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Ablauf:Rheumaschub

Kategorie: Knochen-Gelenke » Forum Gelenkbeschwerden/Rheuma

12.11.2007 | 10:58 Uhr

Hallo. Ich bin Krankenpflegeschüler und behandle momentan das Thema Rheuma. Was mich speziell interessieren würde ist, ob es bei einem Rheumaschub einen bestimmten Ablauf gibt. Mit freundlichen Grüßen FloBa

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12.11.2007, 03:58 Uhr
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gamü, 12.11.07:

Hallo FloBa,

nein, ein eigentliches Schema oder einen bestimmten Ablauf beim Auftreten eines Rheumaschubes gibt es nicht. Jeder Betroffene erlebt SEINEN Rheumaschub anders.
Ebenso viele Auslöser gibt es, beispielsweise das Wetter, eine wechselhafte, feucht-kalte Witterung löst bei vielen Betroffenen einen Schub aus, Be- und vor allem Überlastung jeglicher Art können einen Schub provozieren, Schlafmangel, schwere seelische Problem- oder gar Schocksituationen oder aber auch Lebensmittel. Auch bei den Lebensmitteln gibt es nicht DAS Lebensmittel, sondern jeder macht da eigene Erfahrungen.
Auch eine Änderung in der Basismedikation kann verantwortlich sein für eine akute Verschlechterung.
Ein Schub kann sich äußern durch vorausgehende unerklärliche Mißstimmung, natürlich durch Schmerzen, Fieber, Schüttelfrost, Schwellung und Unbeweglichkeit oder Steifheit einzelnder Gelenke.
Auch die Dauer eines Schubes ist individuell unterschiedlich, von wenigen Stunden über mehrere Tage bis Wochen.

Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Fragen ein klein wenig beantworten.
Alles Gute für Deine Ausbildung,

viele Grüße,

gamü

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12.11.2007, 04:10 Uhr
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Hallo FloBa,

ich fürchte, Du wirst keine übereinstimmende Antwort bekommen (können). So, wie nicht DEN Rheumaschub gibt, gibt es ja auch nicht DAS Rheuma. Immerhin werden um die 400 recht unterschiedliche Erkrankungen damit zusammengefasst.

Muss also jeder für sich berichten.

Ich habe zum Einen das, was ich als große Schübe bezeichne (die ich dann mal auch der Verdachtsdiagnose Kollagenose zuordne). Da habe ich relativ plötzlich und relativ heftig Schmerzereignisse an Sehnen, Muskeln, Gelenken. (Das kann sich an einem oder wenigen Gelenken manifestieren, aber auch wandern. Ich leide unter extremer Muskelschwäche, so dass ich beispielsweise auf dem Weg vom Bett zur Toilette einfach zusammensacke. Kämmen oder etwas über den Kopf heben geht dann nicht mehr.
Gleichzeitig übermannt mich eine abnorme Müdigkeit, die Leistungsfähigkeit pro Tag liegt bei ungefähr einer - maximal 2 Stunden, wenn überhaupt.
Das Ganze geht einher mit notorischer Untertemperatur und Frösteln, was nicht auschließt, dass ich Schweißausbrüche habe (hauptsächlich kalte, aber durchaus auch mal warme). Ich vertrage ÜBERHAUPT kein Bad, brauche aber dennoch viel viel Wärme. Sitzen ist nahezu unmöglich, zu anstrengend und auch zu schmerzhaft.

Das war mal die Kurzfassung (Krampfanfälle und sowas beschreibe ich hier mal nicht).
Ich habe ohne meinen Willen jedesmal 12 - 15 Kilo abgenommen und eine Malabsorption (benötige im Schub PUREN Zucker).

Von jedem Schub behalte ich Andenken. Die Müdigkeit und sehr geringe Belastbarkeit begleitet mich seit dem ersten Schub 1997 durchgehend, mit besseren und schlechteren Phasen. Ich will darauf hinaus, dass es auch sowas wie kleine Schübe gibt, jedenfalls nenne ich sie so.
Ob ich die nun der Kollagenose, der Spondyloarthritis oder der ISG-Arthritis zuordnen soll (oder reinen Abnutzungserscheinungen wie Skoliose, Osteochondrose und Co.), weiß ich nicht.
Mir tut dann irgendein Gelenk oder genauer die Sehnenansätze oder Nervenaustritte am Gelenk sher doll weh.
Am besten hilft mir da direkt lokal gespritzt Cortison. Diese Schmerzen tauchen zur Zeit gern verstärkt an den Wirbeln der Wirbelsäule auf, aber das war auch schonmal verstärkt im ISG und tritt auch an Ellenbogen oder Kiefer oder Knie oder sonstwo auf. Trotzdem hängt sichs gern irgendwo fest. Das dauert dann mindestens 1 Woche bis mehrere Wochen, mit Pech Monate, bis diese fiesen Entzündungen weg sind.

