Avatar

EPU... was geschieht da wirklich und wie??

Kategorie: Herz-Kreislauf » Forum Allgemeine Herz- und Kreislaufbeschwerden

17.10.2014 | 20:51 Uhr

Hallo

Ich bin noch ganz neu hier und möchte mich erstmal vorstellen. Ich heiße Yassin Ehrhardt, bin 17 Jahre jung und männl.

Mein Problem ist, ich leide seit ungefähr 3 Jarhen (oder ein bissel länger) an Herzrasen. Mein Herzrasen wurde auch einmal durch das EKG meines Kardiologen aufgenommen, da kam raus das ich einen Puls von 260 bei den Attacken habe.%)  Und das Herzrasen dauert bei mir meistens so  1 1/2 bis 2 Stunden. (kürzer nur selten).

Mein Kardiologe (der übrigens ein Kinderkardiologe ist) rät mir zu einer EPU da das Herzrasen nicht regelmäßig ist sondern das da noch etwas anders dabei ist. Ich glaube es ist Vorhofflattern. Ich hab auch einen 2. Kardiologen aufgesucht und auch der rät mir zu der EPU da meine Schilderung des Problems typisch für ein WPW oder AVRNT ist. Wobei er WPW weniger wahrscheinlich als AVRNT hält, da im Ruhe-EKG kein Zacken zu sehen ist.

Das Herzrasen setzt ganz plötzlich ein, meistens bei einer falschen Atmung, beispielsweise beim Tennisspielen, oder bei anderen ruckartigen Bewegungen. es hört manchmal ganz plötzlich auf, manchmal fängt mein Herz aber auch erst an zu stolpern. Ich beschreibe es dann eher als "pendeln". Da kommen dann ein paar schnelle Schläge, dann mal 2 ganz Normale wie im Ruhezustand, dann ein paar Extrasystolen dann wieder nen paar schnelle... bunt durcheinander.

 

Mein Kardiologe rät mir auch dazu die EPU in Leipzig machen zu lassen da er dort gute Erfahrungen gemacht hat. Also von den Leuten die er hingeschickt hat leben alle noch, haben auch keinen Herzschrittmacher oder ähnliches. nur zwei Leute mussten nochmal erneut hin. Den Eingriff würde dann ein Dr. Gebauer machen, er ist Kinderrhythmologe, also ich weiß nicht ob das positiv ist. Eigentlich ist er es ja demnach gewohnt eher an kleineren Kindern zu operieren bzw. EPUs durchzuführen. Mit meinen 17 Jahren bin ich schon etwas größer ;) das wäre ja für eigentlich einfach als das was er sonst so gewohnt ist oder?

Hat jemand auch eine EPU durchlebt und kann im Detail berichten wie es war? Ich hab dermaßen Schiss davor das eigentlich alles zu spät ist. Wenn ich nur daran denke könnt ich Rotz und Wasser heulen :,( Ich hab gehört das man bei der EPU wach ist... Stimmt das =-O.  Ich kann ja schon beim Blutnehmen nicht hinsehen, wie soll ich denn dann so etwas überstehen?? Allein vor dem Tropf den man gelegt bekommen soll hab eeeeextreme Angst. :(

Würde mich riesig freuen wenn ihr mir eure Erfahrungen detailiert schildern könntet.

Hat es jemand auch in Leipzig machen lassne und vielleicht auch beim Dr. Gebauer??

P.S ich hab mir den abschnitt EPU hier im Forum druchgelesen jedoch macht mir das nur noch mehr angst als ich eh schon habe..

LG.

 

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Avatar
Beitrag melden
19.10.2014, 17:02 Uhr
Antwort

Hallo!

Ich hatte hier vor nicht allzu langer Zeit eine ähnliche Frage beantwortet, von daher verzeih' mir, wenn ich jetzt mal ein bisschen mit copy & paste arbeite.

