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Wie oft Mistel spritzen?

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs

23.06.2005 | 08:07 Uhr

Hallo in die Runde,

ich bekomme seit 8/03-3/05 Iscador 0, 3x die Woche. nach 3 Packungen, dann 14 Tage Pause. Ab 4/05 Iscador I.
Seit 2/04 spritze ich mich selber.
Ich habe nun das Problem, dass meine Haut sehr juckt. Jetzt ist es so weit, dass wenn ich den Gang zur Toilette mache, ich jedesmal auch meinen Bauch eincreme, damit ich es aushalten kann.
Hatte auch schon Quaddeln, da mußte man Iscador mit Kochsalzlösung verdünnen.
Wie oft spritzen die Forumleser?
Welche Pausen werden gemacht?

Für Ihren Rat besten Dank im voraus.

Mfg. Heidi

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23.06.2005, 09:20 Uhr
Antwort

Hallo Heidi,
einige Antworten finden Sie hier:
Mistelextrakte und -auszüge
D ABNOBAviscum, Cefalektin, Eurixor, Helixor, Iscador, Lektinol, Vysorel
A Eurixor, Helixor, Iscador, Isorel
Extrakte und Auszüge aus der Mistel (Viscum album) sollen das Immunsystem stärken und das Tumorwachstum bremsen. Als Hauptwirkstoff bei Mistelpräparaten gilt eine spezielle Eiweißverbindung, das Lektin. Es soll die Anzahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen, die zum Abwehrsystem gehören, steigern. Außerdem soll es die Freisetzung von Interleukin-1 fördern, das bewirkt, dass der Körper vermehrt schmerzlindernde Hormone (Endorphine) freisetzt. Auch andere Wirkstoffe in der Mistel (z. B. Viscotoxine) sollen für die Wirkung maßgeblich sein.

Im Labor konnte inzwischen nachgewiesen werden, dass Wirkstoffe aus der Mistel Krebszellen abtöten oder am Wachstum hindern können.
Der Wirksamkeitsnachweis beim Menschen ist jedoch noch nicht ausreichend erbracht. Berichtet wird oft, dass sich die Beschwerden, die mit einer Krebserkrankung einhergehen, bessern, z. B. nimmt der Appetit zu, oder Schmerzen lassen nach. Manche Krebskranke fühlen sich subjektiv wohler. Objektiv meßbare Ergebnisse gibt es jedoch nur wenige.

ABNOBAviscum, Helixor, Iscador und Vysorel: Die Mittel werden aus verschiedenen Mistelpflanzen gewonnen, die auf unterschiedlichen Bäumen (z. B. Apfel, Kiefer, Eiche, Tanne) wachsen. Welcher Mistelextrakt von welchem Wirtsbaum in Frage kommt, hängt u. a. davon ab, an welcher Krebsart Sie erkrankt sind. Die Mittel gibt es in verschiedenen Konzentrationsstufen. Da sie aus der ganzen Mistelpflanze hergestellt werden, kann ihr Wirkstoffgehalt schwanken.

Cefalektin, Eurixor und Lektinol: Diese Mittel enthalten z. T. eine gleich bleibende (standardisierte) Menge an Mistellektin, überwiegend aus Pappelmisteln.

Mistelpräparate werden bei fast allen Krebsarten als zusätzliche Medikamente angewandt, nicht als Ersatz für herkömmliche Therapien.

Anwendung
Die Mittel werden unter die Haut gespritzt, meist 1-3 x wöchentlich. Die Dosis hängt davon ab, an welcher Krebsart Sie erkrankt sind, wie groß der Tumor ist und womit Sie sonst noch behandelt werden.

Manchmal wird das Mittel direkt in den Tumor gespritzt oder in die Vene infundiert.

Es darf aber nicht in entzündete Hautstellen oder vorher bestrahlte Areale gespritzt werden.

