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Erektionsstörungen

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Sexualmedizin | Expertenfrage

01.05.2024 | 22:28 Uhr

Hallo Experten,

seit meiner Jugend plagten mich immer wieder gelegentlich Erektionsstörungen, zumeist in Situationen, wenn es drauf ankommt.

Richtig schlimm wurde es jedoch erst mit Mitte 40, so dass ich erstmals ärztlichen Rat suchen musste. Doch außer dem Verschreiben von Levitra & Co. konnten mir weder Urologe, noch Hausärztin weiterhelfen. Alle einschlägigen Potenzpillen zeigten null Wirkung und mir wurde erklärt, daß man nach Ausschluß körperlicher Ursachen (Hormonspiegel, etc.) nichts weiter für mich tun könne. Lediglich das aktuell genutzte Präparat Sildaristo zeigt eine ganz minimale Wirkung, wenn auch erst am darauffolgenden Tag.

Mir ist darüberhinaus nicht ganz klar, ob es evtl. einen Unterschied zwischen Erektionsstörung und fehlender Lust bzw. ausbleibender Libido gibt. Möglicherweise gibt es bei mir eine Wechselwirkung zwischen beidem.

Als bei meiner langjährigen Ehefrau zunehmend des Interesse am Sex nachließ und mit den Wechseljahren endgültig erlosch, fand ich mich mit dem Mangel ab.

Mein größter Wunsch wäre eine aussereheliche Sexbeziehung gewesen, die sich jedoch  trotz intensiver Suche in den letzten 15 Jahren nicht fand.

Inzwischen bin ich Anfang 60 und habe In den letzten anderthalb Jahren Gefallen an Swingerclubs und Swingerparties gefunden. Erste Erfolge in Form von Begegnungen mit attraktiven, teils deutlich jüngeren Frauen, gaben mir enormen Auftrieb, es mit dem Sex noch einmal ganz neu zu versuchen.

Die sich inzwischen weiter verstärkten Erektionsstörungen machen mir jedoch einen jähen Strich durch die Rechnung. Insbesondere bei HÜ-Parties und Gang-Bang-Veranstaltungen.

Selbst SB allein im stillen Kämmerlein ist zunehmend zum Problem geworden. Die Erektion bleibt relativ schwach und es kommt dennoch nach kurzer Zeit ein Samenerguß. Ein GV und Überziehen eines Kondoms, dazu noch "in Gesellschaft" mit fremden Leuten im Club wäre unter diesen Bedingungen nahezu unmöglich.

Welche konsequenten und erfolgversprechenden Therapiemöglichkeiten gibt es?

Ich habe sexuell noch so viel nachzuholen!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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12.05.2024, 18:41 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Histokrat, 

es tut uns leid zu lesen, dass Sie diese Herausforderungen mit Ihrer Sexualität haben. Sie scheinen sich auch schon ausgiebig mit dem Problem befasst zu haben. Leider werden wir aus der Ferne auch nureingeschränkt dazu beitragen können. 
Der Unterschied zwischen einer Erektionsstörung und Libido besteht darin, dass Libido das sexuelle Verlangen bzw. die Lust beschreibt, wohingegen eine Erektionsstörung die Unfähigkeit, eine Erektion, die für sexuelle Handlungen ausreicht, zu erreichen oder aufrechtzuerhalten bezeichnet. Zwar kann beides vereinzelt auftreten, sie kommen aber auch gemischt vor.
Die Erektile Dysfunktion kann sowohl physische als auch psychische Ursachen haben. Rein körperlich medizinisch scheint es, als könnte keine Begründung gefunden werden. Insofern könnte es vielleicht noch einmal hilfreich sein, einen Arzt aufzusuchen, der sich auf das entsprechende Feld Sexualmedizin bzw. Andrologie spezialisiert hat.
Alternativ bzw. zusätzlich könnte natürlich auch eine psychosexuelle Unterstützung infrage kommen. Das wäre dann vor allem sinnvoll, wenn Sie die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Erektionsprobleme zumindest teilweise durch psychischen Stress ausgelöst werden. Gerade dass Menschenansammlungen die Problematik verstärken, scheint teilweise dafür zu sprechen. 
Die positive Erfahrung aus Swingerclugs spricht dafür, dass die Libido bei Ihnen durchaus vorhanden ist. Um so nachvollziehbarer ist die bestehende Belastung durch die Unfähigkeit der Erektion. Sie sollten deshalb unbedingt weiter am Ball bleiben und nach Lösungen und Unterstützung suchen. 
Eventuell gibt es auch den Möglickhkeit zum Austausch mit Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, beispielsweise online oder in Selbsthilfegruppen. Das kann bereits sehr hilfreich sein. 
Ansonsten können wir Ihnen nur wieder raten, nochmal mit Ihren Ärzten darüber zu sprechen und gegebenenfalls auch eine psychotherapeutische Behandlung in Erwägung zu ziehen. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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13.05.2024, 08:31 Uhr
Kommentar

Hallo Team,

vielen Dank für Ihre letzte Antwort. Wie Sie schon richtig erkannt haben, ist meine Sexualität eine dauerhafte Herausforderung seit meiner Jugend. Zum großen Teil liegt dies daran, daß ich mit Frauen einfach nicht zurechtkomme. Meine Hoffnung, daß sich dies mit zunehmendem alter biologisch von selbst lösen würde, hat sich bisher leider nicht erfüllt.

Mit durchschnittlichen Ärzten bin ich nie weitergekommen. Es gibt in meiner Nähe einen namhaften Sexualtherapeuten, der auch als Buchautor von sich reden machte und noch immer gelegentlich in Talkshows etc. auftritt. Mit ihm würde ich mich gern einmal unterhalten, aber bislang bin ich nicht an ihn herangekommen. Weiß auch nicht, ob er überhaupt für Sprechstunden zur Verfügung steht.

Die aktuelle Hauptursache für mein Problem sehe ich im Verhalten meiner Ehefrau, die zu keinem Gespräch bereit und in der Lage ist.

Daneben bin ich mir nicht schlüssig, ob es überhaupt Sinn macht, mich mit solch einem Luxusproblem wie Erektionsstörungen weiterhin zu befassen, für das ich objektiv betrachtet gar keine Zeit habe. Wie schon berichtet, habe ich einige weitere chronische Erkrankungen, die einige Aufmerksamkeit und ständige Arzttermine erfordern, die ich nur mit Mühe zwischen meinen familiären und beruflichen Verpflichtungen einbauen kann.

 

Tschüß

h.

Lifeline Gesundheitsteam
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26.05.2024, 16:12 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo histokrat, 

Sie haben auf jeden Fall Recht damit, dass über so etwas zumindest gesprochen werden sollte. Wenn sich Ihre Frau diesem Gespräch entzieht, ist das natürlich für Sie schwierig und hilft bei der Problemlösung nicht weiter. 
Ob Sie sich damit weiter befassen möchten oder nicht, müssen Sie natürlich am Ende selbst entscheiden. Ein Gespräch mit dem genannten Sexualtherapeuten wäre sicherlich hilfreich, ob und wie Sie an ihn rankkommen, können wir Ihnen aber leider auch nicht abnehmen. 
Wir hoffen, Sie können eine für Sie gute Entscheidung treffen. Bei weiteren Fragen sind wir natürlich gerne wieder für Sie da. 

Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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