Eine EPU/Katheterablation ist ein Eingriff per Herzkatheter, d.h. man wird lediglich in einer oder beiden Leisten eine Vene punktieren, dann eine sog. "Schleuse" legen und darüber Katheter bis hinauf ins Herz schieben. Davon merkst du aber eigentlich nur die Spritzen für die Betäubung oder mal einen leichten Druck. Wenn die Katheter im Herzen sind, wird man dort versuchen, die Rhythmusstörung einmal auslösen und sie dann abladieren. Bei einer AVNRT ist das heutzutage oftmals eine Sache von nur 30-60 Minuten. Das ist wirklich eine der einfachsten Ablationen. Beim WPW-Syndrom kann es auch mal etwas länger dauern. Der Unterschied ist, dass eine AVNRT einen ganz bestimmten Ursprungsort hat, der immer gleich ist, d.h. die Ärzte wissen, wo sie suchen müssen; beim WPW-Syndrom kann die zusätzliche Leitungsbahn quasi überall liegen, irgendwo im rechten oder linken Vorhof/Übergang rechte oder linke Kammer, da muss man manchmal länger suchen.

Die Einstichstellen in der Leiste werden vorher gut betäubt. In vielen Kliniken ist es zudem möglich und auch üblich, dass man als Patient eine sog. Sedierung bekommen kann, d.h. Schlafmittelchen (z.B. Propofol), die einen während der Prozedur schön schlummern lassen. Das ist keine Vollnarkose, es ist also auch keine Beatmung notwendig. Und sobald sie das Mittel absetzen, bist du wieder hellwach. Es gibt auch das schöne Mittel "Dormicum", was eine retrograde Amnesie verursacht. Das bedeutet, du bist zwar wach, kannst dich aber hinterher an nichts erinnern, d.h. es fühlt sich für dich total so an, als hättest du geschlafen.

Es kann allerdings auch sein, dass man möchte, dass du während des Eingriffs wach bleibst. Gerade wenn Tachykardien eher selten auftreten kann es schwierig werden, sie auszulösen, wenn der Patient tief und fest schläft. Und auslösen muss man die Rhythmusstörung, sonst kann man sie nicht behandeln. Wenn du wach bleibst, spürst du von der Katheterablation, also dem Veröden, vielleicht ein bisschen Brennen im Brustkorb, bei mir zog das bis zum Kiefer rauf. War unangenehm, aber auszuhalten. Davon, dass da irgendwelche Katheter in deinem Herzen sind, merkst du sonst aber nichts.

Also, Angst ist vollkommen normal bei so einem Eingriff, aber für eine AVNRT oder ein WPW Syndrom ist das wirklich das Mittel der Wahl und letztendlich auch eine sehr gute und schnelle Heilungschance.

Ich bin in Leipzig in Behandlung, allerdings in der Rhythmologie für Erwachsene und dort bei Herrn Prof. Hindricks. Leipzig ist großartig - wenn man das endlose Aufnahmeprozedere erstmal hinter sich hat (warten, warten, warten). Die Ärzte sind super und das Pflegeteam auch.

Also, gib' dir einen Ruck und lass' die EPU/Ablation machen!

Alles Gute!

Inga

Beitrag melden
19.10.2014, 20:48 Uhr
Kommentar

Was mich aber sehr beunruhigt ist die Tatsache das bei einer AVRNT oft mals sehr nahe am AV-Knoten ablatiert werden muss und das, wenn nur eine Kleinigkeit schief geht, man einen Herzschrittmacher braucht.

Ich meine ich bin 17 und möchte gerne später Elektrotechnik studieren. Mit einen Herzschrittmacher wäre das Geschichte... Ich hab alle meine Fächer in der Oberstufe extra so eingestellt damit man bestens auf das ET studium eingestellt ist. Mit einem Herzschrittmacher könnte ich das Studium vergessen und wüsste nicht was ich in Zukunft studieren oder lernen soll. Meine ganze Zukunft wäre demnach im Eimer :-(   Da muss ja nur mal ein ganz kleiner Fehler passieren und alles ist vorbei...

Beitrag melden
25.10.2014, 12:15 Uhr
Kommentar

Guten Tag,

ich habe mich gerade im Forum angemeldet, leider notwendiger Weise. Ich hatte in der vergangenen Woche eine EPU mit Ablation, da ich seit mehr als 20 Jahren an Herzraseattacken litt.

