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Idiopathische linksventrikuläre Tachykardie lebensbedrohlich?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

17.09.2017 | 19:49 Uhr

Hallo an alle Nutzer und Experten des Forums,

Ich möchte mich kurz vorstellen:

Ich bin männlich, 22 Jahre alt und habe keine strukturelle Herzerkranung bei mir wurde als ich 16 Jahre alt war eine Idiopathische Linksventrikuläre Tachykardie diagnosziert. Nach einer Notaufnahme wegen einer Tachykardie Herzfrequenz um die 200/min. Nach gründlicher Untersuchung während des Klinikaufenthalts (Belastungs- EKG, 12-Kanal-EKG, Herz -ECHO, HERZ MRT etc. ) (alles unfauffälig) wurde beschlossen eine EPU durchzuführen und falls die Rhytmusstörung auslösbar ist gleich eine Ablation durchzuführen. Wie oben genannt war die Diagnose dann Idiopathische Linksventrikuläre Tachykardie bzw. Verapamil Sensitive Links Ventrikuläre Tachykardie. Dies war im Jahre 2011. Allerdings war die Ablation unvollständig das heißt Tachykardie noch induzierbar. Daraufhin wurde beschlossen mich zu entlassen und die Einnahme von Beloc Zok 47,5 1x täglich auf eine unbestimmte Zeit wurde angeordnet. Nach genau 1 Jahr im Jahre 2012 habe ich wieder eine Anhaltende Tachykardie erlitten mit Herzfrequenzen bis zur 220/min. ohne irgendwelche Symptomen außer Herzrasen. Es wurde beschlossen die Ablation zur Wiederholen und diesmal war die Ablation Erfolgreich und die Rhytmusstörung konnte nicht mehr induziert werden.  Die Tabletten wurden abgesetzt und ich war sehr froh! Ich hatte ca 1 Jahr und  3 Monate keine Beschwerden bis dann wieder die Rhytmusstörung das war im Jahre 2013, diesmal war die anhaltende Tachykardie beim Eintreffen des Notarztes um die 150/min das heißt deutlich verlangsamt im Vergleich zu den vorherigen Tachykardien! Danach wurde wieder beschlossen eine Ablation durchzuführen und es war wieder Erfolgreich das heißt keine Tachykardie mehr induzierbar. Das war die letzte Ablation und ich bin seit der Ablation am 25.Juli 2013 Arryhtmiefrei, keine Tachykardien mehr gehabt, das sind schon jetzt 4 Jahre her. Mittlerweile bin ich 22 Jahre alt.

Zuletzt war ich dieses Jahr im Mai zur Kontrolle bzw. zur Vorstellung bei meinem Rhytmlogischen Professor der damals die Ablation selber durchgeführt hatte. Meine Beschwerde war das ich ca. seit 1 Jahr gehäufigte spürbare Extraschläge habe insbesondere nach dem Sport oder bei Stresssituationen. Daraufhin wurde beschlossen eine 12-Kanal-Langzeit EKG zu machen und das Ergebniss war : Sie haben nur 92 VES in 24H und keine VES -Salven, sie können nachhause gehen. Natürlich war das für mich sehr beruhigend als meine Professor meinte er gehe von einem sehr guten Langzeiterfolg aus. 

 

Nun mein Problem ich habe seit 2 Wochen sehr häufig Extraschläge! Zweimal wegen meinem Panikstörung (ob die Tachykardie wieder kommt) kam ein Rettungswagen und am EKG war dann wieder nichts zu sehen. Allerdings habe ich das sehr häufig Tagsüber, Stresssituationen etc.

Ist das ein Zeichen dafür das der anhaltende Tachykardie näher rückt?

Was sind euere Erfahrungen ? Hat hier jemand die gleiche Diagnose wie ich?

 

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Bisherige Antworten
Community-Managerin
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11.10.2017, 17:11 Uhr
Antwort von Community-Managerin

Guten Tag Baris,

leider hat sich bisher noch keines unserer Community-Mitglieder zu Ihrem Beitrag gemeldet.

Sollten Sie unseren Expertenrat einholen wollen, dann wenden Sie sich bitte an folgendes Forum:

https://www.herzberatung.de/expertenrat/

Unser Expertenteam wird Ihnen gerne antworten.

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Viele Grüße

Victoria Marini

Lifeline - Community-Managerin

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22.11.2017, 17:13 Uhr
Antwort

Hallo,

in der Tat hat man bei mir die gleiche Diagnose gestellt und ich kann dir nur von meiner Erfahrung berichten.

