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Eine (etwas) längere Geschichte...

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Wirbelsäule | Expertenfrage

03.02.2015 | 20:16 Uhr

Hallo, 

Ich habe nun seit Jahren Probleme mit meinen Muskeln und/oder Wirbelsäule. Ich bin jetzt 36. Ich glaube das Ganze hat sich so über die letzten 10-15 Jahre eingeschlichen. Stärkere Probleme hatte ich erstmal vor etwa 10 Jahren, die mich zu einem Besuch beim Orthopäden zwangen. Nach Röntgen und der sporadischen 3 Minuten Untersuchung waren es angeblich nur Verspannungen. Einige Zeit später wurde dann doch ein MRT der LWS gemacht und eine Bandscheibenvorwölbung diagnostiziert. Über die Jahre hat sich das Problem nie wirklich erledigt aber ich konnte mit den mäßigen Schmerzen Leben. Es wurde sogar besser mit der Zeit, da ich immer sportlich war/bin und eine gute Muskulatur und kein Übergewicht habe. Allerdings sammelten sich in den letzten Jahren immer mehr Symptome auch im HWS und BWS Bereich an. Besonders die HWS machte mir in den letzten Jahren zu schaffen. Häufige Muskelkrämpfe und vor allem immer wieder Schwindel in Form von Benommenheit oder Sekunden Dreh- oder Schwankschwindel  Attacken. 

Nach mehrmaligen Besuch beim Orthopäden, Neurologen etc. wurde dann endlich mal vor ca. 2 Jahren zum ersten mal statt nur Röntgen Aufnahmen auch ein MRT von der HWS gemacht. Diagnostiziert wurden hier 2 Bandscheibenvorfälle (C3/4, C5/6 plus Knochenanbauten und andere Kleinigkeiten). Ich wurde dann kurze Zeit später durch CT gesteuerte Spritzen in die HWS behandelt, die die Schmerzen und Verkrampfungen lindern sollten. Fehlanzeige! 

Ich mache Rehasport und habe auch schon mehrfach KG verschrieben bekommen. Ebenfalls keine positive Verbesserung hier. Der einzige Moment in dem ich keine Schmerzen habe ist wenn ich mich länger bewege in Form von spazieren gehen oder mäßigem Sport oder bei der (körperlichen Arbeit). So habe ich es immerhin die letzten Jahre ausgehalten. 

Mein grösstes Problem ist jetzt aber das ich wirklich extreme chronische Verspannungen und Schmerzen entwickelt habe und immer mehr unter Missempfindungen leide, die ich aber fast nur im Ruhezustand habe. Brennen, Kribbeln, extreme Muskelanspannung, die sich nur durch Bewegung lösen lässt. Ich wache sehr oft auf und bin so extrem verspannt im Nacken, Rücken und Schultern, das ich mich an einen Türrahmen hängen muss bis es mit einem sehr lauten Knack wieder möglich ist meine Schultern richtig zu senken. Mir schlafen auch oft Beide Arme und Füsse ein. Auch dann hilft nur Bewegung, welche aber dann rasch zur Besserung führt. 

Ich leide auch oft an einer Art von Schwäche in Armen, Schultern und/oder Beinen, die sich allerdings nicht nach einer echten Schwäche anfühlt sondern mehr wie ein anfallsartiger extremer Muskelkater. Auch dieses Symptom ist meist nur kurzfristig.

Ich habe auch seit langem ein immer stärker werdendes Gefühl der Instabilität, vor allem im Stehen oder Sitzen. Während ich laufe oder wenn ich in „Wallung“ bin habe ich kaum Probleme. Mittlerweile ist es so schlimm das ich ständig eine Art kurzen Dreh- und /oder Schwankschwindel beim still Sitzen oder Stehen habe und mich ständig leicht bewegen muss, weil sonst meine Muskulatur extrem spannt. 

Auch scheine ich viele Blockaden zu haben denn es knackt sehr oft im HWS, BWS und manchmal auch LWS Bereich. Nahezu jeden Morgen und auch nach längerer Ruhephase oder nach Arbeiten wo der Nacken und Rücken mehr gefordert wird, blockiert es mich direkt am Genick. Nach einem heftigen Knacks und dem Gefühl als wenn etwas hin und her rutscht ist diese Gefühl dann vorbei.  Manchmal muss ich es mehrmals machen um den Druck loszuwerden. Auch reicht es manchmal wenn ich nur nach oben schaue um das auszulösen. 