Ich kann deine Angst sehr, sehr gut nachvollziehen. Mir sagten die Ärzte in den Vorgesprächen, dass dies ein Routineeingriff wäre und bei meiner Konstitution und ich wäre noch so jung, ein minimales Restrisiko sicherlich immer besteht, jedoch bei mir so gut wie ausgeschlossen. Aus dem Routineeingriff ist eine böse Diagnose erwachsen: AV Block III Grades! Ich war wohl genau dieses Restrisiko. Es ist ein böser Albtraum, denn bei eben diesem Eingriff wurde der AV Knoten mit beschädigt. Nur ganz langsam beginne ich mich mit dem Gedanken an einen Herzschrittmacher zu gewöhnen, denn es ist im Vergleich zu meinem bisher geführten Leben, nur ein jämmerliches Dahinvegetieren. Ich habe bis vor 2 Wochen regelmäßig Sport gemacht ( Rad fahren und Schwimmen ). Ich muss nach 2 Treppenstufen anhalten und nach Luft japsen, um weiter zu kommen.

Also, Angst ist durchaus berechtigt und das Risiko dabei sollte gut besprochen werden.

Ich weiß, dass es auch ganz viele positive Beispiele gibt.

 

Viele Grüße C.

Beitrag melden
25.10.2014, 12:46 Uhr
Kommentar

Hallo C.,

das ist natürlich ärgerlich, dass du zu den sehr wenigen gehörst, die hinterher einen AV-Block III. Grades haben. Darf ich mal fragen, wo du abladiert wurdest? War das ein großes Zentrum? Es abladieren in Deutschland mittlerweile rund 250 Kliniken, von denen sehr viele nur über ungenügend Erfahrung verfügen. Gerade in solchen Kliniken kommt es zu diesen Komplikationen.

Jämmerliches Dahinvegetieren - bezeichnest du damit deinen Zustand mit Schrittmacher? Ich finde diese Wortwahl ganz schön heftig. Bin selber seit 15 Jahren Schrittmacherpatientin, seit meinem 18. Lebensjahr, 100% stimuliert in Vorhöfen und Kammern und ich würde NIEMALS diese Worte wählen. Mit einem Schrittmacher, vor allem wenn er so ein einfaches Problem wie einen Block behebt, ist ein total normales Leben möglich. Radfahren und schwimmen ist absolut kein Problem! Die allermeisten anderen Sportarten sind es auch nicht. Man kann alles machen. Bei einem Block braucht man ja noch nicht einmal die Frequenzanpassung des Schrittmachers, somit ist beim Sport wirklich fast alles möglich. Dein Sinusknoten gibt weiterhin den Takt vor, der Schrittmacher sorgt bloß dafür, dass die Kammern im selben Rhythmus schlagen. Mehr nicht.

Ich hatte einen sehr guten Freund, der nach seiner 2. Hirntumor-OP in ein Locked-in-Syndrom verfiel - DAS ist jämmerliches Dahinvegetieren! Aber doch nicht das Leben mit einem Schrittmacher. Und auch nicht das Leben, kurz bevor man einen bekommt, wenn der Puls langsam ist. Das ist echt alles nüscht gegen viele andere, ernsthafte Erkrankungen!

Ja, das ist doof bei dir gelaufen und ja, an einen Schrittmacher muss man sich erst gewöhnen, ABER: Das Leben ist jetzt nicht zu Ende. Und wie gesagt, ein AV-Block III. Grades ist für so ein Gerät die leichteste Übung. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn der AV-Knoten intakt geblieben wäre. Aber es hilft jetzt sicher auch nicht, maßlos zu übertreiben und anderen Angst zu machen.

Inga

Avatar
Beitrag melden
19.10.2014, 21:22 Uhr
Antwort

Noch mal: AVNRT-Ablationen sind die einfachsten Ablationen überhaupt. Die macht man schon seit über 20 Jahren und das Risiko, dabei den AV-Knoten zu beschädigen, ist absolut minimal. Die sind heutzutage wirklich absolute Routine. Das ist ja eine zusätzliche Leitungsbahn im AV-Knoten, die kein Mensch braucht. Die wird durchtrennt, die andere bleibt intakt. Alles paletti. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Aber wenn du unbedingt dramatisieren und glauben möchtest, dass die Wahrscheinlichkeit, danach einen Herzschrittmacher zu benötigen, groß ist, dann lass' es halt bleiben. Für deine Tachykardien kannst du vielleicht auch eine Anfallsmedikation nehmen, Stichwort: pill in the pocket.

