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Trennung und Krebs

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs

14.08.2008 | 09:46 Uhr

Hallo Ihr,
hatte die jahrelange emotionale Kälte meines Mannes (Krebsursache?) nicht mehr ertragen und woanders Halt und Wärme gesucht. Das hat mein Mann mitbekommen am Tag als ich meine Diagnose erfuhr. Seine verletzte Eigenliebe war größer als alles andere, für mich nur Bestätigung, daß unsere Ehe tatsächlich im Eimer ist. Innerhalb von 12 Tagen wurde ich 3x operiert, da leider schon überall Krebsvorstufen neben den beiden Knoten waren. Mein Mann hat in diesen Tagen mir ständig Vorhaltungen gemacht und sich dann während meiner Chemo mit einer Jugendliebe getroffen(ist ja nur recht und billig). Nach der dritten Chemo bin ich zu meinen Eltern, da es mit mir dann ziemlich bergab ging. Unsere Kinder, 13 und 17 waren sich emotional mehr oder weniger selbst überlassen.
Das Gefühl, in diesem ganzen Elend allein zu sein (konnte mich nur bei meiner Mutter ausheulen), war schlimmer als der Verlust der Brust. Während der Bestrahlung ging es mir auch nicht sonderlich besser, aber ich ging auf Wohnungssuche, um das belastende Zusammenleben zu beenden. Letztendlich hatte ich dann doch nicht die Kraft für den letzten Schritt. Früher fand ich sowas feige, aber jetzt habe ich nur noch einen Wunsch: Frieden! Das Verhältnis zwischen uns ist zwar friedlich, aber es macht jeder seins. Ich brauche meine ganze Energie für meine Arbeit (bin selbständig) und versuche aber dennoch endlich an mich zu denken. Allerdings frage ich mich, wie lang ich dieses gleichgültige lieblose Nebeneinander noch aushalte.
Wer ist auch in so einer Situation?

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16.08.2008, 16:31 Uhr
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Hallo Klara,

das hast Du sehr schön gesagt! Du hast die richtigen Worte gefunden. Vielen Dank dafür.

Babs

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18.08.2008, 04:14 Uhr
Antwort

Liebe Christine,
danke für Zeilen!
Ich habe es genauso gemacht, wie du es beschrieben hast. Und mir geht es ähnlich wie dir, nur mit dem Unterschied, daß sich Freund gleich nach erstem KH-Besuch verdrückt hat und mein Mann mich während der Therapie links liegen ließ. Aus wirtschaftlich-praktischen Gründen (Eigenheim, Kinder noch in Ausbildung) hat sich mein Mann nicht von mir getrennt. Und ich war weder körperlich noch geistig dazu in der Lage, obwohl ich mir schon juristischen Rat geholt hatte.
Mittlerweile kommen wir mehr oder weniger miteinander aus, wie in einer WG. Auf die Dauer ist es für mich aber kein Zustand.
Mittlerweile liegt meine Therapie 2,5 Jahre zurück und es gab Momente, wo ich dachte:Lieber Gott laß mich für immer einschlafen. Weil ich keinen menschlichen Halt ,außer von meiner Mutter, hatte.
Ich weiß, welchen Berg du noch vor Dir hast und möchte Deine Umarmung herzlichst erwiedern.
Bleib stark!
Herzliche Grüße
Anett

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20.08.2008, 09:48 Uhr
Antwort

Liebe Anett!
Deine Zeilen haben mich sehr berührt! Es ist schwierig, sich in einer solchen Situation so ganz alleine zu fühlen. Und ich kann es sehr gut nachvollziehen, wie es Dir damals gegangen sein mag. Grade auch, weil Dich Dein Freund so im Stich gelassen hat - und es auch mit Deinem Mann so schwierig war und Du von ihm überhaupt keinen Rückhalt erwarten konntest.
Darf ich Dich fragen, welche Wünsche Du nun für Deine Zukunft hast? Denn es scheint ja momentan nicht recht befriedigend und erfüllend für Dich zu sein. Und das kann wirklich auf Dauer kein Zustand bleiben. Wie steht Dein Mann jetzt zu Dir - und ist er mit der derzeitigen Situation zufrieden?
Falls Du es nicht hier im Forum schreiben möchtest, so kannst Du mir auch gerne per Mail an die Adresse: [email protected] antworten. Ich würde mich sehr darüber freuen!
Liebe Grüße und Dir ebenfalls viel Kraft
wünscht
Christine

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21.08.2008, 12:03 Uhr
Antwort

Hallo Anonym!

Fritz Zorn schrieb am Ende seines Lebens in seinem letzten Buch Mars:
Krebs sind nach innen geweinte Tränen

Die verletzte Seele ist sicherlich nicht alleine die Ursache und der Auslöser für Krebs - hat aber leider verdammt viel damit zu tun. Lies einfach mal Bücher wie Krebs und Psyche etc.

Vermutlich bist Du Ingenieurin und damit brutale Realistin. Aber leider ist es wirklich anders! Natürlich hat Krebs in erster Linie einen physischen, in 2. Linie einen begünstigenden psychischen Hintergrund, das läßt sich nicht leugnen. Ich bin seit Kurzem auch krebskrank und ich suche noch nach der Ursache, die Antwort bekommt natürlich Keiner. Aber ich ahne bei mir auch, wo ein begünstigender Aspekt liegt.. . nein, nein, es ist nicht der Ehemann, es kann auch eine lieblose Mutter sein ....
Und übrigens solltest Du Dich mal erkundigen, wieviele Menschen krebskrank sind - oder an Krebs sterben - es sind leider mehr als 50%!

Nichts für ungut und Dir eine schöne und gute Zeit!
Monica

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21.08.2008, 21:31 Uhr
Antwort

>> Und übrigens solltest Du Dich mal erkundigen, wieviele Menschen krebskrank sind - oder an Krebs sterben - es sind leider mehr als 50%! <<

Was?! Mehr als 40 Mio. Deutsche haben Krebs?! Das ist aber neu für mich!

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