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AHT - Depression, Angst, Lustlosigkeit

Kategorie: Frauenheilkunde » Forum Brustkrebs

25.09.2008 | 11:18 Uhr

Seit Beginn der AHT leide ich unter Depression, Angst, Lustlosigkeit.
Wer kennt das auch?

Was hilft Euch dagegen?

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08.10.2008, 10:46 Uhr
Antwort

Liebe Andrea,
Abnahme und Aufbau hat ja mein Doc auch abgelehnt. Ich hab ihn danach gefragt, aber er hat gesagt in seinem Brustzentrum wird ein Aufbau immer erst später gemacht, nach dem Abschluss der Therapie..halt aus Sicherheitsgründen...
naja und nun lebe ich schon fast 1,5 Jahre mit nur einer Brust und kann mich nicht leiden...
Wirkt sich natürlich auch auf die Beziehung aus, lustlos im Bett, keine Lust mehr auf irgendwas reizvolles anziehen....also die Gefahr, dass irgendwann die Ehe scheitert besteht somit auch...
ist schon alles doof...
meine Psyche wird mit Antidepressiva behandelt, sonst würde wohl gar nix gehen...
Hoffentlich kommen für uns mal wieder bessere Zeiten...gel?
Alles Liebe
Kirsten

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08.10.2008, 13:48 Uhr
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Hallo Kirsten,

du schreibst mir aus der seele. es ist so schei.....!!!
aber ich gebe die hoffnung nicht auf! und du auch nicht!!!!

Und bessere zeiten werden auch kommen..... ganz bestimmt.

liebe grüße
Andrea

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08.10.2008, 18:08 Uhr
Antwort

Liebe Andrea,
ja genau, bessere Zeiten MÜSSEN kommen, denn wir haben ja genug durch gemacht!
Wenn ich bedenke, meine Oma ist 84 Jahre alt geworden und war kaum krank, soviel ich weiß, hatte sie nicht eine OP im Leben, meine andere Oma ist 91 geworden und ne OP hatte se soviel ich weiß auch nicht.
Die sind einfach unbeschadet alt geworden und so um die 80 rum kamen die Alterszipperlein....aber bis dahin war die Gesundheit okay...
und so muss das eigentlich sein!
Ich wünsche mir so sehr, dass nun auch bis ins Alter Ruhe ist, dass nichts mehr kommt und dann erst in späten Jahren die Alterszipperlein...
Ganz großer Wunsch!!!
Liebe Grüße
Kirsten

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10.10.2008, 11:32 Uhr
Antwort

Liebe Kirsten,

es ist ganz natürlich, dass die Depression immer wieder durchkommt nach einer so einschneidenden Erfahrung. Ganz die Alte werden wir wohl alle nie mehr sein. Es wird mit den Jahren besser, bleibt aber latent in einer tiefen Schublade, wo es manchmal rausspitzt.

Meine Töchter waren 16 und 18, als ich die Diagnose bekam, ich aber schon fast 50. Ich sah es auch als positiv an, dass sie schon recht selbständig waren. Die Große hatte damals einen Freund und war mit sich selbst beschäftigt, aber die Jüngere hat sehr mitgelitten.

Für mich selbst empfand ich mein Alter als optimal, sofern man Krebs überhaupt bekommen muss: Ich hatte schon einen guten Teil meines Lebens gelebt, habe Kinder zur Welt gebracht und sie auch großgezogen. Auf der anderen Seite war ich noch fit und nicht so alt, dass man sagt, eine große Behandlung lohnt nicht, wie das ja leider manchmal der Fall ist.

Zu Bewusstsein gekommen ist mir, dass jeder Tag ein Geschenk ist, dass man auch die kleinen Dinge genießen muss, dass man sich selbst nicht im Weg stehen darf. Dieses letztere vor allem, weil ich anders als du vorher meinen Körper nicht als besonders schön empfand und deshalb Bad und Sauna mied.
Nun sehe ich es so, dass ich mir die Krankheit nicht ausgesucht habe, ich bin wie ich jetzt eben bin, das Äußere ist nicht so wichtig - und andere schauen noch viel schlimmer aus! :-)

Alles Liebe von Leonore

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10.10.2008, 13:59 Uhr
Antwort

Liebe Leonore,
ich musste eben richtig lachen bei Deinem letzten Satz!
Genau...ich sag mal, wenn ich den BH ummache, dann seh ich ja ganz okay aus...(inzwischen wieder)...ich darf mich halt nur nicht ausziehen...
okay..gegen Frauen, die z.B. ganz ganz ganz dick sind...dagegen sieht man mit normaler Figur + fehlender Brust wahrscheinlich wirklich noch besser aus.
Schlimm ist aber auch, dass wir immer mit der Angst leben müssen, dass wieder was kommt...
Mein Sohn war 16 als ich krank wurde...jetzt wird er 18...
Bei Diagnose war ich fast soweit gar nix zu machen...bloß nicht die Brust ab!!! Lieber Sterben! So bin ich zum Glück nicht mehr drauf...
Aber...mein Selbstbewusstsein ist ziemlich im Eimer...
Ich gehe davon aus, dass, wenn mich mein Mann mal verließe ich nie niemals wieder einen passenden Mann finden würde.
Meine Freundin, super hübsch, kerngesund....die ist seit über 1 Jahr ungewollt Single...sie findet keinen passenden Mann...obwohl sie keine Einschränkungen hat...
Ich hoffe, ich muss niemals nach nem Mann suchen...