Im Übrigen kann man selbst mit Herzschrittmacher sehr vieles machen. Es gibt auch Ingenieure mit Schrittmacher, Leute, die in Kraftwerken arbeiten usw. Aber, wie gesagt, das Risiko, nach einer AVNRT-Ablation einen Schrittmacher zu brauchen geht gegen null. Klar, ganz ausschließen wird das niemand, aber das ist in der Medizin bei allen Behandlungen so. In Deutschland muss ja auch jede Nebenwirkung gelistet werden, auch wenn sie nur ein Patient hatte.

So, mehr sage ich dazu nicht. Alles Gute, wie auch immer du dich entscheidest!

Beitrag melden
20.10.2014, 20:49 Uhr
Kommentar

Das klingt ja erstmal beruhigend...

Was mich nur gewundert hat, ich hatte ja mein Ekg mit dem Herzrasen an Dr. Gebauer gefaxt, er konnte jedoch nicht so richtig was damit anfangen, also er konnte jetzt nicht genau sagen wo das herrühren könnt. Ein anderer Rhythmologe hat mir gesagt gehabt das man da auf der linken und rechten Seite ablatieren müsste. Wie kann ich das verstehen? Heißt das ich hab 2 zusätzliche Bahnen und diese liegen verstreut im Herz??

Weiß da jemand was zu?

Beitrag melden
25.10.2014, 18:22 Uhr
Kommentar

Hallo Inga,

 

danke für deine Antwort. Das "Dahin vegetieren" ist gerade vor dem Herzschrittmacher. Es mag hart klingen, beschreibt jedoch ganz genau meine Empfindungen und meinen momentanen Seelenzustand. Ich habe gelesen und gehört, dass es auch ein "Leben mit Schrittmacher" gibt und ich bin dankbar für jeden Beitrag, der mir sagt, dass ich all das, was mein Leben bisher ausmachte auch weiterhin tun kann. Ich denke es ist ein großer Unterschied, ob ich mich mit so einem Gedanken langsam und auf Grund von Erkrankungen entsprechend vorbereiten kann oder wie in meinem Fall, brutal hineingestoßen werde und mein Leben eine komplette Wendung erfährt. Es ist nicht einfach "ärgerlich", es ist für mich ein fataler Albtraum und ein persönlicher Einschnitt, den ich nicht hinunter spielen muss. Es liegt mir fern, Jemanden Angst zu machen, aber ich möchte dezent darauf hinweisen, dass es eben nicht bloß mal ein Routineeingriff am "Motor" ist.

Auch jetzt, vor dem Einsetzen des Schrittmachers höre ich genau die Sätze, die mir vor der EPU gesagt wurden. Eimn kleiner Eingriff, unter örtlicher Betäubung,....

ich war in Berlin-Buch ( HELIOS Klinikum ).

Viele Grüße C.

Beitrag melden
25.10.2014, 19:54 Uhr
Kommentar

Hi!

Dass das dein subjektives Empfinden ist, will ich gar nicht in Frage stellen. Ja, klar, ist das für dich jetzt eine Katastrophe. Man rechnet halt nie damit, dass man zu den wenigen gehört, bei denen es Komplikationen gibt. Dann passiert's und es zieht einem den Boden unter den Füßen weg.

Auf einen Schrittmacher können sich die Wenigsten vorbereiten, da bist du mit zwei Wochen zwischen Ablation und Implantation noch echt gut dabei. Nutze die Zeit, um dich vorzubereiten! Dass man dich mit einem kompletten Block noch so lange so herumlaufen lässt, ist allerdings seltsam. Mit einem kompletten Block können ja jederzeit schwere Bradykardien und Pausen auftreten, das heißt, du läufst Gefahr, umzukippen und irgendwelche Unfälle zu haben. Ist der Block nicht permanent? Oder ist der Ersatzrhythmus sehr gut? Ablationen werden in Buch nicht besonders häufig gemacht, 2012 waren es noch weniger als 500/Jahr. Ich würde immer Zentren ab 1000 oder 1500/Jahr empfehlen. Hättest du in Berlin gehabt,

Wie gesagt, das Leben geht weiter. Ein AVB III ist mit Schrittmacher sehr leicht zu korrigieren. Wenn du sehr aktiv bist, besprich' mit den Ärzten, wie das Gerät implantiert wird. Es gibt neben der allgemein üblichen Schrittmachertasche unter der Haut auch die Möglichkeit, ihn unter den Brustmuskel legen zu lassen. Dort verrutscht er seltener, ist besser geschützt und kosmetisch ist das Ergebnis auch besser. Manche Ärzte präferieren eine bestimmte Seite für die Implatation, aber am besten ist, wenn man bei einem Rechtshänder die linke Seite nimmt und andersherum.