Achtung
Sie dürfen nicht mit Mistelpräparaten behandelt werden, wenn Sie eine akute Entzündung im Körper haben oder auf die Inhaltsstoffe allergisch reagieren.

Wenn Sie am Morbus Hodgkin oder Non-Hodgkin-Lymphom erkrankt sind, sollten Sie keine Mistelpräparate anwenden, weil noch nicht geklärt ist, ob sie die Bildung von lymphathischen Zellen anregen. Bei Lymphdrüsenkrebs sind solche Zellen im Übermaß vorhanden, so dass es nicht wünschenswert ist, ihr Wachstum noch mehr anzuregen.

Unerwünschte Wirkungen
Häufig, aber unbedenklich
Fieber. Falls es über 38,5° C ansteigt, sollten Sie Ärztin oder Arzt informieren.

Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Schwindel. Die Einstichstelle kann sich röten, anschwellen, jucken oder brennen.

Gelegentlich, aber unbedenklich
Die der Einspritzstelle benachbarten Lymphknoten können anschwellen. Dann sollten Sie die nächste Spritze erst bekommen, wenn die Lymphknoten wieder abgeschwollen sind.

Selten, aber gefährlich
Wenn Sie einen ausgedehnten blasigen Hautausschlag bekommen, müssen Sie die Behandlung sofort abbrechen und Ärztin oder Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn Sie Luftnot bekommen, ohnmächtig werden oder das Gesicht stark anschwillt. Solche Beschwerden zeigen an, dass Sie auf Mistelextrakt allergisch reagieren bzw. dass das Mittel zu hoch dosiert ist.

Bei Rückenmarktumoren, Hirntumoren oder -metastasen kann sich der Hirndruck erhöhen.

Warum wird bei Ihnen in den Bauch gespritzt, ich bekomme die Spritze in den Arm, gehe allerdings zum Arzt, 2x pro Woche. Ich bekomme Lektinol. Fragen Sie doch Ihren Arzt, ob Sie auf ein anderes Präparat umsteigen können oder eine andere Dosierung wählen sollen.
MfG

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25.06.2005, 03:16 Uhr
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Liebe Heide,
ich spitze auch die Mistel selbst. Kein Problem, da ich selbst Arzthelferin bin. Erst 2 Wochen lang 2 x, dann 1 Woche 3 x und die 4. Woche keine (also Pause). Dieses Schema soll dem Körper wieder einen Rhythmus geben, den die meisten Tumorpatienten nicht mehr haben. Ich selbst habe auch mit Abnoba viscum mali angefangen. Mein Bauch sah schrecklich aus. Habe dann auf Abn. viscum PINI gewechselt und jetzt geht es ganz gut. Für die Misteltherapie ist es ganz wichtig einen hierfür erfahrenen Arzt zu fragen und das sind meistens anthroposophische Ärzte. Falls Du Adressen hierfür brauchst frag in der Anthroposophischen Gesellschaft in Stuttgart nach, die haben für ganz Deutschland ein Register. Hoffe meine Mitteilung hilft Dir etwas weiter.
Liebe Grüße

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25.06.2005, 05:03 Uhr
Antwort

Hallo,
vielen Dank für die Antworten.

Hallo Susi,

habe mich gleich schlau gemacht und unsere Adresse für Bremerhaven gefunden, rufe dort am Montag an.
Es macht einen Sinn, wenn man die Dosierung ließt, dass es sich so langsam steigert und dann Pause.

Ganz lieben Dank für Deinen Tipp.
Alles Gute für Dich von Heidi

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25.06.2005, 05:21 Uhr
Antwort

Nachricht von Anonym,

ganz lieben Dank für Ihre gute Erläuterung.
Ich hatte im Aprl und Juni 2004 jeweils Erysipel an der li. Mamma.
Trotzdem sollte ich mich spritzen, nehme aber gleichzeitig Phlogenzym gegen die Entzündung. Zusätzl. noch Selen und Zink.
Ich verstehe nicht, dass da die homöopatische Ärztin nicht abgesetzt hat.
Meine Körpertemperatur ist bei 36,5.
Ich habe ein Arm- und Brust-Lymphödem.
Mein Gesicht ist dicker geworden, zum Teil einseitig geschwollen.