Lieben Gruß
von
Kirsten

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11.10.2008, 11:49 Uhr
Antwort

Liebe Kirtsten,

ich freue mich, dass ich dich zum Lachen bringen konnte!

Du darfst nicht vergessen, dass ich schon ein paar Jährchen weiter bin als du und einen Vorsprung im Verarbeiten habe.

Gib dir Zeit, hab Geduld mit dir. Nimm die depressiven Phasen an, sie gehören dazu. Je mehr du dich dagegen sperrst, desto schlimmer fühlst du dich. Wenn es mir nicht gut ging, habe ich mich manchmal hingesetzt - wenn keiner zu hause war - und geheult, so richtig alles rausgeschluchzt. Hinterher war mir wohler.

Ob und wie man den passenden Mann findet, ist ein Lotteriespiel. Es war so viel Zufall dabei, als ich meinen Mann kennenlernte, so viele Dinge, die ineinanderspielten, dass ich mich heute wundere, wie das zustande kommen konnte. Mit äußerer Schönheit hat das nicht immer was zu tun.

Ein Date hat man normalerweise angezogen ;-) da sieht der Mann ja nicht gleich, was los ist. Ich finde ohnehin, man sollte sich erst gut kennen lernen in Gesprächen, bevor der Körper ins Spiel kommt, aber das ist vielleicht altmodisch gedacht?

Wenn sich ein Mann dann an einerm fehlenden Körperteil stört, war er nicht der Richtige. Dein Mann verlässt dich ja jetzt auch nicht deswegen. ist das nicht ein großer Beweis von Liebe? Da sind wir doch fast besser dran als gesunde Frauen.

Wir müssen lernen, dass unser Charakter, unsere Weiblichkeit etc. nicht an einem Stück Fleisch hängen - entschuldige, wenn das ein wenig krass klingt. Dass wir uns auch seelisch durch die Krankheit verändert haben, könnte auch durch äußere Ereignisse passiert sein. Damit muss man im Leben rechnen.

In der Kirche verspricht man sich in guten wie in bösen Tagen. Auch wenn ich nicht religiös bin, das gilt für mich.

Abgesehen davon würde ich nicht nochmal einen Mann suchen, aber das hat mehr den Grund, dass ich mich nicht in so späten Jahren nochmal an femde Marotten gewöhnen möchte! :-)

Ein schönes Wochenende wünscht dir Leonore

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11.10.2008, 18:42 Uhr
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Hi Leonore,

ich finde es interessant dass Du den Spruch In guten wie in schlechten Tagen einbringst. Wir haben damals kirchlich geheiratet weil mir dieser Spruch wichtig war und nicht ein einfaches Schreiben vom Standesamt. Das wir so heftige schlechte Tage bekommen wüden war uns beiden nicht klar. Aber mein Männe nimmt mich auch so wie ich bin. Ich mache den Brustaufbau nur für mich. Er würde mich auch so nehmen.
Ein Bekannter hat mir letzten mal gesagt, dass ich mich sofort bei ihm melden soll wenn ich mich mal trennen sollte. Er würde mich auch sofort stückweise nehmen :-))
Ich fand das so herrlich lieb. Also, Männer schauen nicht nur nach dem Äußeren und kommen anscheinend mit solchen Handicaps die uns sehr zu schaffen machen viel besser zurecht. Vielleicht denken wir einfach zu viel.

Gruß
Marianne

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11.10.2008, 21:25 Uhr
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Liebe Leonore,
ich danke Dir...
Ich fahre jetzt erstmal in den Urlaub, das wird mir bestimmt gut tun...und danach..da kommt schon wieder ein Nachsorgetermin...
zitter..

lieben Gruß
Kirsten

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13.10.2008, 08:01 Uhr
Antwort

Liebe Marianne,

die standesamtliche Heirat war für mich nur eine Formalität. Die Versprechen in der Kirche waren das Entscheidende, obwohl ich so manches nicht akzeptieren kann, was die Kirche erzählt.

Kürzlich erlebte ich eine nicht-religiöse Trauungszeremonie, wo sich das Brautpaar selbst seine Versprechen vorher erarbeitet hatte. Wenn ich heute die Wahl hätte, würde mir so etwas gut gefallen.

Ich glaube nicht, dass irgendein junges Paar sich darüber Gedanken macht, was schlechte Tage tatsächlich bedeuten kann. Ist ja auch besser so, wäre schlimm, wenn man sich in jungen Jahren schon mit allem auseinandersetzen würde, was vielleicht einmal kommen könnte.

Es gibt solche und solche Männer. Ich habe es in der Klinik erlebt, dass eine Frau sich verbal vehement gegen eine OP wehrte, immer mit Seitenblicken zu ihrem Partner! Und ich habe es oft genug gehört, dass Männer ihre Frauen verlassen haben nach der OP.

Aber zum Glück gibt es eben auch die anderen. Für meinen Mann ist das kein Problem, er geht ja mit mir in die Sauna und geniert sich kein bisschen dafür. Da hatte ich anfangs auch mehr Skrupel.

Schön für dich, dass du gleich einen Ersatzmann zur Hand hast! :-)

Liebe Grüße von Leonore

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