Alles Gute!

Inga

Beitrag melden
25.10.2014, 20:41 Uhr
Kommentar

Vielen Dank Inga. Deine Worte bedeuten mir an dieser Stelle wirklich viel.

Es hat sich nach der Ablation und dem gekappten AV Knoten ein Ersatzrhythmus, der tagsüber bei 49-53 liegt und in der Nacht nicht unter 40 geht, eingestellt. Ich bin gegen den Willen der Ärzte am vergangenen Sonnabend nach Hause und wollte gucken, ob ein Wunder passiert. Da es sich bis jetzt nicht eingestellt hat und ich auch Realist bin, werde ich mich in der kommenden Woche, so schnell es geht, dem Einpflanzen widmen.

Ich habe meinem Internisten vertraut, der mir Berlin-Buch empfahl und mich im Vorfeld nicht weiter erkundigt. Ich war zu sehr mit der Angst beschäftigt.

Viele Grüße durch die Nacht C.

Avatar
Beitrag melden
20.10.2014, 21:08 Uhr
Antwort

Das wird man genau erst in der EPU sagen können. Ein WPW-Syndrom kann auch "concealed", also verborgen sein, so dass es im EKG keine typischen Anzeichen dafür gibt. Auch eine AVNRT ist im EKG nicht immer eindeutig identifizierbar. Bei mir hat man mal den Verdacht auf eine ektope atriale Tachykardie geäußert, es war aber eine Sinusknoten-Reentry-Tachykardie. Das sieht man echt erst, wenn man bei der EPU die Rhythmusstörung auslöst und intrakardial das EKG ableitet und ein Mapping macht.

Übrigens, wo du doch solche Angst hast, dass bei einer AVNRT-Ablation was schief geht: Falls es keine AVNRT ist, sondern ein WPW, dann kann das auch mal gefährlich werden. WPW-Syndrome werden daher z.T. schon bei Patienten ohne Symptome abladiert. Im schlimmsten Fall kann ein WPW zu einer Kammertachykardie führen und die im allerschlimmsten Fall zum Herzstillstand. Also, wenn's jetzt im EKG nicht klar ist, was du hast, und WPW auch im Raum steht: Abklären lassen durch eine EPU!

Inga

Avatar
Beitrag melden
26.10.2014, 12:46 Uhr
Antwort

Haben die eigentlich bei dir ein Echokardiogramm gemacht?? Bei mir haben die auch schon ein LGL-Syndrom in Verdacht gehabt, aber bislang ist das nicht bestätigt worden. Ich hab bislang 2x im EKG, das meine Stromlinie zu kurz ist.

Wenn ich eine EPU mal haben müsste, hätte ich auch tierische Angst.

Avatar
Beitrag melden
02.12.2014, 20:59 Uhr
Antwort

Hallo an alle :)

Sorry, das ich mich erst jetzt wieder melde. In letzter Zeit hat das Herzrasen etwas Gnade gehabt und ist sehr selten gewesen. Letztens ist es aber wieder gekommen und das richtig stark mit 260 Puls. Deswegen hab ich wieder mal hier verbeigeschaut :)

Ja ein EKG wurde schon mehrmals gemacht. Im Ruhe-EKG sieht man kein klassisches WPW deswegen wurde eher eine AVRNT vermutet.

 

Oben wurde ja von Inga geschrieben das man eine EPU besser in einem Herzzentrum machen lässt die sowas sehr oft machen.                           Weiß jemand zufällig wie oft EPUs in Leipzig gemacht werden, speziell in der Kinderkardiologie?? Da ich noch keine 18 bin würde ich in der Kinderkardiologie behandelt werden, was vielleicht nicht schlecht ist da die (möglicherweise) einen sanfteren Umgang bei der Untersuchung haben und vielleicht noch vilikraner arbeiten da sie kleinere Körper gewohnt sind.

Gibt es da ganze Statistiken wie viele EPUs wo gemacht werden??

 

mfg

Beitrag melden
03.12.2014, 07:52 Uhr
Kommentar

Hi!