Habe aber auch weiterhin diese allgemeinen Schwächephasen, es fühlt sich grippig an, ist aber bei mir halt immer mit Untertemperatur (unter 35,5°) verbunden.

Seit dem letzten Schub hat sich die Magen-Darm-Problematik dazugesellt. Ich habe verstärkte stechende oder kolikartige Schmerzen im Darm, meist 2Stunden nach Nahrungsaufnahme und geht auch immer einher mit Rückenschmerzen oder eben den Wirbelentzündungen.

tatsächlich - und das überrascht mich am meisten - habe ich dazwischen zumindest mal Tage, an denen ich mich nahezu gesund fühle (ganz beschwerdefrei bin ich leider fast nie, da mich auch noch etwas quält, was irgendwie mit dem ZNS/ Hirn zusammenhängt und derzeit unter Migräne mit prolongierter Aura läuft, aber auch laut Neuroimmunologen im Zusammenhang mit dem Rest und vor allem dem MRT-Befund als thromboembolische Ereignisse gewertet werden könnte.

So. Da könnte man jetzt noch Stunden weitermachen mit Hauterscheinungen und sowas. Ich hoffe, Dir soweit erstnal ein Bild zumindest von meinen Schüben gegeben zu haben. Mich interessiert es übrigens auch schon sehr lange, was man denn nun als Schub ansieht.

Bin also mit Dir gemeinsam neugierig.

Viel Erfolg in der Ausbildung!

Kalliope (derzeit gut beieinander ;-)

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13.11.2007, 11:16 Uhr
Antwort

Hallo Kalliope, ich habe mit großem Interesse deinen Bericht gelesen. Zum Glück hab ich nicht alles was Du da oben beschreibst und mir geht es auch relativ gut. Aber ich hab immer gedacht ich spinn wenn ich auf die Waage steig. Ich dachte nicht das es wirklich sein kann das man 12kilo in einer Woche verliert nur weil es einem nicht so doll geht ein paar Kilo kommt ja immer mal vor aber gleich 12??????? Jedenfalls weiß ich jetzt das ich das aufs Rheuma zurückführen kann. Hab seit 06 cP und bin ziemlich neu auf dem Gebiet. Bin dir jedenfalls Dankbar für deinen Beitrag.
Lg Anna

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13.11.2007, 18:23 Uhr
Antwort

Hallo liebe Anna,

freut mich, dass ich Dir genutzt habe. Das ist ja das Schöne an Foren, dass man sich wiederentdecken kann und sich dann nicht mehr so alleine fühlt :-).

Sage mal, wo hast Du denn die eine Woche her? Hast Du innerhalb einer Woche so viel abgenommen? Falls Du mich so interpretiert hast, tut es mir leid, dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Es waren schon mehrere Wochen, in denen ich soviel abgenommen habe - letztes mal innerhalb 8-10 Wochen. Deswegen spreche ich ja auch von großen und kleinen Schüben. Die großen Schübe haben bei mir nahezu 1,5 Jahre insgesamt gedauert und dann leider auch Andenken hinterlassen, also Einschränkungen, die geblieben sind. Damit muss ich heute leben.

( Es ist der Punkt, der mich so nervös in Punkto Verdacht auf so unsicher macht. Ich möchte unter keinen Umständen nochmal einen solchen Schub ohne jegliche ärztliche Unterstützung erleben müssen und habe auch Angst vor noch mehr Einschränkungen. Ich bin jetzt bereits nicht mehr in der Lage, ein normales Leben zu führen und frage mich, wo das enden soll.
Bis heute werde ich nur rudimentär behandelt, eben, weil man sich sehr unsicher ist, was ich habe und deswegen auch Sorge hat mit einer Medikamentierung, die dann ja womöglich contraproduktiv oder gar schädlich sein könnte.

Das war nur ein kleiner Ausflug für die, die sich ebenfalls mit Verd.a. herumschlagen.... )

Schreibe doch mal, Anna, ob Du auch mit diesem Gewichtsverlust kämpfen musst.

Liebe Grüße
Kalliope

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14.11.2007, 11:38 Uhr
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gamü, 14.11.07:

Hallo Anna,

Deine Angabe zum Gewichtsverlust von 12 Kg ohne ersichtlichen Grund und in nur einer Woche stimmt mich sehr bedenklich. Ein Gewichtsverlust dieser Größenordnung sollte einen unbedingt zum Arzt drängen, das sollte man ärztlich abklären lassen, denn eine Abnahme in dieser Größenordnung und innerhalb so kurzer Zeit ist sicher nicht als normal zu bezeichnen, auch nicht im Schub!
Ich möchte Dich nicht beunruhigen, aber das solltest Du nicht auf die leichte Schulter nehmen!

Alles Gute und viele Grüße,

gamü

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