Warum wird man nur so allein gelassen mit seinem Schicksal?

Vielen Dank für Ihre Mühe und liebe Grüße von Heidi.

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27.06.2005, 01:49 Uhr
Antwort

Liebe Heidi,
tja, selbst meine wirklich gute Frauenärztin kann mir nicht bei allen Problemen helfen. Ich habe auch Lymphödem in Arm + Hand, Oberkörper und Oberschenkeln, auch etwas im Gesicht. Meine FÄ arbeitet mit chinesischer Medizin und Akupunktur, das alles lindert nur. Ich fühle mich insgesamt recht gut, aber das LÖ will nicht verschwinden. Ich glaube, die Ärzte wissen da noch zu wenig und sind auch nur am Ausprobieren. Meine FÄ war gegen die Misteltherapie, mein Hausarzt ist dafür! Ich habe schon im Expertenrat Anfragen deswegen geschrieben, jetzt bin ich noch mehr verwirrt. Wenn es sie interessiert, es geht um die Beiträge Mistel und Noch einmal Mistel.
Meine persönliche Meinung ist, dass man ein lebenswichtiges Medikament wie z. B. Antihormone wegen Nebenwirkungen nicht gleich absetzen sollte. Aber etwas wie Misteltherapie, das ja nur unterstützend eingesetzt wird, würde ich bei solchen Beschwerden nicht weiter nehmen. Ich glaube nicht, dass ein Medikament hilft, das man widerwillig und unter Schmerzen nimmt.
Ich kann ihnen nicht einmal raten, einen anderen Arzt zu befragen, weil ich ja gerade eben damit schlechte Erfahrung gemacht habe. Was möchten denn Sie: Weitermachen oder aufhören, folgen Sie doch Ihrem Gefühl!
Alles Gute und LG

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29.06.2005, 03:22 Uhr
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Hallo Anonym,

Danke für Ihre Nachricht.
Mein Gefühl sagt mir eigentlich, dass ich es gar nicht brauche.
Mein Baum ist dick und hart, zudem schädigt es noch so die Haut.
Ich hatte erst eine Apfelmistel.
Die Ärztin sagte mir, dass sie höher mit der Dosierung gehen will.
Nun erfahre ich im Internet, dass sie auf Kiefernmistel umgestiegen ist.
Nun habe ich überhaupt keine Lust mehr mich weiterhin an der Nase rumführen zu lassen.
Was die Ödemkrankheiten betrifft, schafft alles nur eine Linderung, man muss eben das Beste daraus machen.
Ich war erst in einer Reha und bin froh, dass nun endlich mal die Kompressionsbestrumpfung sitzt.

Alles Liebe und Gute für Sie von Heidi

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29.06.2005, 05:34 Uhr
Antwort

Hallo Heidi,
wenn Sie selbst das Gefühl haben, die Mistel nicht zu brauchen, und andererseits Probleme mit dem Spritzen haben, würde ich an Ihrer Stelle damit aufhören. Ich bin selbst auch im Zweifel, wie ich ja oben schon erwähnte, weil jeder Experte was anderes sagt. Allerdings habe ich keinerlei Reaktionen auf die Spritzen. Ich bekomme Lektinol, aber in der Arm.

