt Papier in den Fluss werfe, dann nimmt die Strömung es mit. Und im menschlichen Körper soll das andersherum sein? Hackethal hat die Gefahren bei Biopsie und Krebsoperationen in seinem Buch Nachoperation klar und detailliert dargelegt: Kapitel II, ab Seite 147. Einem, der das ebenso schlüssig widerlegt, bin ich noch nicht begegnet, obgleich ich in den letzten Jahren viel gelesen habe. Nur oberflächliche Stellungnahmen, die abwimmeln, beruhigen sollen, offensichtlich in dem Wunschdenken, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.
Vieles, was bei Prostatakrebs passiert, geschieht aus kommerziellen Interessen, ist nicht am Wohl der Betroffenen orientiert.
Reinardo

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28.05.2007, 06:26 Uhr
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Sehr schön gesagt!

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