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Vigantol-Öl

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Was zahlt die Kasse? | Expertenfrage an Ruth Sharp

25.09.2012 | 21:27 Uhr

Sehr geehrter Expertenrat,

im Endokrinologikum wurden bei mir ein zu niedriger Vit.D-Wert, sowie ein zu niedriger Zink-Wert festgestellt. Die Endokrinologin empfahl in ihrem Bericht, dass ich Vit.D dauerhaft substituieren solle und den Zinkspiegel für 6-8 Wochen mit einem Präparat auffüllen solle. Auf meine Bitte hin gab sie mir dann ein Rezept für Vigantol-Öl (rezeptpflichtig), allerdings als Privatrezept.
Jetzt las ich in einem anderen Forum, dass die TKK z.B. einer Patientin das Vit. D-Präparat bezahlt.
Meine Frage an Sie: Hätte ich event. auch Aussicht, dass die KK (auch TKK bei mir), mir bei ja immerhin ärztlicher Verordnung wg. Mangelzustandes vor allem das Vigantol-Öl, event. auch das Zinkpräparat, kostenerstattet?

MfG Freesie

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Bisherige Antworten
Ruth Sharp
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26.09.2012, 15:53 Uhr
Antwort von Ruth Sharp

Hallo Freesie,
rezeptpflichtige Vitamin-D-Präparate sind grundsätzlich verordnungsfähig. Allerdings muss die Kasse die Kosten nur bei ausreichender Indikation übernehmen. Dies ist beispielsweise zur Behandlung einer schweren Osteoporose oder bei besonders schwerwiegenden Vitamin-D-Mangel der Fall. Es würde sich also lohnen, die Blutwerte beziehungsweise den Grad des Vitamin-D-Mangels in Erfahrung zu bringen und dann bei der TK nachzufragen, ob die Kosten übernommen werden.
Das Zink-Präparat werden Sie allerdings selbst zahlen müssen; Zinkpräparate darf der Arzt nur in fest definierten Fällen zu Lasten der Kasse verordnen: Zur Behandlung der enteropathischen Akrodermatitis, zur Hemmung der Kupferaufnahme bei Morbus Wilson und bei Zinkmangel, der nachweislich durch eine Haemodialysebehandlung entstanden ist.

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26.09.2012, 22:15 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Sharp,

ganz vielen Dank für Ihre differenzierte und kompetente Antwort!
Ich werde dann wohl einfach mal ein KÜ-Antrag wegen des Vigantol-Öls an die TK schicken. Allerdings befürchte ich schon, dass mein Wert nicht "schwerwiegend tief" genug ist, damit ich das Präparat bezahlt bekomme. Mein Wert lag am 28.08. bei 50 nmol/l. Der Normwert liegt zwischen 75 und 250.
Für direkt "zum Ende des Sommers", wo der Wert ja bekanntermaßen am höchsten im Jahr ist, finde ich ihn schon erschreckend niedrig. Am Ende des Winters wird mein Wert demnach vermutlich nur noch bei ca. 25 oder nocht tiefer liegen. Schlimm finde ich, dass die Kassen im Falle von Vit. D erst bezahlen müssen, wenn der Vit. D-Mangel schon schwere Schäden verursacht hat, anstatt schon bei leichten Mängeln die Vit. D-Gabe zu bezahlen, um z.B. Osteoporose und den Folgeschäden vorzubeugen!

Nun ja, aber vielleicht habe ich ja Glück bei der KK!
Ist es eigentlich genau definiert, ab welchem Wert der Mangel als besonders schwerwiegend und damit erstattungsfähig eingeschätzt wird? Oder ist das "Ermessenssache"?

Mit freundlichen Grüßen
Freesie

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05.10.2012, 11:32 Uhr
Kommentar von Ruth Sharp

Hallo Freesi,
bei dem angegebenen Wert und ohne Diagnose einer Erkrankung, zu deren Linderung nachweislich eine Vitamin -D-Substitution nötig ist, kann der Arzt eine Verordnung zu Lasten der Krankenkasse tatsächlich kaum rechtfertigen. Hintergrund ist, dass sich der Arzt beim Verordnen an das so genannte Wirtschaftlichkeitsgebot halten muss, d.h. er darf nur Behandlungen und Verordnungen zu Lasten der Krankenkasse veranlassen, deren medizinische Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit nachgewiesen ist, ansonsten drohen ihm Rückzahlungsforderungen durch die Krankenkasse. Der Sollwert für Vitamin D ist umstritten; teilweise werden in der Literatur Grenzwerte von 20 ngmol angegeben, was dem bei Ihnen festgestellten Wert entspricht (ich gehe davon aus, es handelte sich um eine Bestimmung des 25(OH)Vitamin-D3-​Spiegels im Blut). Im Prinzip haben Sie recht: Die Kasse muss erst zahlen, wenn eine Erkrankung bereits vorliegt, z.B. eine manifeste Osteoporose.
Niedriger dosierte, nicht verschreibungspflichtige Vitamin-D-Präparate gibt es zu relativ günstigen Preisen; vielleicht sollten Sie Ihren Arzt darauf ansprechen, ob nicht ein solches Präparat zur langfristigen Vitramin-D-Stabilisierung auch geeignet wäre.
Mit freundliche Grüße,
Ruth Sharp

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06.10.2012, 02:40 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Sharp,

vielen Dank für Ihre nochmalige Antwort!

Vom Preis her ist das Vigantol-Öl langfristig schon am günstigsten - das habe ich mir natürlich vorher ausgerechnet!
Es kommt halt nur eins zum anderen, was die Kosten für die Gesundheit (Krankheit) anbelangt und in der Summe kommt da mittlerweile ganz schön was zusammen an Kosten, die man als GKV-Versicherter selber bezahlen muss - obwohl man ja Monat für Monat seinen Beitrag zur GKV zahlt!
Gerade diese Woche habe ich bei Onlineapotheken wieder Bestellungen im Wert von zusammen über 100 Euro abgegeben - und ich habe noch nicht mal eine schwere Krankheit!

Viele Grüße
Freesie

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