Hallo. Ich bin Anfang 40. Durch Zufall wurde bei mir Restharn von 100-150 ml festgestellt. Nach einer Blasenspiegelung o.B. wurde Verdacht auf neurogene Blasenentleerungsstörung gestellt. Eine Urodynanmik bestätigte Restharn von 150 ml und stellte ein Fassungsvermögen von 1000 ml fest. MRT vom Kopf, LWS und Nervenwasseruntersuchung waren o.B. Nur leichtes Wirbelgleiten 4./5. Wirbel, was aber nicht ursächlich sein soll. Zusätzlich auch Schlafapnoe. Harndrang ab 300 ml, deutlicher Harndrang ab 500 ml, im Liegen verminderter Harndrang. Morgens bei der Miktion meist 500 ml, 10 Minuten später nochmal 300 ml. Die Frage: sollte man noch weitere Untersuchungen durchführen? Was könnte noch die Ursache sein? Mir kommt die morgentliche Menge von insgesamt 800 ml sehr viel vor. Ist es normal, dass sich die Blase nicht vollständig entleert und 10 Minuten nach dem ersten Mal nochmal 300 ml gelassen werden? Bzgl der Restharnbildung vermutet man eine Verkrampfung aufgrund der Untersuchungssituation. kein nächtlicher Harndrang oder Harnverlust. Vielen Dank.
Restharn/grosses Blasenvolumen/Blasenentleerungsstörung
Kategorie: Männermedizin » Expertenrat Urologie | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo gutefrage01,
Eine Untersuchung der Nieren ist sicherlich noch sinnvoll, falls noch nicht passiert, z.B. mittels Urinstatus und Blutentnahme. Insgesamt ist aber die Idee des behandelnden Arztes schon plausibel, dass es sich eher um eine Verkrampfung handelt. Das Wirbelgleiten scheint auch aus unserer Sicht eher nicht ursächlich.
Die morgendliche Harnmenge ist abhängig davon, wie viel Harn die Nieren in der Nacht produzieren. Das wird mehr, wenn Sie mehr trinken, aber auch, wenn Sie z.B. Wasseransammlungen in den Füßen über den Tag haben. Gibt es darauf Hinweise? Haben Sie das Herz einmal grob abklären lassen? Das wäre noch eine gute Idee.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
Kommentar
Hallo
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Blutwerte der Nieren waren auch OK, keine Wasseransammlung in den Beinen, Troponintest war OK.
- ist eine Blasenkapazität von 1000 ml noch normal, oder könnte es sich um eine überdehnte Blase handeln? Wäre eine überdehnte Blase reversibel ?("zurueckdehnbar")
- da ich morgens kurz hintereinander oft viel Wasser lassen muss (500 ml und 10 min später 300 ml), ist es normal, dass die Blase eine so grosse Menge nicht auf einmal ausscheiden kann?
vielen Dank.
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo gutefrage01,
verzeihen Sie bitte unsere so späte Rückantwort.
Sehr gut, damit scheinen Sie also herz- und nierengesund zu sein, das heißt, die Ursache lässt sich also wohl wirklich erstmal auf die Blase eingrenzen.
Die Kapazität der Blase ist recht individuell und hängt von Geschlecht, Körpergröße und auch "Training" ab. Es ist vorstellbar, dass die Blase überdehnt ist, das Gegenteil aber genauso. Allerdings spielt das nicht unbedingt eine so große Rolle. Eine Überdehnung ist tatsächlich umkehrbar, zum Glück ist unser Körper ja so anpassend. Das Gewebe erneuert sich ja ständig und reagiert auf die Umstände. Sie können also versuchen, dass Sie sehr regelmäßig Wasser lassen, damit sich die Blase gar nicht mehr soweit aufdehnt. Dann erneuert sie sich langsam und wird wieder etwas kleiner (so zumindest die Theorie, ob es klappt, findet man nur durch Ausprobieren heraus.).
Eigentlich sollte sich die "gesunde" Blase ganz entleeren können. Wenn das so nicht ganz klappt, scheint schon etwas vorlzuliegen. Also eben vielleicht eine Verkrampfung.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen nochmal weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
Antwort
Herzlichen Dank für die Antwort. Sie haben mir sehr weitergeholfen. Viele Grüsse
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Sehr gerne, dafür sind wir ja da.
Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne wieder an uns wenden.
- Ihr Lifeline Gesundheitsteam