In Leipzig werden pro Jahr ca. 2500 Ablationen vorgenommen, es ist damit Europas leistungsstärkstes rhythmologisches Zentrum. Alle Kliniken müssen Qualitätsberichte vorlegen, daraus kannst du die Fallzahl entnehmen. Oder unter www.weisse-liste.de schauen, da kannst du Kliniken vergleichen.

Ich würde an deiner Stelle nicht automatisch davon ausgehen, dass du in der Kinderkardiologie landest, nur weil du noch keine 18 bist. Du bist 17 und hast keinen angeborenen Herzfehler, insofern kann es gut sein, dass du in die normale Erwachsenenrhythmologie kommst. Ich bin dort in Behandlung und habe da auch schon junge Leute getroffen, die noch zur Schule gingen. Das ganze Team dort ist top, alle sind sehr nett und einfühlsam.

Alles Gute

Inga

 

Avatar
Beitrag melden
04.12.2014, 21:18 Uhr
Antwort

Hallo zusammen 

ich war gestern in Leipzig und hatte dort einen Termin zu einem Vorgespräche für eine epu mit dem Arzt der diese auch bei mir durchführen würde. 

er hat sich zusammen mit mir die ekgs angeschaut die im Laufe der Zeit aufgezeichnet wurden. Dabei konnte er sich auch mal mein herzrasen genau anschauen da es einmal vom Kardiologen aufgezeichnet wurde. 

Er meinte bei mir können es 2 bzw 3 Sachen seien. Entweder eine zusätzliche Bahn zwischen Vorhof und Kammer oder eine zusätzliche Bahn im oder in der Nähe vom av knoten oder 3. keine zusätzliche dafür aber eine art labilität des Herzen gegenüber zusätzlichen elektrischem Impulsen bzw extra Schlägen. Also sowas hat er auch im EKG gesehen. Er konnte aber nicht sagen ob 1 oder 2 die. 3 bedingt oder andersherum. 

Also es kann sein das durch diese Bahnen in der Phase des "hin und her pendelns" welche ich anfangs beschrieb,  ein vorhofflimmern zwischen ein paar normalen Schlägen vorkommt. Es kann aber auch seln das 3. das regelmäße Rasen auslöst. Wobei der Dr. meint das 1 und 2 sehr viel wahrscheinlicher sind und das er eher das vermutet. Aber man kann es erst bei der epu genau sagen. 

Kann man vorhofflimmern ablatieren? Da ist ja nicht direkt eine extra Bahn vorhanden? Also wie kann man das behandeln außer mit Medikamenten? Medikamente möchte ich nicht wirklich aufgrund der starken Nebenwirkungen nehmen wollen...

vielleicht weiß jemand mit der Diagnose etwas anzufangen :)

mfg

Avatar
Beitrag melden
08.12.2014, 14:17 Uhr
Antwort

Hallo Yassin,

wenn der Arzt sagt, Ursache 1 oder 2 ist am wahrscheinlichsten, würde ich mich an deiner Stelle gar nicht auf das Vorhofflimmern konzentrieren.

Vorhofflimmern kann man nicht direkt abladieren, man abladiert da eher die Trigger (Auslöser). Bei vielen Vorhofflimmernpatienten lösen Extraschläge, die aus den Pulmonalvenen im linken Herzvorhof kommen, die Flimmerepisoden aus. Daher isoliert man die Pulmonalvenen elektrisch, d.h. man legt per Katheterablation rund um die Venen eine kreisförmige Narbe an, durch die keine elektrische Impulse mehr dringen können. Aber Vorhofflimmern tritt in deinem Alter WAHNSINNIG selten auf. Und selbst wenn du ab und ab Episoden hättest, würde man die wahrscheinlich nicht gleich per Katheterablation behandeln, sondern vielleicht eher z.B. mit einer "pill in the pocket", also einem Rhythmusmedikament, welches du nicht ständig nimmst, sondern nur, wenn du eine Episode hast.

Lass' die EPU machen, dann hast du Gewissheit, was das Herzrasen auslöst und mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man den Auslöser dann auch gleich ausschalten.

Inga

Avatar
Beitrag melden
10.12.2014, 21:02 Uhr
Antwort

Hallo :)

Also die EPU will ich schon machen lassen.

Danke auch für die Erklärung zur Beseitigung des Vorhofflimmerns.

