Hi,
ich hatte vor zwei Tagen meine erste und auch hoffentlich die letzte EPU samt Ablation (slow-pathway). Da ich im Vorfeld einen riesen Bammel gehabt habe, hatte ich in diesem Forum schon einiges darüber gelesen - Aber von Anfang an:
Seit ca. 2007 hatte ich Tachykardien, mit ca. 220 Schlägen pro Minute, die fast immer aus der Ruhe heraus auftraten. Diese spürte ich extrem deutlich als Klopfen unterhalb des Schwertfortsatzes des Brustbeines. Bekam sofort Panik und massive Schweißausbrüche. In Folge rief ich dann den Notarzt, der die Tachykardie dann beenden konnte.
Im Laufe der Zeit hatte ich eigentlich imer mehr Angst, mal ne Radtour zu machen, in nen Flieger zu steigen oder mal eine Segeltörn zu wagen. Hätte ja jederzeit wieder passieren können. Nach einem Rezidiv vor gut 1 Monat, mit 225 HF hatte ich dann die Nase voll und mir einen Einweising ins Krankenhaus besorgt.
Da ich nicht weit weg von Hamburg wohne, viel die Wahl auf das Klinikum St.Georg. in Hamburg. Dort musste ich am Vortag der EPU in der Ambulanz erscheinen um einige Vorntersuchungen zu erledigen und mich für die stationäre Aufnahme anzumelden. Blutabnahme, EKG schreiben, Echo (TTE) und ein abschließendes Aufklärungsgespräch mit einer Ärztin aus der Kardiologie. Nach ca. 3h war ich wieder auf dem Heimweg.
Am Tag der EPU musste ich um 9Uhr auf der Station S2 erscheinen. Dort bekam ich, nach ca. 90min Wartezeit, erstmal einen Zugang gelegt. Dann hieß es erstmal wieder warten. Um 14 Uhr bekam ich endlich ein Zimmer, mit schönen Blick auf die Alster. Ob ich aber noch heute mit der EPU dran komme, konnte mir leider niemand wirklich beantworten. Ich bekam natürlich schon mächtig Hunger, sollte aber weiterhin nüchtern bleiben.
Gegen 15:30 Uhr war es dann soweit, nackich machen, Hemdchen anziehen und ab in den 1. Stock zu den EPU Laboren. Dort angekommen erfolgte durch eine OP-Schwester noch mal ein kurzer Abgleich meiner Daten und die Abfrage nach Allergien etc. Dann ging es auf den OP-Tisch, welcher mit einer Art, beheizten Luftmatraze belegt war.
Auf dieser Lag auch schon der Druckverband. Auf diesem durfte ich dann meinen nackten Hintern platzieren und mich lang machen. Mein Puls stieg jetzt schon auf 140 vor Aufregung. Die sehr nette OP-Schweter legte mir dann die EKG-Pads, die Pads für die (?Kardioversion?), Blutdruckmanschette, Oximeter und sonst was an. In ein Nasenloch bekam ich dann noch einen Stöpsel, der mir Saustoff zuführte.
Da nicht genau fest stannd, wo alles für den Katheter punktiert werden muss, wurden beide Leisten und meine linke Schulter mit einer Desinfektionsflüssigkeit bestrichen. Abschließend wurden noch Arme und Brustkorb fixiert. Sehr unschönes Gefühl so hilflos dort zu liegen. Aber bisschen Small-Talk mit der OP-Schweter tat ganz gut. Anschließend kam ein Arzt, der mir noch letzte Fragen beantworten sollte. Ihm teilte ich noch mit,das ich natürlich Panik vor nem AV Block hätte usw. Dahingehend versuchte er ich zu beruhigen, das drei Personen dort alles im Blick haben und Ablationen, die extrem nahe am AV-Knoten liegen, lieber nicht durchgeführt werden.
Den eigentlichen Oberarzt, der APU /Ablation durchführte, habe ich gar nicht mehr kennen gelernt, da die gute OP-Schweter mit der Sedierung (Propofol + Schmerzmittel) begann. Ich entschlief zum Glück die ganze Prozedur und wachte nach ca. 2h wieder in meinem Krankenbett auf. Die AVNRT wurde durch die EPU bestätigt. Es war nur die rechte Leiste punktiert und dort saß auch der Druckverband.
Der Arzt, mit dem ich Vorfeld schon gesprochen hatte,teilte mit mit, das zweimal abladiert wurde (slow pathway) und diese wohl auch erfolgreich war. Eine Tachykardie konnte nicht wieder ausgelöst werden. Auf der Station gab es dann noch ein Langzeit-Echo bis zum nächsten morgen und endlich auch etwas zu essen und zu trinken. Schmezen hatte ich absolut nicht, nur der Druckverband zwickte etwas in der Leiste. Am Folgetag durfte ich dann die Klinik verlassen.
Etwas verwundert bin ich darüber, das ich absolut gar keine Medikamente mehr nehmen muss. Es wurde auch kein weiterer Termin für eine Nachuntersuchung ausgemacht o.ä.
Nunja, nun bin ich halt noch etwas groggy und habe auch schon ein paar mal diese Extraschläge immer unterhalb des Schwertfotsatzes des Brusbeins. Manchmal folgten bei solchen Schlägen auch die Tackykardien. Diesmal nicht mehr - möchte fast schon sagen *ätsch hau doch raus die ES*..Ich hoffe damit, wieder ein gutes Stück Lebensqualität zurück gewonnen zu haben.
Allerding hoffe ich auch, das diese Extra-Schläge jetzt nicht mehr werden und wieder verschwinden.
Gott sei Dank wird dort die Ablation in einer tiefen Sedierung vorgenommen. Die ganze Zeit bei vollem Bewusstsein zu sein, stelle ich mir persönlich etwas grausam vor.
VG