Darf ich fragen, wo Sie in Reha waren? Ich habe diesmal nur Probleme mit der Kompressionsbestrumpfung. Wurde die bei Ihnen in der Reha angemessen und auch gefertigt? Ich habe sowohl Strümpfe als auch Armstrumpf schon reklamiert, wurden neu angefertigt, sind aber immer noch nicht optimal. Jetzt hoffe ich auf das nächste Mal. Es ist ja schon schlimm genug, dass man das Zeug bei der Hitze tragen muss, wenn es dann auch noch nicht richtig sitzt!!!
Was die Ödeme angeht, haben Sie sicher recht. Ich glaube auch nicht, dass die noch einmal ganz verschwinden. Aber ich bin froh, wenn es nicht schlimmer wird. Meine Therapeutin riet, ich solle bei Hitze die Bestrumpfung mit Wasser befeuchten, das macht es erträglicher und kühlt die Lymphe. Vielleicht nützt Ihnen dieser Tipp auch etwas.
Liebe Grüße Gabriele

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30.06.2005, 08:58 Uhr
Antwort

Hallo liebe Gabriele,

meine Ärztin ist von Apfelmistel auf Kiefernmistel umgestiegen. Sie sagte nur, dass meines nicht mehr wirken würde, ich dachte dass Apfelmistel in stärkerer Form gespritzt wird. Von einem Wechsel des Mistelpräparates wußte ich nichts, wurde ich erst im Forum darauf aufmerksam gemacht.
Nun zu der Kompressionsbestrumpfung.
Ich war in der Reha in Dorf Zechlin, in der Nähe von Rheinsberg u. Neuruppin. Sie gehört zu der Feldbergklinik in St. Blasien.
Die Bestrumpfung wurde dort vom Sanitätshaus ausgemessen und bestellt. Ich habe von Jobst und Medi die Kompression beide sitzen super.
Dies konnte ich von meinem Sanitätshaus hier vor Ort nicht sagen.
Ja, auch uns hat man gesagt, wir sollen eine Wäschespritze nehmen und damit den Armstrumpf befeuchten.

Waren Sie auch in einer Reha?

Alles Liebe und Gute von Heidi

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30.06.2005, 10:27 Uhr
Antwort

Hallo Heidi,
habe eben noch mal mit meinem Hausarzt gesprochen. Er sagte, die Hautreaktionen kämen oft, wenn die Mistel als Ganzes verwendet wird. Inzwischen kenne man den Wirkstoff, könne den extrahieren und ohne den Rest der Pflanze verabreichen. Somit kann der Wirkstoff aus jeder Sorte Mistel gewonnen werden. Offensichtlich haben Sie noch ein Präparat nach alter Herstellung bekommen, denn beim jetzigen werden die Mistelarten gemischt, es kommt nicht auf den Wirtsbaum an, sondern nur auf den Wirkstoff. Dies sei inzwischen Standard und er kenne keinen Fall von Allergie darauf - das Präparat, das ich bekomme heißt wie gesagt Lektinol. Dass Ihre Ärztin ohne Ihr Wissen das Präparat wechselt, ist ein starkes Stück! Vielleicht sollten Sie mal die Ärztin wechseln!

Nein, ich war weder zur Kur noch auf Reha. Nach den vielen Behandlungen hatte ich gründlich die Nase voll von allem, was irgendwie nach Klinik aussah. Ich wollte ganz einfach endlich mal wieder normal leben und arbeiten. Das klappte natürlich nicht gleich so ganz, weil ich noch ziemlich schnell müde wurde. Aber es hat mir trotzdem gut getan, keine Kranken mehr zu sehen. Meine FÄ hat mich super betreut, und ich hatte auch anfangs kaum Probleme mit der Lymphe. Ich ging regelmäßig zur LD, damit war die Sache erledigt, habe bis heuer fast nie die Kompressionsbestrumpfung getragen. Die erste Kompression gleich nach der Bestrahlung war nur Stufe I, falls die nicht so toll saß, habe ich es nicht bemerkt, ich habe sie kaum getragen, weil nur der Oberarm eine Zeitlang etwas dick war, was aber nach einigen Lds verschwand. Nachdem es dann heuer im Januar so massiv losging, sollte ich Stufe II tragen, damit habe ich trotz Reklamation nur Probleme. Nun überlege ich, beim nächsten Mal das Sanitätshaus zu wechseln. Aber das hat noch ein bisschen Zeit.
Liebe Grüße von Gabriele

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