Was mich aber noch etwas nervös macht sind so die kleinen Sachen drum rum. Z.B. bekommt man ja einen intravenösen Zugang (glaube das heißt so), also so eine Nadel an die dann ein Tropf oder andere Sachen gehängt werden. Ich denke die Nadel dabei sind ziemlich lang und auch etwas dicker da da ja einiges druchmuss. Und das wird auch nicht einfach reingestochen sondern da wird vorher noch punktiert. Bekommt man so einen Zugang bei vollem Bewusstsein gelegt oder bekommt man den erst im OP-Raum wo man schon das schlafmittel bekommen hat?

Wird einem vor einer EPU auch so eine "leck mich am arsch" Tablette gegeben wie vor einer OP??

Nach der EPU muss man ja unbedingt 6 Stunden oder noch mehr ruhig liegen damit die punktierte Leiste heilen kann. Bekommt man da einen Blasenkatheter oder bleibt das aus??

lg :)

Beitrag melden
12.12.2014, 08:47 Uhr
Kommentar

Hallo Yassin,

der intravenöse Zugang für Medikamente ist mit dem beim Blutabnehmen vergleichbar. Das ist nun wirklich keine große Sache, ein Pieks und gut. Und es bleibt keine eine Nadel in der Vene, das ist nur ein dünner Plastikschlauch.

Beim Zugang in einer oder beiden Leisten, über den die Katheter ins Herz geschoben werden, wird tatsächlich punktiert. Da bekommst du vorher eine örtliche Betäubung. Kann ein bisschen drücken und die Spritzen zur Betäubung pieksen kurz, aber das war's auch schon.

Eine EPU/Ablation wird in einem Katheterlabor gemacht, es ist ja keine OP, sondern eben eine Herzkatheteruntersuchung/ -intervention. Eine Tablette zur Beruhigung bekommt man vorher normalerweise nicht; hatte ich zumindest bei meinen 8 Ablationen nie und brauchte ich auch nicht. Für die Untersuchung kann man meistens eine sog. "Sedierung" bekommen. Das ist keine Vollnarkose, es ist also auch keine Beatmung notwendig. Es werden ähnliche Medikamente wie bei einer Narkose benutzt, allerdings in niedrigerer Dosierung. Man schläft, wird aber hinterher sehr schnell wieder wach und ist auch schnell wieder fit.

Allerdings kann es auch sein, dass die Untersuchung ohne Sedierung gemacht wird. Das ist vor allem oft der Fall, wenn jemand seltene Anfälle von Herzrasen hat. Die Sedierung würde in dem Fall eventuell bewirken, dass man die Rhythmusstörung nicht auslösen kann, weil der ganze Körper total entspannt ist. Und ohne Auslösen der Rhythmusstörung kann man sie nicht lokalisieren und abladieren. Aber so eine Untersuchung lässt sich auch wach durchstehen.

Einen Blasenkatheter gibt's hinterher nicht. Für Männer gibt's so eine Art Flasche zum Wasserlassen, für Frauen einen "Schieber", der einem im Liegen unter den Hintern geschoben wird. Das geht schon. Ist ja nur, falls man in den 6 Stunden mal dringend muss.

Alles halb so wild, Yassin.

Alles Gute!

Inga

Avatar
Beitrag melden
12.12.2014, 20:47 Uhr
Antwort

Das klingt in der Tat sehr beruhigend :)

Mich würde noch interessieren wie genau denn der dünne Plastikschlauch in die Vene kommt. Weil die piekser beim Blutnehmen sind ja recht ertragbar, die Nadeln sind aber auch sehr dünn. Durch so ein dünnes Loch kann man keinen Schlau durchschieben auch wenn er noch so dünn ist.

Beitrag melden
12.12.2014, 21:26 Uhr
Kommentar

Ach Yassin...

Die Nadeln beim Blutabnehmen sind meist sogar dicker als die, die man beim Zugang-Legen hat. Ich bekomme immer die rosanen Kanülen, die sind auf jeden Fall dünner als beim Blutabnehmen. Mensch, jetzt mach' dir doch nicht so einen Kopf um einen blöden venösen Zugang. Das ist echt nichts anderes als beim Blutabnehmen, sondern wie gesagt, eventuell sogar noch eine kleinere Nadel.

Ist genau wie hier abgebildet, da sieht man auch die rosane Kanüle, die ich immer habe: http://www.pflegewiki.de/wiki/Peripherven%C3%B6ser_Zugang

Inga

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat