Hallo, Dr. Urban.
Nach einem Prolaps c5/c6, einem alten kleinen Prolaps c6/c7, einer Vorwölbung
c4/c5 und enge Neuroforamina c4/c5 beidseits, Neuroforamenstenose c5/c6 links und gering c6/c7 links in meiner HWS stehe ich vor der Frage:
Operation? Mein Orthopäde sagt nein.
Der Neurochirurg sagt vielleicht.
Starke Lähmung linke Hand,besonders Trizeps. Schmerzen mit Voltaren erträglich.
Ich bin 55 Jahre alt. Die Stenosen haben sich in 1,5 Jahren wesentlich verschlechtert.
Frührente wurde mir angetragen. Bin Abteilungsleiter öffentl. Dienst.
Was würden Sie tun?
Und bitte eine ehrliche Antwort, wie geht es so einem Patienten mit 75 ? Trage ich dann eine Schmerzpumpe? Ist die Leber von den Medikamenten zerstört?
Bin ich mit 80 querschnittgelähmt?
Bitte um eine offene Antwort.
Danke
Lähmumg, Schmerzen, Zukunft?
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Wirbelsäule | Expertenfrage
Antwort
Hallo, es ist nicht mehr zeitgemäß vor einer OP der HWS zurück zu schrecken wenn bereits Lähmungen der Hände vorliegen. Es sei denn Sie hätten wegen anderer Erkrankungen ein deutlich erhöhtes OP Risiko. In den Händen von uns Neurochirurgen hat diese Art der OP viel von Ihrem Schrecken verloren. Sie stehen am Tag der OP wieder auf und laufen umher. Auch in Ihrem Alter. Bitte lassen Sie aktuelle MRT der HWS (kein CT) anfertigen und stellen Sie sich mit diesen Bildern bei einem von uns niedergelassenen Neurochirurgen vor. Gerne auch bei uns in der Emma-Klinik. Es gibt keine Grund zu warten.
MfG Dr.V.Urban
Antwort
Mein (sehr angesehener ) Orthopäde sagt:
Wenn der Prolaps 5/6 behandelt wird, löst das eine Kettenreaktion bei den oberen und unteren ( 6/7 ) und ( 4/5)
bereits vorliegenden Vorwölbungen aus.
Die Alpha-Klinik in München bietet mir eine percutane Nukleotomie an.
Ich habe mich in die Literatur eingelesen. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass diese Operationsmethode offensichtlich von der Statistik her hinter einer offenen Methode zu liegen kommt.
Mein Operationsrisiko ist durch 40 Zig./ Tag und langjährigen Alkoholabusus möglicherweise erhöht.
Wie lange würden sie warten, ob sich die Lähmungen zurück bilden?
Danke für die Antwort
Antwort
Hallo, ich halte an meiner Meinung fest. Es ist keine adäquate Therapie wenn man die operative Dekompression des Nerven herauszögert.
MfG Dr.V.Urban
Antwort
Sehr geehrter Herr Doktor!
zwei der besten Neurochirurgen österreichs sind mehr als zögerlich.
Aus oben angeführten Gründen wird eine Operation nur auf meinen ausführlichen Wunsch durchgeführt. Der Orthopäde ist schlicht gegen eine Operation.
Zusätzlich ist zu bemerken, dass der Trizepsausfall nicht zum großen Vorfall 5/6 passt, also nach einem Eingriff bei 5/6 die Parese bestehen bleiben könnte.
Eine künstliche Bandscheibe (Pro disc -c ) wird mit sehr schlechter Prognostik geschildert.
Angeblich wird an der Klinik, die als erste weltweite zur künslichen Bandscheibe gegriffen hat (Berliner Charitee) , nur mehr verblockt, da die ERgebnisse so schlecht waren.
Ihre Meinung würde mich wirklich interessieren, besonders was sie zur biomechanischen Belastung nach der OPeration sagen.