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Exzessive Selbstbefriedigung

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Sexualmedizin | Expertenfrage

24.09.2000 | 10:09 Uhr

Hallo, <p>daß Selbstbefriedigung prinzipiell unschädlich ist, weiß ich wohl. <p>Mittlerweile mache mir jedoch ein wenig Sorgen. Zum einen onaniere ich relativ häufig (d. h. zum Teil auch zweimal oder dreimal am Tag) und eigenartigerweise auch dann, wenn ich gar nicht so recht Lust dazu habe. <p>Zum anderen onaniere ich manchmal bis zu zweieinhalb oder drei Stunden an einem Stück (natürlich mit kurzen Pausen). <p>Ich verstehe mich eigentlich selbst nicht mehr so recht. Warum mache ich das? Kann mein exzessives Verhalten zu körperlichen Schäden führen? Wie kann ich die Selbstbefriedigung wieder auf ein gesundes Maß reduzieren? <p>Vielen Dank für eine Antwort.

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24.09.2000, 11:09 Uhr
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Sorgen würde ich mir machen, wenn du sehr oft ohne Lust onanierst und vielleicht sogar das Gefülsempfinden langweiliger wird. <p>Mach mal ne Pause, wenn dus schaffst, lenk dich mit aktivitäten ab und mach lieber was anderes, wenn dir langweilig ist.....
Körperliche Schäden mußt du nicht befürchten, nur ist die Wirkung eben nicht mehr so intensiv bei 3mal am Tag... <p>Gruß Matze

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25.09.2000, 08:09 Uhr
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Hallo,
ein paar Fragen: <p>- Hat es negative Auswirkungen (z.B. auf Deinen Körper(Verschleiß *g*), Deine Beziehung, Deine Arbeit, andere Aktivitäten)? <p>- Ist es eine Flucht vor Problemen? <p>- Hast Du dabei ein schlechtes Gefühl? <p>Wenn es keine negativen Auswirkungen hat, ist es nicht schlimm. <p>Sonst: Ursachen herausfinden und beseitigen. <p>Julia

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25.09.2000, 10:09 Uhr
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Ich fühle mit Dir, denn mir geht es ähnlich. Auch meine Libido ist sehr stark. Es kommt sogar vor, daß es mich auf der Straße, im Bus oder in der Bahn überkommt, was natürlich für mich - falls es jemand mitbekommt - ausgesprochen unangenehm ist. Es ist z.B. des öfteren passiert, daß ich in der Bahn eine Erektion bekomme, wenn sich eine Frau mir gegenüber hinsetzt. Ich habe dann allergrößte Mühe, meine Erregung zu verbergen. Ich stelle mich dann schlafend und befriedige mich unter dem Schutz meiner Jacke möglichst unauffällig im Abteil, immer in der Hoffnung, daß es niemand bemerkt. Da ich um dieses Problem weiß, trage ich vorsorglich Slipeinlagen, damit nichts durch die Hose näßt. Ich kann nichts dageen tun. Du merkst aber, Du stehst nicht allein.

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26.09.2000, 12:09 Uhr
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Vielen Dank für Deine Fragen, die ich als ganz hilfreich empfunden habe. <p>Wenn ich onaniere, vergesse ich die Welt um mich herum. Insofern würde ich nicht ausschließen, daß ich damit auch ein Stück weit vor der Realität (und den mit der Realität verbundenen Problemen) fliehe. <p>Negative Auswirkungen stelle ich insofern fest, als daß ich mich im Prinzip schon süchtig nach der Selbstbefriedigung fühle. Dabei habe ich noch nicht einmal den Eindruck, daß meine Libido besonders ausgeprägt ist. Es kommt oft genug vor, daß ich onaniere, obwohl mein Penis bereits leicht zu schmerzen beginnt (klingt blödsinnig, ist aber die Wahrheit).

