Hallo,
seit einiger Zeit habe ich vornehmlich Schmerzen im linken Hodenbereich, es wechselt sich ein Druckgefühl und Brennen mit stechenden Schmerzen und Ziehen ab. Die Schmerzen strahlen auch in den Dammbereich und zum Teil in die Leistengegend aus. Im Sitzen treten die Schmerzen verstärkter auf. Ich verspüre ebenfalls ein sporadisches Ziehen in der Postata.
Bereits vor einigen Monaten hatte ich eine kleinere leichte und "weiche Schwellung" oberhalb des linken Hodens (Bereich Nebenhoden) festgestellt. Zu Beginn traten dabei noch keine Schmerzen auf. Diese wurde mit der Zeit aber immer ausgeprägter bis dann die Schmerzen einsetzten. Die Haut ist an dieser Stelle auch öfter leicht gerötet.
Ich hatte bereits einen Termin bei einem Urologen. Es wurde eine Ultraschalluntersuchung des Hodens sowie der Prostata (Prost.-Massage) durchgeführt mit einer anschließenden Urinprobe. Das Ergebnis: keine bakterielle Infektion, Nebenhoden links leicht verdickt und hyperfundiert. Leukozyten leicht erhöht, aber nicht auffällig. Prostata leicht entzündlich.
Als Behandlung wurden mir täglich 2 x 600 mg und 1 x 5 mg Tadalafil aristo verschrieben. Ich habe mir noch Pollstimol und Prosturol besorgt. Des Weiteren versuche ich es täglich mit einem warmen Sitzbad für 15 - 20 min (+ Kamille).
Nach 3 Wochen hat sich leider keine Verbesserung der Symptome eingestellt. Tadalafil aristo sorgt ja für eine höhere Durchblutung, aber wie sollte dies hier nutzen? Ich empfinde es sogar eher als kontraproduktiv.
Sind Sitzbäder eine gute Idee oder sollte man lieber versuchen zu kühlen? Das Sitzbad enstpannt zumindest und für ein paar Minuten und danach hat man dadurch weniger Schmerzen, wobei die Wirkung / der Effekt aber mittlerweile auch immer mehr nachlässt.
Wie bereits erwähnt ist die Haut im Bereich des linken Nebenhodens öfter leicht gerötet und eine Schwellung zu sehen. Die Haut ist an dieser Stelle auch nicht mehr richtig weich, sondern eher verhärtet und "zäh".
Beim Zusammenziehen des Hodensacks wird der linke Hoden stark nach vorn oben gezogen, im Gegensatz zum rechten, welcher sich normal verhält. Alles sieht dann unförmig und verzogen aus, nicht mehr so wie noch vor ein paar Monaten.
Ich weiß nicht, ob die Schwellung nur durch die umliegende Haut und als Folge der Entzündung mit einer Wassereinlagerung o. Ä. auftritt, oder ob es evtl. auch mit dem Samenstrang oder einer Ader zu tun hat?
Der Urologe konnte dies aber in der kurzen Untersuchungszeit nicht feststellen, hat aber nach meiner Anmerkung auch nur nochmal kurz auf den Hoden geschaut und das war es dann.
Ich wollte daher gerne eine weitere Meinung einholen, da einfach keine Besserung eintritt und die Schmerzen den Alltag sehr stark beeinträchtigen. Können Sie eventuell eine Empfehlung für weitere Untersuchungen und/oder Behandlungsmethoden geben? Vielen Dank im Voraus. Viele Grüße
Starke Schmerzen im Hodenbereich
Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
leider können wir natürlich ohne eigene Untersuchung keine Diagnose stellen oder Therapieempfehlung geben. Allerdings scheint sich Ihr Urologe vor allem auf die Behandlung der Prostata zu konzentrieren. Tadalafil ist hierzu nämlich zugelassen. Ob er einen Zusammenhang zwischen den Symptomen am Hoden sieht oder nicht, können wir nicht sagen, entscheidend ist aber, dass die Therapie nach mittlerweile doch einiger Zeit keinen Erfolg zu bringen scheint.
Zu den Sitzbädern: Sie selbst spüren für gewöhnlich am besten, was Ihnen hilft. Wenn Ihnen Wärme gut tut, nutzen Sie diese ruhig. Klassischerweise hilft bei Entzündungen eher Kälte. Probieren Sie ruhig beides aus, wenn Sie merken, dass es Ihnen gut tut, ist es normalerweise richtig.
Trotzdem, Sie sollten nochmals bei einem Urologen vorstellig werden, um den bisherigen Therapieerfolg zu überprüfen und gegebenenfalls neu einzuschätzen. Ihr Urologe sollte klären, woher die Schwellung kommt, liegt es an einer Blutabflussstörung (Varikozele), ist eine infektiöse Entzündung die Ursache? Erst wenn das richtig geklärt ist, kann die richtige Behandlung eingeleitet werden.
Suchen Sie nochmals den (oder einen anderen) Urologen auf. Mittels Ultraschall und Blutuntersuchung sollte es wegweisende Befunde geben können.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