Ich bin nunmehr 50 Jahre alt und wurde aufgrund dieser Diagnose im Herzzentrum in Trier untersucht und behandelt. Festgestellt hat man vor allem, dass Betablocker bei mir zumindest das Krankheitsbild befeuern. Heisst, man hat sich auf VERAPAMIL 80  verständigt, welches mir seither sehr gut hilft. Ueber eine Ablation meinte der Professor, dass Ablationen hier nur dann Sinn ergeben, wenn man die diesem Krankheitsbild zugrunde liegenden Fehlimpulse durch Nervengeflecht, welches eigentlich gar nicht Impulse geben sollte, abstellen kann. Nach derzeitigem Stand der Herzchirurgie ist dies nur mit erheblichem Aufwand zu realisieren und hat eine relativ geringe Heilungschance.

So tritt bei mir vor allem bei besonderer Belastung immer wieder einmal Herzrasen mit Frequenzen von bis zu 140 Schläge auf, allerdings nie mehr so schnell wie vor der medikamentösen Behandlung. Da hatte das Herz auch oft einen Takt von bis zu kanpp 200 Schläge.

Auch ist ein Notarzt oder gar Krankenhausaufenthalt nicht mehr nötig, da diese Beschwerden in der Regel nach maximal 1 Stunde Ruhe wieder von selbst aufhören. Schlechtestenfalls solle ich eine weitere Tablette direkt einnehmen, dies war aber noch nie notwendig.

Fazit ist, dass ich wortwörtlich noch ein paar Jahre warten soll, bis ich mich einer weitern OP unterziehe, da dann vor allem das Mapping des Herzens weiter vorangeschritten sein könnte und die Chancen, die Uebeltäter, die die Kurzschlussleitungen zur Kammer verursachen, gefunden werden können.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Aussichten für einen jungen Mann mit 22 Jahren eher unbefriedigend sein könnten, aber der Gedanke an den Wechsel zu einem anderen Medikament ist allemal eine Prüfung wert.

Gruss

Karsten

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24.11.2017, 16:42 Uhr
Antwort

Hallo, ich habe eine ähnliche Diagnose/Situation. Bei mir ist eine rechtsventrikuläre ideophatische Tachykardie RVOT festgestellt worden.

In einer EPU konnte nichts abladiert werden, da sie nicht ausgelöst werden konnten. Im Moment lebe ich damit. Provoziert werden sie besonders durch Belastungen z.b. beim Crosstrainer oder Fahrradfahren. Hatte sie aber auch schon beim Treppensteigen. Das ist im Moment deutlich besser.

Ich glaube, dass man durch Panik oder Stress die Tachykardie auch etwas triggern kann.

Bei einem Belastungs EKG wurde jetzt bei 100 Watt eine VT mit 240 Pulsschlägen festgestellt. Bekommen habe ich dagegen nichts. Ist von alleine wieder in den Rhytmus gesprungen.

Bei mir ist auch keine strukturelle Erkrankung festzustellen. Trotzdem kann ich mir schwer vorstellen, dass alles in Ordnung ist.

Wie ist es denn bei Dir? Hast du noch andere Rhytmusstörungen?

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26.12.2017, 21:10 Uhr
Antwort

Hallo zusammen, 

erst einmal wünsche ich euch noch frohe Weihnachten.

Ich kann leider nicht eure Fragen beantworten, jedoch bin ich an einem Erfahrungsaustauach interessiert. Ich bin 31 Jahre jung und weiß seit ca zwei Wochen das auch ich an nicht anhaltenden VTs leide. Aufgezeichnet wurde diese durch Zufall an der Telemetrie im Kh. Ich lag fast drei Wochen zuerst mit V.a. Brugada Syndrom.

Diese VT kam mit 34 Schlägen in ca 12 sek und hörte dann auf. Ich dachte ich sterbe jetzt. War kurz vor der Ohnmacht. Seeeeehr beängstigend. Ich wurde dann nach Münster verlegt. Dort hat man so ziemlich alles gemacht. Ajmalintest zum ausschluss des Brugada Syndroms, ein MRT, Belastungsekg und eine Epu in der man aber keinerlei Rhythmusstörungen auslösen konnte. Entlassen wurde ich mit der Gewissheit ein strukturell gesundes Herz zu haben, jedoch kann mir keiner die VT erklären. Ich bin nun auf Biso 1.25 mg 1-0-1 eingestellt und habe einen Ereignisrekorder eingesetzt bekommen.

psychisch geht es mir jedoch schlecht. Diese, was wäre wenn Fragen.... Ich habe zwei kleine Kinder und manchmal schlimme Angst sie nicht groß werden zu sehen.

Würdet ihr an meiner Stelle noch weitere Meinungen einholen, wobei die Erfahrung mir gezeigt hat, dass jeder Arzt was anderes sagt...

Können Vts denn einfach auch mal bei gesunden sein? Ich finde leider auch in der Literatur nichts aufbauendes. 

Wie geht ihr mit evtl. Ängsten um?