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26.09.2000, 13:09 Uhr
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Hallo m,
das klingt überhaupt nicht blödsinnig. Selbstbefriedigung hat ja nicht nur was mit sexueller Lust zu tun, man macht es auch um Druck abzulassen oder ruhiger zu werden, besser schlafen zu können etc. <p>Das ist alles schon ok so, es ist besser als z.B. Tabletten schlucken. <p>Schlimm wird es nur, wenn man darunter leidet, ich schätze das tust Du, sonst hättest Du nicht gefragt. <p>Es dient also auch der Entspannung, und solange diese dazu verwendet wird, daß man den Streß dann besser angehen kann, ist das gut.
Wie Du schon sagst, man kann es auch als Flucht benutzen, und das ist dann schon eher bedenklich. <p>Grundsätzlich ist es so, daß Sex und Selbstbefriedigung schon süchtig machen können. <p>Wenn es Dir wirklich lästig ist, solltest Du versuchen, entweder eine Zeit lang ganz darauf zu verzichten oder es einfach zu verringern. <p>Denke mal darüber nach, wovor Du wohl fliehst und was Dir Druck und Streß macht. Diese Dinge muß man angehen, auf die Dauer schadet man sich sonst. <p>Und suche Dir weitere Alternativen zum Durck ablassen (Sport?),Entspannen und Verwöhnen. <p>Übrigens: Ich kenne das Problem auch von Zeit zu Zeit, ich denke, die meisten Menschen kennen das. Ich habe solche Phasen besonders dann, wenn ich sehr nervös bin, z.B. wenn ich Prüfungsangst habe...
Es ist glaube ich nicht so schlimm, schlimm ist nur, wenn die Probleme immer mehr werden, weil man sie nicht angeht oder wenn man einfach nicht mehr aufhören könnte, deshalb versuche mal lieber, es wieder zu normalisieren, also auf ein Maß zu bringen, bei dem Du Dich wohlfühlst. <p>Liebe Grüsse,
Julia

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27.09.2000, 01:09 Uhr
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du bist eine Spinner. du haste keine Anung so was geht gar nict. Habe ich noch nie gehort sowas.

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27.09.2000, 01:09 Uhr
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Liebe Julia,
ich fand Deinen Hinweis auf Prüfungsstress recht interessant. Auch ich habe die Erfahrung gemacht, daß Onanieren vor einer Prüfung durchaus das innerre Gleichgewicht wieder herstellen und tatsächlich beruhigen kann. Ähnliche Gedanken fließen auch in das Tantra ein, quasi Lustbefriedigung als Anti-Stress-Therapie. Manche Tantralehrer lehren ganz bewußt diese Methodik, wie ich in einem Seminar erfahren konnte. <p>Gruß Stefan

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28.09.2000, 08:09 Uhr
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Macht halt Spaß!

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03.10.2000, 08:10 Uhr
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Sehr geehrter Fragesteller,
zu diesem Problembereich habe ich gerade in letzter Zeit hier häufiger geantwortet, deshalb nochmals das Wichtigste in Kürze. Wie alles menschliche Verhalten kann auch sexuelles Verhalten und eben auch die Masturbation in bestimmten Lebensphasen exzessiv oder sogar suchtartig betrieben werden. Das bedeutet, dass nicht mehr sexuelle Lust das (Haupt)Motiv der Handlung ist, sondern andere Dinge wie Frustabbau, Spannungsabfuhr, Ablenkung, Ausweichen vor Druck/Anforderungen, Vermeidung, Abwehr negativer Gefühle wie Einsamkeit etc. Da Sie nichts über sich und Ihre Lebensumstände schreiben, kann ich dazu bei Ihnen nichts sagen. Wenn Sie Ihr Verhalten selbst als problematisch ansehen, sollten Sie zunächst überlegen, welche Ursachen dahinter stecken könnten. Wenn Sie diese selbst korrigieren oder verändern können, dann versuchen Sie das. Sollte das nicht gehen, brauchen Sie Beratung/Therapie, und zwar nicht unbedingt eine spezielle Sexualtherapie.
MfG
Prof. U. Hartmann

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