In letzter Zeit häufen sich auch andere Dinge, wie teilweise das Gefühl von einem heftigen Stromschlag der wie ein Blitz in der HWS durch den ganzen Körper bis in die Finger und Füsse schiesst. Das Ganze dauert nur eine Sekunde oder so aber es wirkt (vielleicht auch durch den Schreck) eine Sekunden oder auch mal eine Minute nach in Form von einem extremen Schwächegefühl. Danach ist alles wieder „normal“. Manchmal wenn ich extrem in der BWS verspannt bin und meine Arme nach hinten durchstrecke und die Brust raus, trifft mich der „Schlag“ auch in der BWS. Selten auch an 2-3 Stellen (BWS und HWS) gleichzeitig. 

Jedes mal ist auch ein Knacken zu hören und/oder zu spüren.

Allgemein knackt, zieht und ploppt es am ganzen Körper. Auch in Armen und Beinen. Meist jedoch ohne Schmerzen (ausser am Rücken oder den Schultern). 

Zunehmend habe ich auch ein vibrierendes Gefühl und eine Art unwillkürliche Faszikulation der inneren Muskulatur am ganzen Körper. Ich kann Dreh- und Schwankschwindel  z. B. „provozieren“ indem ich meine Schultern hochziehe oder im liegen einfach ein leichtes Hohlkreuz mache usw. 

Auch habe ich sehr oft eine Art Gleichgewichtsstörung nur beim still liegen. Ich habe das Gefühl das dies auch durch spontane unwillkürliche Faszikulationen ausgelöst wird. 

Des Weiteren leide ich in letzter Zeit sehr häufig schnell unter wochenlang anhaltenden Schmerzen nachdem ich mich öfters auf ein Knie gestützt habe und dann so eine Art Blockade (mit Knacksen) dort hatte. Das selbe ist mir mehrmals mit der Schulter passiert. Dann habe ich extrem schmerzhafte „Druckpunkte“. Speziell an Muskel und Sehnen in Armen, unteren Waden und Rücken. In Höhe des Schlüsselbeins habe ich eine Art walnussgrosse Verhärtung, die sehr schmerzhaft bei Druck ist aber nur fühlbar wenn ich meinen Trapezmuskel/Nacken sehr anspanne und ich leide seit einigen Monaten häufig an Apthen im Mund.

 

Ein grosses Blutbild zeigte keinerlei Auffälligkeiten (ausser vielleicht das ich in der Vergangenheit Epstein-Barr-Virus/Pfeifferisches Drüsenfieber hatte). Herz- Kreislauf ist normal, Neurologisch wurde EEG und die sporadische Untersuchung gemacht. Auch nichts Auffälliges. HNO- und augenärztlich ebenfalls unauffällig. 

Seit einigen Jahren leide ich an Hashimoto-Thyreoiditis, die jedoch laut HA gut eingestellt ist (nehme zur Zeit 125er L-Thyroxin).

 

Tut mir sehr leid für den (immer noch stark gekürzten) Symptom-Lebenslauf. Ich weiss nicht ob diese Dinge einen wirklichen Zusammenhang haben und/oder natürlich auch eine schlechtere seelische Verfassung dies alles verstärken (ich würde mich nicht als depressiv bezeichnen, nur „nagt“ das natürlich etwas an einem). Ich bin mir auch nicht sicher ob Wirbelsäule oder Neurologie hier das Richtige ist...

 

MfG

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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06.02.2015, 11:54 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Geanac, 

bei Ihrer Symptomatik denken wir, dass Sie am ehesten von einer Schmerztherapie profitieren würden. Auch Schmerz hat ein Gedächtnis und kann sich regelrecht festsetzen. Um diesen Teufelskreis aus einem erwarteten Schmerz und der daraus resultierenden Verspannung, welche wieder zu Schmerzen führt, zu durchbrechen, wäre diese Therapie sicher hilfreich. 

Eine Schmerztherapie kombiniert verschiedene Ansätze, wie Psychotherapie, Medikamente und auch Krankengymnastik, um gebahnte Schmerzkreisläufe zu durchbrechen und langfristig zu einer Schmerzlinderung zu führen. Diese Therapie braucht leider oft Zeit und Geduld, bis sie tatsächlich zum Ziel führt. 

Wir wünschen gute Besserung - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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