Herzliche Grüsse

Sabrina aus Bottrop

 

 

 

 

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09.07.2018, 20:56 Uhr
Kommentar

Hallo ihr Lieben.. 

 

vielleicht ist ja noch jemand hier obwohl das Thema doch schon etwas älter ist. Wie geht's euch ? 

Ich hab leider in einem Langzeit EKG ne ventrikuläre Tachykardie gehabt. Daraufhin wurde Belastungs EKG, Herzecho, 7 Tage EKG und MRT gemacht alles ohne Befund.. Die Klinik schlägt nun eine PEU vor allerdings hab ich mega Angst vor dieser Untersuchung... Was passiert denn da ? was wenn man eine Tachy auslösen kann ? Was wenn nicht ? Hattet ihr schon mal eine ? Ist man danach auf der sicheren Seite oder nicht ? 

Sorry für die vielen Fragen.. mir geht's halt momentan nicht so super und ich hab Angst umzufallen.. 

LG :,(

 

 

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11.07.2018, 07:37 Uhr
Kommentar

Hallo Stern,

erstmal herzlich Willkommen. Hast du diese Vt auch selber bemerkt? In welcher Situation trat sie auf und wie lange hielt sie an? Also im nachhinein fand ich die Epu überhaupt nicht schlimm, allerdings habe ich durch Propofol geschlafen und nichts mitbekommen. Bei mir konnte man nichts auslösen was wohl als gutes Zeichen gewertet wird. Ich hatte allerings vergangenen Sonntag wieder eine kurze nicht anhaltende VT mit einer Frequenz von 210. Laut meiner behandelnden Klinik besteht aber kein akuter Behandungsbedarf ausser das der Betablocker erhöht wurde. Psychisch geht es mir trotzdem schlecht damit. Ich frage mich nach wie vor woher das kommt. Es muss doch einen Grund geben? Und es wird schlimmer. Eine genetische Untersuchung auf Kanalopathien hat auch nichts ergeben. Jedoch gibt einem das auch keine 100% ige Sicherheit. Im Moment hoffe und bete ich, dass die Ärzte recht haben und ich keinen Defi brauche weil die HRSt nicht lebensbedrohlich ist. Es ist aber für mich immer sehr unangenehm diese Vts zu spüren. Ich bekomme Panik und Todesangst. Schlimm. In welcher Klinik bist du? Wie lang hast du schon hRst? Wie alt bist du? Gibt es weitere Fälle in deiner Familie? Lg Sabrina

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02.02.2019, 02:58 Uhr
Antwort

Hallo alle zusammen, 

ich freue mich das einige sich gemeldet haben. Verzeihung das ich so lange inaktiv bin.

Aktueller Stand: immer noch keine weitere Episode gehabt seit der letzten Ablation im Juli 2013.

vor einigen Monaten war ich bei meinem Professor zur Untersuchung :

Langzeit-EKG : erstaunlicherweise keine einzige VES [:-}

Belastungs-EKG : keine einzige VES bei Belastung bis 225 Watt  (was mich natürlich sehr gefreut hat ) 

mache seit meinem letzten Post im Jahr 2017 sehr viel cardio Training, 2x in der Woche 8 km laufen und etwas Krafttraining. Ich muss sagen das hat mir sehr geholfen und auch mir die Panik genommen. Hin und wieder treten Ventrikuläre Extrasystolen auf aber es sind definitiv nicht mehr so viele.

Stern zu deiner Frage: habe drei Ablationen hinter mir und kann dir sagen, das es bei mir ziemlich unangenehm war weil eben bei mir eine Tachykardie induziert wurde bzw induzierbar war. Das ist kein gutes Gefühl definitiv nicht. 

man wird zwar zugedröhnt mit Medikamenten kriegt es aber trotzdem etwas mit. Ich muss aber auch dazu erwähnen das ich bei den Ablationen noch sehr jung war und alles anders wahrgenommen habe ängstlicher und was machen die mit mir

Es ist auch verdammt wichtig wo du das machen lässt, speziell bei unserer Form von Rhytmusstörungen sprich idiopathische Ventrikuläre Tachykardien müssen richtig geübte Hände ran. Das können aufjedemfall nicht alle Kliniken die einen Herzkatheterlabor haben durchführen, sie können die Tachykardie induzieren aber die Kunst liegt am erfolgreich abladieren sehr sehr komplex und schwierig. 

Ich bin sehr froh das ich zufällig damals bei der Diagnosestellung bei einem der besten rhytmologen gelandet bin, sprich der Professor der mich behandelt hat und die Ablation selber durchgeführt hat ist der Vorstand im Europäischen Heart rhythm association in Paris. 

Mit freundlichen Grüßen 

Baris 

wurde mich über mehrere Antworten freuen :-)

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