Hat jemand von Euch eine Reha in Bad Waldsee gemacht. Habe die Klinik Mayenbad genehmigt bekommen. Kennt die jemand? Wie ist das Therapie-Angebot für BK-Patientinnen und wie ist die Altersstruktur (waren auch Patientinnen unter 50 Jahren)?
Danke für Eure Antwort!
Gruß
Gitte

Reha in Bad Waldsee
Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs

Antwort
Hallo Gitte,
ich kann Deine Fragen zwar nicht direkt beantworten, möchte aber trotzdem was sagen. ;-) Ich war in Aulendorf, das ist bei Bad Waldsee um die Ecke und ich war leider unzufrieden.
Von Bad Waldsse habe ich nur Gutes gehört, was die Therapie betrifft. Außerdem ist das ein sehr schönes kleines Städtchen - es gefällt Dir bestimmt.
Viele Grüße
Babs

Antwort
Hallo Gitte, ich war im vergangenen Jahr in Bad Waldsee in der Klinik Mayenbad zur AHB. Alter der Patienten von Anfang 20 - 70, da war
jedes Alter vertreten. Essen war gut, 3 x täglich Buffet. Dort sind
BK-Patienten und Rheuma-Gelenke in der Richtung. War gar nicht so
schlecht, wenn am Tisch verschiedene Krankheiten vertreten waren, dann wurde nicht nur von den Krankheiten gesprochen.
Ich hatte pro Tag zwischen 2 und 6 Anwendungen (ist bei jedem anderst). Man kann beim ersten Gespräch auch ein bisschen selbst
mitentscheiden, was man an Anwendungen möchte. Ich hatte z.B.
auch noch Anwendungen die für die Gelenke gut sind, weil man kurz
vor dem Brustkrebs eine beginnende Hüftgelenkarthrose festgestellt hat. Ich schreib dir mal kurz auf, was ich für Anwendungen hatte:
Walking, Atemtherapie, CO2-Trockenbad, Krankengymnastik Mamma,
Bewegungstraining MTT, Lymphdrainage, Aqua-Walking, Massage nach Marnitz, Krankengymnastik Hüfte-Knie, Entspannung und noch verschiedene Vorträge. Wenn man ins Wasser darf, kann man ins Thermalbad (man kann im Bademantel innerhalb des Hauses zum Thermalbad gelangen) - oder nur ins kühlere Becken (hat aber auch noch 28 Grad. Bad Waldsee ist ein schönes kleines Städtchen und die Runde
um den Stadtsee gehört zum täglichen Spaziergang irgendwie dazu.
Es hat mir sehr gut gefallen und ich würde gerne zur nächsten Reha
wieder dorthin gehen.
Wann gehts los? Ich wünsche dir auf jedenfall eine gute Erholung,
Rosmarie

Antwort
Danke für die schnelle und ausführliche Antwort und die netten Wünsche. Bin sehr froh zu hören, dass es Dir gut gefallen hat. Meine letztjährige Reha war leider nicht ganz so toll (werde die Klinik hier jetzt nicht nennen). Bei mir geht´s am 12. Juni los.
Auch Dir alles Gute!
Gitte

Antwort
Liebe Babs,
Danke für die schnelle Antwort. Es tut mir leid, dass die Deine Reha nicht gefallen hat. Bei mir war´s letztes Jahr ähnlich. Ich war nicht in Aulendorf, aber auch sehr enttäuscht von den Anwendungen (v.a. im Bezug auf psychologische Betreuung, die quasi gar nicht stattfand und wenn man relativ neu mit der Diagnose konfrontiert ist könnte man das schon brauchen), Freizeitangebot gab´s keines und das Essen ließ auch sehr zu wünschen übrig.
Ich hoffe sehr, dass es trifft, was Du gehört hast (nur Gutes)!
Dir wünsche ich für Deine nächste Reha ganz viel Glück mit einer anderen Klinik!
Gitte

Antwort
Hallo Gitte,
Du kannst die Klinik, mit der Du nicht zufrieden warst, doch ruhig nennen. Davon profitieren wir doch nur und nehmen unter Umständen dann Abstand. Das ist für andere doch nur hilfreich. Das ist auch keine Negativwerbung, sondern eine Meinung aus Erfahrung.
Vielleicht erfahren wir es doch noch von Dir?
Wünsche Dir eine gute Erholung ein eine gute Zeit dort.
Silvia

Antwort
Liebe Gitte,
was Rosemarie geschrieben hat, kann ich nur bestätigen. Ich war im letzten Jahr Ende Juni/Anfang Juli in Bad Waldsee und fand es auch wunderbar. Das Wetter hat natürlich eine Rolle gespielt, es hat keinen Tag geregnet und ich war fast täglich im Thermalbad.
Der Stadtsee ist genauso schön wie das alte Städtchen. Die Anwendungen konnte man fast selbst bestimmen. Ich habe beim Arztgespräch meine ungefähren Vorstellungen dargelegt und der Arzt hat auch versucht, alles so zu regeln.
Ich war im Haus Maximilan, das wird zur Zeit umgebaut und deshalb nicht belegt. Das Essen war gleich in allen drei Häusern und wirklich sehr gut.
Wenn Du abends gerne mal ein Weinchen trinkst, hast Du in den Straßenrestaurants die beste Gelegenheit.
Also, nix wie hin, Du wirst es nicht bereuen.
In meiner ersten Reha war ich in Triberg, auch hier war es sehr nett.
Viel Spaß wünscht Dir Sigrid

