Hallo Ihr,
hatte die jahrelange emotionale Kälte meines Mannes (Krebsursache?) nicht mehr ertragen und woanders Halt und Wärme gesucht. Das hat mein Mann mitbekommen am Tag als ich meine Diagnose erfuhr. Seine verletzte Eigenliebe war größer als alles andere, für mich nur Bestätigung, daß unsere Ehe tatsächlich im Eimer ist. Innerhalb von 12 Tagen wurde ich 3x operiert, da leider schon überall Krebsvorstufen neben den beiden Knoten waren. Mein Mann hat in diesen Tagen mir ständig Vorhaltungen gemacht und sich dann während meiner Chemo mit einer Jugendliebe getroffen(ist ja nur recht und billig). Nach der dritten Chemo bin ich zu meinen Eltern, da es mit mir dann ziemlich bergab ging. Unsere Kinder, 13 und 17 waren sich emotional mehr oder weniger selbst überlassen.
Das Gefühl, in diesem ganzen Elend allein zu sein (konnte mich nur bei meiner Mutter ausheulen), war schlimmer als der Verlust der Brust. Während der Bestrahlung ging es mir auch nicht sonderlich besser, aber ich ging auf Wohnungssuche, um das belastende Zusammenleben zu beenden. Letztendlich hatte ich dann doch nicht die Kraft für den letzten Schritt. Früher fand ich sowas feige, aber jetzt habe ich nur noch einen Wunsch: Frieden! Das Verhältnis zwischen uns ist zwar friedlich, aber es macht jeder seins. Ich brauche meine ganze Energie für meine Arbeit (bin selbständig) und versuche aber dennoch endlich an mich zu denken. Allerdings frage ich mich, wie lang ich dieses gleichgültige lieblose Nebeneinander noch aushalte.
Wer ist auch in so einer Situation?

Trennung und Krebs
Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs

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hatte die jahrelange emotionale Kälte meines Mannes (Krebsursache?) nicht mehr ertragen - wie meinst du das jetzt? Die emotionale Kälte deines Mannes hat deinen Krebs verursacht (habe ich dich gut verstanden?)? - Das stimmt nicht. So einfach ist das mit dem Krebs nicht (sonst wären mindestens 50% Menschen krebskrank). Für den Krebs gibt es andere Gründe. Und zu deiner Situation: ich würde doch nach einer Wohnung suchen!

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Hallo Anonym,
warum sollte eine schlechte Ehe nicht zu Krebs beitragen? Ich meine begünstigen!!!
Natürlich hat nicht jede BK erkankte eine schlechte Ehe. Ich denke es gibt immer mehrere Faktoren die das Fass zum überlaufen bringen. Die Ernährung spielt dabei eine wesentliche Rolle. Die Psyche hängt viel mit dem Nervensystem zusammen.
Hier ein Auszug aus einem Erfahrensbericht von Rüdiger Dahlke: Wer Krankheit als Symbol und als Sprache der Seele versteht, erlebt, dass Form und Inhalt nicht nur zusammenpassen, sondern immer auch zusammengehören. Krankheit ist der formale Aspekt eines geistig-seelischen Inhalts oder anders ausgedrückt: Symptome sind Verkörperungen seelischer Themen. Plato sagte, hinter jedem Ding stehe eine Idee und Goethe ging davon aus, dass alles Geschaffene ein Gleichnis sei. Zu dieser alten Weisheit zurückzufinden, ohne die unbestreitbaren Errungenschaften moderner Medizin zu verwerfen, ist das Anliegen der esoterischen Medizin. www.naturheilpraxis-am-wald.de/krankheit-als-symbol-dr-ruediger-dahlke.html
Dr. Thomas Kroiss schreibt in seinem Buch:
Heilungschancen bei Krebs
Wenn z.B.der Ehemann einer Patientin fremdgeht und sie nichts wirksames dagegen unternimmt, hat sie diesen Bereich nicht mehr unter Kontrolle. Ihre leitende Kraft hat nicht ausgereicht, um diese Dinge in Ordnung zu halten oder sie wieder in Ordnung zu bringen..... Seltsamerweise sehen wir sehr häufig in Folge einer solchen Situation eine Krankheit oder gar eine Krebserkrankung auftreten.
Speziell der Brustkrebs der Frau scheint mit Scheidungen oder großen Schwierigkeiten auf diesem Gebiet (Ehe, Partner, Sexualität, Kinder) in Zusammenhang zu stehen.
www.gesundwerden.at

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Liebe Ute. ich denke Du meinst es gut mit Deinen Beiträgen, nur glaube mir, sehr viele können mit dieser Art Hilfe gar nichts anfangen. Es ist einfach alles viel zu theoretisch.
Ich litt auch einmal 4 Jahre unter schwersten Depressionen. bin alle die Wege gegangen, die Du aufzeigst. Alles hat nicht geholfen, weil ich in einer wunderbaren intakten Familie lebe, meine sozialen Kontakte toll waren und ich zu guter Letzt auch noch einen super Job hatte. Irgendwann half mir ein Medikament, welches den Schleier endlich hob. Wenn dir diese Bücher helfen, besser mit dem Leben zurecht zu kommen ist es ja gut. Mir brachte es überhaupt nichts.....
Man kann sich auf den Wegen die Du beschreibst sehr schnell verirren und dann wird alles noch viel schlimmer.. I
Ich bin jetzt seit 10 Jahren beschwerdefrei und bekomme Brustkrebs. An meiner Situation hat sich nichts geändert. Gut, auch ich habe den ganz normalen Stress des Alltags. Nur die Wege, die ich damals ging, mit Detleffsen und Co.Esotrik usw. schlage ich nicht mehr ein. Naturheilmedizin bei starken Depressionen?? Das hat mich fast mein Leben gekostet. Diese Ausprobiererei. Nicht alle Mediziner sind Nichtskönner.
Ich lebe im Hier und Jetzt und will nicht in irgendwelchen Gründen herumkramen, sondern sehen, dass ich wieder positiv denk, wie ich vorankomme.
Und dass ein unbefriedigendes Leben auf Dauer nicht gesund ist, denke ich, weiß wohl jeder. Wir können uns ja entscheiden einen anderen Weg zu gehen. Aber daran nun unbedingt sämtliche Erkrankungen festzumachen ist schon sehr vereinfacht.
So, und nun zu dem Problem von Dir Anonym. Ich denke, dazu kann kaum einer etwas sagen, weil das Thema einfach zu komplex ist. Ich werde mich hüten, Dir Tipps zu geben, was Du tun oder lassen solltest. Geschweige denn, wer schuld ist.
Mir wurde bei meiner Brust OP im Brustzentrum Gespräche mit einer Onko-Psychologin angeboten. Ich habe das Angebot bis jetzt nicht in Anspruch nehmen müssen, aber vielleicht kann es Dir helfen. Es ist einfach zu viel, was da auf Dich (euch) eingestürzt ist, als dass ihr es allein bewältigen könntet. Professionelle praktische Hilfe ist immer gut. Ich wünsche Dir alles Gute...

Antwort
Hallo Kika,
wo habe ich hier Ratschläge erteilt? Ich habe lediglich bestätigt was Anonym vermutet hat.
Es ist doch nicht von der Hand zu weisen das Krankheiten viel mit der Psyche zu tun haben wie z. B. Mobbing, Tod eines Angehörigen, Streit, Ärger usw.
Man kann schon Erkrankungen festmachen an psychischen Leiden. Ich meine aber nicht damit Depressionen.
Das Buch handelt über Heilungschancen bei Krebs und die gibt es, und zwar mehr als die Schulmedizin zu bieten hat.
Dr. Kroiss ist ein Ganzheitsmediziner mit dreißigjähriger Berufserfahrung.
Carpe Diem

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Hallo,
ich möchte Kika ganz heftig zustimmen. Es gibt nicht DEN Weg, mit dem Ganzen fertigzuwerden, man muss seinen eigenen, ganz speziellen Weg finden. Dazu muss man sich unter Umständen selbst erst neu kennenlernen. Ich habe gemerkt, dass ich vor der Erkrankung doch oft viel zu wenig auf meine eigenen Bedürfnisse geguckt habe (zumindest beruflich, meine Familie ist super). Ich habe gelernt, was mir tatsächlich wichtig ist und was mich eigentlich nur nervt und ich bin dabei zu lernen, das auch anderen gegenüber deutlich zu machen. Ich habe auch gelernt, wie mein Kopf funktioniert, dass ich z. B. auch (oder besonders) in Krisenzeiten eher der rationale Typ bin. Ich finde es ganz wichtig, sowas rauszukriegen, denn nur dann kann ich das Richtige für mich tun und nicht das, was andere für mich für richtig halten. Ich bin überzeugt davon, dass manche Sachen dem einen helfen, dem anderen aber nicht unbedingt - es muss passen.
Beispiel: Ich habe mich u.a. mit der Misteltherapie beschäftigt, hatte für mich aber überhaupt kein gutes Gefühl dabei. Deshalb habe ich damit auch nicht angefangen. Ich habe andere Frauen gesprochen, denen das wirklich geholfen hat. Ich bin auch überzeugt davon, dass sie sich das nicht bloß einbilden.
Wir sind alle mehr oder weniger unterschiedlich und somit sind unsere Wege, damit umzugehen auch sehr unterschiedlich. Ute, ich bin überzeugt davon, wenn wir beide unsere Herangehensweisen tauschen würden, wären wir beide unglücklich damit und es würde uns möglicherweise richtig schlecht damit gehen. Es bringt überhaupt nichts, einen anderen überreden zu wollen, man sollte nur eigene Erfahrungen benennen. Der andere wird sie zur Kenntnis nehmen und sich vielleicht näher beschäftigen, vielleicht wird er sie aber auch ignorieren. Mich persönlich schreckt es eher ab, wenn zu massiv auf mich eingeredet wird.
Liebe Anonym, auch was die Ansprüche an eine Partnerschaft angeht, sind die Menschen unterschiedlich. Der eine braucht die Gemeinsamkeit, dem anderen ist es wichtig, nicht allein (in der Wohnung) zu leben. Was für Dich wichtig ist, kannst Du letztendlich nur allein rausbekommen. Den Tip mit der Onko-Psychologin finde ich sehr gut. Ich habe das selbst probiert. Die Psychologin gibt Dir keine Antworten, aber sie stellt die richtigen Fragen, auf die Du dann selbst die Antwort finden kannst. Ich wünsche Dir, dass Du Deinen Weg findest
Liebe Grüße - Klara

Antwort
Hallo alle zusammen,
herzlichen Dank für eure Antworten, besonders dir, liebe Klara. Ich finde in jeder eurer Sichtweisen etwas passendes für mich und bin froh, mit Betroffenen reden zu können. Noch im Krankenhaus habe ich die psycholog. Unterstützung genutzt und auch zur AHB, bin jetzt seit einiger Zeit bei guter Psychologin. Es ist jedoch etwas anderes, sich mit Betroffenen auszutauschen.
Hier ein Zitat aus einer Zeitung:
Studien der Uni Madrid zeigen, daß unsere Seele eine große Rolle beim Gesundwerden spielt. Im Mittelpunkt standen schwer kranke Patienten, die von ihren Angehörigen liebevoll umsorgt wurden. Die Heilkraft der intensiven Zuwendung ließ sich bei dieser Untersuchung sogar in Zahlen nachweisen: Nach zärtlichen Streicheleinheiten zum Beispiel stieg die Zahl der körperlichen Abwehrzellen bei den Kranken um 22%, durch einen Kuß um 38% und nach einer Umarmung sogar um 53% an.
Das wünsche ich uns allen! Das kann uns auch die beste Psychologin nicht geben.
Liebe Grüße
Anett

Antwort
Hallo Anett,
das ist ja wirklich interessant. Während ich noch im letzten Jahr das Gefühl hatte ich müßte auch mal ohne meine Familie (Mann und 2 Kids von 5 und 7 Jahren) was unternehmen und dass ich Abstand brauche, merke ich jetzt wie sehr ich ihre Nähe brauche. Ich kann ihre Kraft und Liebe richtig spüren und saug sie auf wie ein Schwamm. Daher fahre ich auch nicht zur Reha, da mein kranker Sohn nicht mit betreut werden kann und allein würde ich wie ein Fisch auf dem Trockenen verhungern.
Ich hatte im Krankenhaus viele Gespräche mit Schwestern, Ärzten, Physiotherapeuten, Mitpatientinnen .... Und alle hatten eine unterschiedliche Meinung. Aber die allgemeine Meinung war, das Patienten die viel Stress und Belastung hatten nicht so sehr auf die Warnhinweise des Körpers achten. Also weniger, dass Streß Krebs auslöst sondern dass wir weniger aufpassen. Ich treffe mich seit 4 Jahren mit Müttern extremer Allergikerkinder und ND-Kindern und von uns 6 hab nur ich eine schwere Krankheit bekommen. Da müssen wohl noch mehr Dinge zusammenkommen als nur Belastung, sonst wären in den Industrieländern wohl 2/3 aller Menschen schwerst krank.
Lieben Gruß
Marianne

Antwort
Liebe Marianne,
ich sehe es auch so, habe die Warnhinweise meines Körpers und meiner Seele total ignoriert. Ich bin leider sehr sensibel und wollte immer und überall 100% geben: Arbeit, Familie... In der jetzigen immer stressiger und komplizierter werdenden Zeit wird es Familien nicht gerade leicht gemacht, Beruf und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bekommen. Wir hatten als Kinder das große Glück, Großeltern in der Nähe zu haben, bei denen wir viele unbeschwerte Tage verbrachten. Dagegen konnte ich aufgrund der Entfernung nur selten die Unterstützung der Eltern nutzen, hätte also mehr Hilfe durch meinen Mann gebraucht. Statt sie einzufordern (muß ich auch noch lernen), hoffte ich darauf, daß er es von selbst sieht. Stattdessen entfernten wir uns immer mehr von einander.
Es hat lang gedauert, bis ich eingesehen habe, daß ich auch mal meinen Akku aufladen muß, allerdings war es da schon zu spät.
Am meisten habe ich damit zu kämpfen, daß ich alles an Kraft und Liebe in meine Familie investiert hatte und im entscheidenden Moment so gut wie nichts zurückkam. Für mich heißt Familie: gegenseitige Hilfe, Verständnis und Unterstützung und nicht nur Geburtstage und Weihnachten feiern.
Glücklicherweise muß ich jetzt kaum noch heulen, ist entweder alles auf dem OP-Tisch liegen geblieben oder es liegt an Zoladex und Tamoxifen.
Leider erkranken ja tatsächlich immer mehr junge Menschen und sogar Kinder schwer, wofür es vielfältige Ursachen gibt. Nicht jeder bekommt Krebs, der eine Magengeschwür, der andere leidet am Burnout. Will nur sagen, das menschliche Miteinander wird immer komplizierter und erfordert verdammt viel gegenseitiges Verständnis und gegenseitige Unterstützung.
Genieße die Liebe und Fürsorge Deiner Familie!
Liebe Grüße
Anett

Antwort
Hallo Anett!
Bin heute erst auf Deinen Beitrag gestossen, möchte Dir aber dennoch antworten, wenngleich Du auch schon viele Antworten bekommen hast.
Meine Trennung liegt nun gut ein Jahr zurück. Grade als ich meine Diagnose erfahren habe (17.6.08) war ich soweit, die Scheidung einzureichen - und habe inzwischen auch jemanden kennengelernt, der allerdings gut 400 km von mir entfernt wohnt. Zuvor war es ähnlich wie bei Dir. Mein Mann und ich haben gut 2 Jahre nicht mehr miteinander geredet und daher wollte ich seinen Auszug, da mir die damalige Situation ziemlich zu schaffen machte.
Mittlerweile ist alles anders. Mein Freund hat ein großes Problem mit der räumlichen Distanz und zieht sich sehr zurück, da er nicht für mich da sein kann. Mit meinem Mann komme ich inzwischen wieder gut zurecht, er hat sich nach meiner ersten Chemo (da gings mir richtig dreckig....) sehr um mich gekümmert - und er sieht für sich eine zweite Chance. Und ich hänge mit meinen Gefühlen mittendrin.
Ich war bis zur Trennung bei einem Familienpsychologen, der mir sehr geholfen hat - und dort bin ich auch jetzt wieder, da ich mit meinen beiden Männergeschichten nicht so ganz klarkomme und ich auch nicht das Bedürfnis habe, im Moment eine Entscheidung zu treffen. Es wäre eine Entscheidung, die einer Extremsituation entspringt - auch wenn mein Noch-Mann mir unterschwellig eine eigennützige Verzögerungsstrategie unterstellt. Im Moment wäre es eine Rückkehr aus Dankbarkeit, Notlage und Abhängigkeit - und das ist doch auch nicht richtig, oder?
Ich möchte Dir den Rat weitergeben, den mir meine Mutter und auch mein Psychologe gegeben hat: Nimm das an, was Dir guttut! Denke an Dich und Dein Wohlergehen. Und hole Dir die guten Gefühle woher Du sie auch bekommst. Und triff keine übereilten Entscheidungen.
Eine gescheiterte Ehe ist vielleicht nicht der Auslöser für eine Erkrankung. Aber die Krankheit kann oftmals einen Knoten auflösen, der ein Problem für Dich dargestellt hat. Und einen Weg eröffnen, der bisher nicht gangbar war. So jedenfalls versuche ich, das zu sehen.
Und ich versuche nun erstmal, mich auf die Behandlung zu konzentrieren, die noch vor mir liegt. Ich möchte gesund werden. Und bis dahin entscheide ich erstmal gar nichts. Und wer mir etwas geben möchte, dem danke ich dafür. Und wenn nichts kommt, dann erwarte ich auch nichts weiter. Aber ich werde mich niemandem verpflichten - jedenfalls nicht, solange ich wegen der Krankheit unter dieser inneren Anspannung stehe.
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute - und ich wünsche Dir die Kraft, das alles durchzustehen! Und wenn Du jemanden hast, mit dem Du reden kannst - und dem Du vertraust, so sprich Dich aus! Das hilft sehr viel!
Laß Dich umarmen - Du bist nicht alleine, wenn Du Dich auch manchmal einsam fühlst!
Herzliche Grüße von Christine