Antwort
Liebe Silvia,
Du hast mich überzeugt, ich werde die Klinik am Ende nennen.
Ich möchte aber vorwegschicken, dass es durchaus Patienten gab, die die Klinik toll fanden, sogar das Essen. Ebenfalls möchte ich betonen, dass (fast) alle Ärzte und Therapeuten dort sehr nett waren und immer sehr bemüht um unser Wohl.
Meine Kritikpunkte sind in der Therapiestruktur und beim angebotenen Essen zu finden. Meiner Meinung nach sollte bei einer onkologischen Reha, v.a. bei einer AHB direkt nach der Primärbehandlung nicht nur eine körperliche Wiederherstellung angestrebt werden, sondern ganz entscheidend auch die bei den meisten Betroffenen darniederliegende psychische Stabilität wieder hergestellt werden (bzw. Schritte in diese Richtung). Darauf wurde in dieser Klinik kaum Wert gelegt. Man hatte jede Menge Möglichkeiten die körperliche Beweglichkeit wieder herzustellen bzw. die Kondition zu steigern, aber was Dich Innen beschäftigt, damit musstest Du selbst fertig werden. Auch gab es keine Gesprächsgruppen von Gleich-Betroffenen in dem es einen Erfahrungsaustausch geben könnte. Auf meine Frage diesbezüglich bekam ich die Antwort: Solche Gespräche ergeben sich doch automatisch in der Freizeit. Stimmt! Gab es, weil der Bedarf so groß war! Doch therapeutisch unterstützt wäre das ganze vielleicht auch nicht schlecht gewesen, denn Mastektomie, Brustaufbau, Lymphabfluss-Störungen, Hitzewallungen, Ängste usw. sind keine stimmungsbringenden Themen bei Tisch oder abends beim gemütlichen Zusammensitzen:-(
Zum Essen kann ich nur sagen, eher untere Mittelklasse. Es gab zwar Salatbuffet, aber ansonsten gab´s nichts frisches. Obst gab es montags einen Korb voll steinharter Kiwis, die dann bis Ende der Woche ausreichten, dann waren sie allerdings weich und matschig. Ich habe in den drei Wochen keine einzige Banane gesehen (außer, wenn ich sie mir selbst im Städtchen gekauft habe). Auch Dosenobst als Dessert finde ich nicht gerade nachahmenswert. Sicherlich, es soll jeder essen was ihm schmeckt, aber in einer Reha ein kleines Lehrbeispiel, wie gesundes Essen aussehen könnte, würde nicht schaden!
Auch war die Werk- bzw. Kreativtherapie äußerst altbacken. Hätte ich meinem Mann eine der angebotenen Seidenkrawatten mitgebracht, der hätte einmal herzlich gelacht ;-)
Ich weiß, ich bin möglicherweise mit zu hohen Ansprüchen in die Reha gegangen, aber so war nun mal mein Empfinden.
So bevor ich die Klinik nenne, möchte ich mich bei allen engagierten Ärzten und Therapeuten dieser Klinik entschuldigen, diese Kritikpunkte sind nicht gegen Sie gerichtet. Sie geben wirklich Ihr Bestes!
Jetzt ist es soweit: Kraichgauklinik in Bad Rappenau
Also nicht grundsätzlich schlecht, nur wenn man so anspruchsvoll ist wie ich ;-) !!!!
Gitte

Antwort
Liebe Sigrid,
danke auch für Deine Antwort.
Das stimmt mich ja hoffnungsfroh!
Nachdem ich Euch so höre, kann ich es kaum noch erwarten.
Dir eine gute, gesunde Zeit....
Gitte

Antwort
Hallo Gitte, hallo alle,
ja, es ist halt so, dass jede von uns was anderes erwartet. Die Therapiestruktur: Du wolltest mehr für die psychische Stabilität und nicht nur die körperliche Wiederherstellung. Bei mir war das genau umgekehrt. Wenn ich das jetzt so in % beschreibe, habe ich ca. 80% für die Psyche bekommen und nur ca. 20% für meinen Körper. Und ich wollte in erster Linie die körperliche Wiederherstellung. Ich wurde damals so behandelt, als wäre ich kurz vor dem Tod, deshalb wenig Bewegung und fast nur so ein Psycho-Zeug für Menschen, die keine Kraft mehr haben. Da ich nichts gemacht habe (sehr wenig Bewegung), habe ich dort zugenommen. Echte Krankengymnastik habe ich erst zu Hause gemacht - und zwar als Selbstzahler!
Babs